So beliebt Veranstaltungen unter freiem Himmel auch sind, für die Natur können sie zur Belastung werden. Denn dabei werden Auf- und Abbaufahrzeuge herummanövriert, Leuchtmaterial und Scheinwerfer an Ästen befestigt und dicke Kabel in Astgabeln gehängt. Besucherinnen und Besucher strömen über Rasen und offene Böden. Deshalb sind Sie als Veranstalterin oder Veranstalter dazu verpflichtet, Bäume und Grünflächen besonders zu schützen.

Ökologisch wertvolle Flächen

Besonders sensibel sind Gebiete mit seltenen oder gefährdeten Pflanzen- und Tierarten. Gerade in der Stadt sind diese Lebensräume zahlreichen Störungen ausgesetzt. Die Naturschutzgesetzgebung verpflichtet uns dazu, solche Naturwerte zu bewahren. Ökologisch wertvolle Flächen stehen somit nicht oder nur in eingeschränktem Mass für Veranstaltungen zur Verfügung.

Durch Auf- und Abbautätigkeiten in unmittelbarer Nähe von Bäumen können bei Veranstaltungen Schäden verursacht werden. Auch nicht fachgerechte Installationen stellen ein Schadensrisiko dar. Wenn Sie Ihre Veranstaltung auf einer Fläche mit Baumbestand planen, müssen Sie daher je nach Situation Massnahmen für den Kronen-, den Stamm- und den Wurzelschutz vorbereiten. 

Fachgerechter Stammschutz 

Bei Unterschreitung eines Mindestabstands von 2 Metern zu den jeweiligen Baumstämmen sind Veranstalterinnen und Veranstalter zu fachgerechtem Stammschutz verpflichtet, um die Bäume vor Stössen, Aufschürfungen und Quetschungen zu bewahren. Das Stammschutzmodell der Stadtgärtnerei kann das gewährleisten, ist leicht zu handhaben und im Kofferraum eines Autos transportierbar. 

Bäume werden bei Veranstaltungen gerne zur Anbringung von Glühbirnenketten, Schweinwerfern, Stromverteilern und Plakaten sowie zur Verlegung von Seilen, Kabeln und Schläuchen durch die Kronen genutzt.

Baumschlingen

Durch falsche Befestigung von Leitungen am Stamm oder an Ästen kann lebendes Baumgewebe geschädigt werden. Zieht man etwa ein Kabel oder Schläuche über die ungeschützte Rinde, könnten Aufschürfungen entstehen. Diese wiederum bilden Eintrittspforten für Pilze und andere Schadorganismen. Reibungswärme kann ferner Hitzeschäden an den Leitgefässen hervorrufen, was die Wasser- und Nährstoffversorgung des Baumes beeinträchtigen kann.

Weihnachtsbeleuchtung

Die Montage von Weihnachtsbeleuchtung an Bäumen ist bewilligungspflichtig und wird nur in begründeten Ausnahmefällen gestattet. 

Werden bei Veranstaltungen Rasenflächen und offene Böden in Parkanlagen belegt, sind sie grossen Belastungen ausgesetzt. Neben einer möglichen Zerstörung der Grasnarbe ist die irreversible Bodenverdichtung dabei ein ernstzunehmendes Problem. Denn sie hat in vielerlei Hinsicht negative Folgen für den Naturhaushalt, zum Beispiel schlechtes Wachstumsvermögen und höhere Krankheitsanfälligkeit des Pflanzenbewuchses. Feuchte Böden sind besonders stark von Verdichtung betroffen.

Abdeckung von Rasen

Pflanzen leben auch vom Lichteinfall. Wird der Rasen für länger andauernde Veranstaltungen zum Schutz abgedeckt, muss die Abdeckung so gewählt werden, dass das Gras eine Mindestmenge an Licht bekommt.

In einer Stadt ändert sich laufend etwas: Es werden Häuser gebaut, Trottoirs aufgerissen und Leitungen geflickt. Nicht selten kommt den Arbeiten ein Baum in die Quere. Da Bäume die Lebensqualität in unserem urbanen Umfeld erhöhen, sind sie jedoch zwingend zu schützen. 

Information des Baupersonals

Bitte weisen Sie Ihr Personal an, den Anweisungen unserer Baumpflegespezialistinnen und -spezialisten oder denen der ökologischen Baubegleiterinnen und -begleiter Folge zu leisten.