Städtische Cannabispilotprojekte von BAG blockiert

Gemeinsame Medienmitteilung des Gesundheitsdepartementes Basel-Stadt sowie der Städte Bern, Biel, Luzern und Zürich

Mit der Ablehnung der Berner Cannabisstudie ist die Durchführung von Pilotprojekten auch in den Städten bzw. Kantonen Basel-Stadt, Biel, Genf, Luzern und Zürich ungewiss. Der Entscheid des BAG wird nun von den beteiligten Städten analysiert und gemeinsam mit der Universität Bern das weitere Vorgehen besprochen werden.

In Zusammenarbeit mit der interurbanen Arbeitsgruppe Cannabis hatte das Institut für Sozial- und Präventivmedizin der Universität Bern 2016 für die Stadt Bern ein detailliertes Forschungsprojekt Cannabisregulierung ausgearbeitet. Die Städte Biel, Luzern und Zürich planten, sich diesem Forschungsvorhaben anzuschliessen. Heute hat das BAG nun darüber informiert, dass für die Durchführung der Berner Cannabisstudie keine Ausnahmebewilligung erteilt werden könne. Damit sind die Forschungsvorhaben auch in den anderen Städten und Kantonen blockiert oder zumindest ungewiss. Die beteiligten Städte sind enttäuscht über dieses Signal aus Bern. Es ist schade, dass das Bundesamt das Anliegen und die Bestrebungen der Städte nicht unterstützt. Es verunmöglicht damit eine wissenschaftliche Studie, die sachliche Grundlagen für die weitere Diskussion geliefert hätte und steht der innovativen Weiterentwicklung der schweizerischen Drogenpolitik im Weg. Das Thema Cannabis-Konsum wird die Städte weiterhin intensiv beschäftigen und eine Lösung über den zukünftigen gesellschaftlichen Umgang mit Cannabis ist wichtig und dringend. Zusammen mit der Universität Bern werden die Städte und Kantone den Entscheid analysieren und gegebenenfalls eine Nachbearbeitung rasch an die Hand nehmen.

Die Studie der Universität Bern sieht den Verkauf von Cannabis durch Apotheken vor, um Erkenntnisse über die Auswirkungen auf das Konsum- und Kaufverhalten, das Befinden der Studienteilnehmenden und den Schwarzmarkt zu gewinnen. Im Februar 2017 erteilte die Kantonale Ethikkommission Bern (KEK) dem Forschungsprojekt die notwendige Bewilligung. Im Mai 2017 wurde daraufhin dem BAG das Forschungsgesuch zur Erteilung einer Ausnahmebewilligung unterbreitet.

 

Hinweise:

Hinweise an die Medienschaffenden der Region Basel

Der Zufall will es, dass das Basler Projekt just mit heutigem Datum die Bewilligung der kantonalen Ethikkommission erhalten hat (die Bewilligung erfolgte mit kleineren Auflagen, denen jedoch entsprechen werden könnte).

Das Projekt des Kantons Basel-Stadt würde eine Studie vorsehen, bei welcher Erwachsene Cannabis zur Linderung von subjektiven Beschwerden im Sinne einer „Selbstmedikation“ konsumieren und dieses in ausgewählten Apotheken beziehen könnten. Untersuchungsgegenstand wäre dabei nicht die Wirkung von Cannabis. Hauptziel der Basler Studie wäre es zu evaluieren, ob das Angebot des legalen Cannabisverkaufs genutzt wird und wie sich der legale Kauf auf das Konsumverhalten der Personen auswirkt.

Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt (Abteilung Sucht) würde das Projekt gemeinsam mit den Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel durchführen.

Weitere Informationen zur gemeinsamen Studie finden Sie auf https://www.script-studie.ch/

 

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