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Ab wann ist man süchtig?

Haben Sie sich gefragt, ob Ihr Suchtmittelkonsum oder Ihr Verhalten problematische Züge hat? Machen Sie sich Sorgen um eine Person in Ihrem Umfeld? Erfahren Sie mehr über Anzeichen einer möglichen Sucht und über das breite Hilfsangebot im Kanton Basel-Stadt.

Warnzeichen

Es gibt verschiedene Anzeichen für eine Suchtentwicklung, die alle Suchtformen gemeinsam haben.

Ein häufiges Anzeichen ist, dass die Gedanken nur noch um das Suchtmittel kreisen. Zum Beispiel um die nächste Flasche Wein oder den nächsten Onlinekauf. Auch der Kontrollverlust gehört zu den häufigen Anzeichen. So werden Computerspiele länger als beabsichtigt gespielt oder mehr Geld für Einkäufe oder Geldspiele ausgegeben als zur Verfügung steht. 

Wann soll ich Hilfe suchen?

Professionelle Unterstützung ist ratsam, wenn Ihnen folgende Merkmale bekannt vorkommen:

  • Es besteht ein starker Wunsch oder Zwang, ein Suchtmittel zu konsumieren oder ein Verhalten auszuführen.
  • Es besteht eine verminderte Kontrollfähigkeit, den Konsum oder das Verhalten zu beenden.
  • Bei Suchtmitteln sind zunehmend höhere Dosen erforderlich, um die ursprünglich durch niedrigere Dosen erreichten Wirkungen hervorzurufen.
  • Bei einer Verhaltenssucht muss das Verhalten immer öfter ausgeführt werden.
  • Andere Verpflichtungen oder Interessen werden zugunsten des Substanzkonsums oder des Verhaltens vernachlässigt.      
  • Der Konsum oder das Verhalten wird trotz schädlicher Folgen (körperlich, sozial oder psychisch) fortgesetzt.
  • Das Konsumverhalten dominiert den Alltag und beeinflusst die Beziehungen zu Mitmenschen.

Unterstützung finden

Beratungsstellen sind gerne für Sie da. Ein Erstgespräch ist unverbindlich und kann dazu dienen, genauer hinzuschauen, ob ein Suchtproblem vorliegt. 

Melden Sie sich für eine unverbindliche Beratung bei der Abteilung Sucht. Diese steht Betroffenen, Angehörigen, Arbeitgebenden und Fachpersonen zur Verfügung.

Sucht kann jeden treffen

Wenn eine Person eine Sucht entwickelt, stellt sich oft die Frage nach dem «Warum?». Viele Betroffene verstehen selbst nicht, wie sie in diese Situation geraten konnten. Bei der Entstehung einer Sucht kann selten eine einzige Ursache ausgemacht werden. Vielmehr spielen verschiedene Aspekte eine Rolle. Dazu gehören psychische, biologische und soziale Faktoren.

Psychische Faktoren

Zu den psychischen, also personenbezogenen Merkmalen, gehören zum Beispiel die Mühe bei der Stressbewältigung, die persönliche Lebensgeschichte oder ein tiefes Selbstwertgefühl.

Häufig haben Menschen mit einer Suchterkrankung zusätzliche psychische Belastungen oder psychische Störungen wie beispielsweise Depressionen, Ängste oder traumatische Erlebnisse. Das Konsumverhalten dient in solchen Fällen dazu, unangenehme Gefühle oder schmerzhafte Erinnerungen zu mildern (Selbstmedikation).

Biologische Faktoren

Suchtmittel und bestimmte Verhaltensweisen aktivieren das Belohnungssystem des Gehirns. Dadurch kommt es kurzfristig zu einem angenehmen Empfinden und dem Bedürfnis nach erneutem Konsum. Zudem kann auch eine genetische Veranlagung eine Rolle bei einer Suchtentwicklung spielen.

Soziale Faktoren

Ein schwieriges soziales Umfeld, familiäre Probleme oder Schwierigkeiten in der Schule oder am Arbeitsplatz können Belastungsfaktoren sein, die zu einer Suchtentwicklung beitragen.

Bestimmte Suchtmittel und Aktivitäten sind in unserer Gesellschaft dauerhaft verfügbar und akzeptiert. Dazu gehören Alkohol und Tabak, aber auch Geldspiele oder Online-Einkaufsmöglichkeiten. Je einfacher die Beschaffungsmöglichkeit oder der Zugang ist, desto mehr Personen konsumieren es. Das Risiko für eine Sucht steigt. 

Eine Sucht kann alle treffen

Wer abhängig ist, hat die Kontrolle über den Substanzkonsum verloren. 

Wichtig ist: Eine Abhängigkeit ist eine Erkrankung und hat nichts mit ungenügender Disziplin oder Willensschwäche zu tun.

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