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Geoinformation bei der Abteilung Verkehrssicherheit

In den letzten Jahren hat sich die Abteilung Verkehrssicherheit der Kantonspolizei Basel-Stadt im Bereich der Geoinformation stark weiterentwickelt. Geographische Informationssystemen helfen dabei, Daten zu analysieren, räumliche Muster zu erkennen und die Planung nach diesen auszurichten.

Jan Bauer, Projektleiter Verkehrssicherheit

In den letzten Jahren hat sich die Abteilung Verkehrssicherheit der Kantonspolizei Basel-Stadt im Bereich der Geoinformation stark weiterentwickelt. Mittlerweile ist der Einsatz von Geographischen Informationssystemen (GIS) bei der Verkehrssicherheitsarbeit nicht mehr wegzudenken. Diese Systeme helfen dabei, Daten zu analysieren, räumliche Muster zu erkennen und die Planung nach diesen auszurichten. Die Abteilung erfasst dabei eigene Geodatensätze in QGIS und führt zur Optimierung der Arbeitsabläufe verkehrssicherheitsrelevante Daten des Kantons mit den eigenen zusammen. Dadurch können Zusammenhänge zwischen den Verkehrsunfällen und Gefahrenstellen erkannt werden. Bei Bedarf werden Anpassungen bei der Strasseninfrastruktur empfohlen oder verkehrspolizeiliche Massnahmen angeordnet.

Verkehrssicherheitsprüfung bei bestehenden Strassen

Die Abteilung Verkehrssicherheit beurteilt laufend Elemente der Strasseninfrastruktur in Basel-Stadt sowie auf den Kantonsstrassen in Riehen und Bettingen bezogen auf deren Sicherheit (Road Safety Inspection). Diese beinhalten sämtliche Fussgängerstreifen, Trottoirüberfahrten und Vortrittsaufhebungen. Die Objekte mit Defiziten werden anderen Verwaltungsstellen im GeoViewerTBA zur Verfügung gestellt. Durch die Kombination dieser Daten mit dem eigenen Datensatz der laufenden Verkehrsprojekte (Teilnahme in Arbeitsgruppe) in QGIS können Sicherheitsdefizite im Projektperimeter erkannt und bei der Planung berücksichtigt werden (Abb. 1).

Karte mit eingefärbter Fläche
Abb. 1: Sicherheitsdefizite innerhalb eines Projektperimeters (rot =Defizit; grün = kein Defizit).

Verkehrsunfalldaten

Seit 2022 sind die Verkehrsunfalldaten für den Kanton Basel-Stadt auf dem Datenportal BS als Dashboard (https://data.bs.ch/pages/verkehrsunfall_dashboard_basel/) und in Tabellenform für die Bevölkerung einsehbar (Abb. 2). Ab Herbst 2022 sollen dann die Unfallschwerpunkte ebenfalls als Open Government Data veröffentlicht werden. Die Verkehrsunfalldaten sind zentral für die Identifizierung sowie die anschliessende Sanierung von Unfallschwerpunkten und fliessen auch laufend in die Verkehrsplanung im Kanton mit ein.

Dashboard mit Diagrammen und Karte
Abb. 2: Dashboard Strassenverkehrsunfälle des Kantons BS (Stand: 02.06.2022).

Baustellen im Überblick behalten

Im QGIS wird zudem ein Baustellenjournal geführt, welches die aktuellen Baustellen mit Informationen zum Status, der Baufirma, Kontaktpersonen und Sitzungsdokumente beinhaltet (Abb. 3). Dadurch behält das Ressort Temporäre Verkehrsmassnahmen den Überblick über die Bautätigkeiten im Kanton.

Karte mit eingefärbter Fläche
Abb. 3: aktuelle Baustellentätigkeiten (Stand: 01.06.2022).

Temporäre Signalisation bei Veranstaltungen

Des Weiteren werden die Veranstaltungen im Kantonsgebiet erfasst. Hierbei wird zunächst der Veranstaltungsperimeter von der Allmendverwaltung im GeoViewerTBA definiert. Im Anschluss daran wird vom Ressort Temporäre Verkehrsmassnahmen dann die erforderliche temporäre Signalisation hinterlegt und beim Tiefbauamt-Betrieb in Auftrag gegeben (Abb. 4). Über diesen Weg haben andere kantonale Fachstellen ebenfalls Zugriff auf diese Daten und können die erforderlichen Signale direkt zum benötigten Zeitpunkt anbringen. Wenn die Veranstaltung dann stattfindet, können die operativen Polizeikräfte die Signalisation überprüfen und allfällig die Situation vor Ort korrigieren.

Karte mit eingefärbter Fläche
Abb. 4: erfasste Veranstaltung im GeoViewerTBA.

Abteilungsübergreifende Zusammenarbeit

Die Abteilung Verkehrssicherheit unterstützt zudem andere Abteilungen der Kantonspolizei bei der Erfassung von Geodaten oder der Erstellung von Karten. Ein Beispiel dafür ist die Zusammenarbeit mit dem Ressort Radar der Verkehrspolizei. Dort leisten wir Unterstützung bei der Erfassung der statistischen Geschwindigkeitsmessungen in QGIS. Über diese Daten kann schnell und einfach erkannt werden, an welchen Örtlichkeiten mit zu hohen Geschwindigkeiten gefahren wird. Diese Daten bilden anschliessend die Grundlage für die Planung von weiteren Messstandorten oder die Durchführung von Kontrollen. Sie werden für die Beurteilung der Verkehrssicherheit beigezogen und können auf Gefahrenstellen in der bestehenden Strasseninfrastruktur hinweisen. Der Datensatz «Geschwindigkeitsmonitoring» ist neben anderen Datensätzen der Kantonspolizei seit 2021 auf MapBS für die Öffentlichkeit zugänglich (Abb. 5).

Karte mit Symbolen bei Messstationen
Abb. 5: Geschwindigkeitsmonitoring auf MapBS.

Ausblick

Raumbezogene Daten haben in der Abteilung Verkehrssicherheit einen hohen Stellenwert. Ihre Bedeutung wird in den kommenden Jahren noch weiter ansteigen aufgrund der Zunahme der Mobilität und Bautätigkeiten. Vermutlich steigt auch die Anzahl an Veranstaltungen in den kommenden Jahren weiter an. Um weiterhin den Überblick zu behalten und die Prozesse möglichst effizient zu gestalten, ist der Austausch von raumbezogenen Daten innerhalb der Verwaltung zentral. Zudem haben wir vor, geeignete Datensätze der Bevölkerung als offene Behördendaten konsequent zugänglich zu machen.

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