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Heroin – Behandlungsangebote bei Abhängigkeit

Heroin ist ein Suchtmittel und das bekannteste Opioid. Es macht körperlich und psychisch stark abhängig. Für die Behandlung einer Heroin- beziehungsweise einer Opioidabhängigkeit gibt es im Kanton Basel-Stadt spezialisierte Angebote. Sie sind kostenlos für Personen mit Wohnsitz im Kanton Basel-Stadt. Lesen Sie mehr über die Therapieangebote.

Behandeln einer Heroinabhängigkeit

Der Konsum von Heroin und anderen Opioiden kann zu gesundheitlichen Problemen führen und rasch abhängig machen. Je früher Hilfe in Anspruch genommen wird, desto besser kann der Weg aus der Sucht bewältigt werden.

Fachpersonen der Beratungsstellen helfen den Betroffenen bei der Auswahl und der Organisation einer Behandlung. Sie begleiten sie in der Zeit während und nach der Behandlung. 

Was ist ein Entzug?

Bei einem Entzug wird der Konsum von Heroin oder anderen Opioiden gestoppt. Dabei treten häufig Entzugserscheinungen auf. Ein Entzug soll deshalb immer unter ärztlicher Kontrolle erfolgen. Der Entzug kann ambulant oder stationär erfolgen:

  • Ein ambulanter Entzug findet unter ärztlicher Kontrolle im privaten Umfeld oder tagsüber in einer Klinik statt.
  • Ein stationärer Entzug findet in einem klinischen Umfeld statt.
  • Die Grundversicherung aller Krankenkassen übernimmt die Kosten.

Entzugserscheinungen

Das Absetzen von Opioiden bei einer Abhängigkeit löst Entzugserscheinungen aus. Häufige Entzugserscheinungen sind Zittern, Schwitzen, Durchfall, Schmerzen, Schlaflosigkeit, Unruhe und Angst.

Die Symptome beginnen etwa 8 Stunden nach dem letzten Heroinkonsum und dauern 7 bis 10 Tage an. Medikamente helfen, die Entzugserscheinungen zu mildern. 

Gefahr einer Überdosierung nach dem Entzug

Bei einem Konsum nach dem Entzug besteht die grosse Gefahr einer Überdosierung. Durch den körperlichen Entzug geht die Toleranz gegenüber der zuvor gewohnten Dosis verloren. Oft befinden sich Patientinnen und Patienten in dieser Phase noch in einem labilen Zustand mit dem starken Drang, wieder Heroin zu konsumieren.

Eine Überdosis kann sich wie folgt zeigen:

  • Bewusstseinstrübung
  • verminderte Atmung
  • stark verengte Pupillen
  • abgeschwächte Reflexe
  • schwacher Puls
  • tiefer Blutdruck

Vorsicht bei Mischkonsum

Die Risiken beim Mischkonsum sind deutlich höher als beim alleinigen Konsum von Heroin. Der Anteil von Heroin und Streckmitteln ist im Strassenheroin oft nicht bekannt, weshalb der Spielraum zwischen der berauschenden und der tödlichen Dosis sehr klein ist.

Was ist eine Entwöhnung?

Nach dem körperlichen Entzug üben Betroffene das Leben ohne Heroin. Eine Entwöhnung kann stationär oder ambulant durchgeführt werden. Sie dauert zwischen einigen Wochen und einigen Monaten. Die Krankenkasse übernimmt in der Regel einen Klinikaufenthalt zur Entwöhnung sowie eine ambulante ärztliche Behandlung.

Opioidagonistentherapie (OAT)

Bei einer Opioidagonistentherapie wird das Opioid durch ein ärztlich verschriebenes Medikament ersetzt. Dazu gehören pharmazeutisches Heroin (Diacetylmorphin) oder Opioidagonisten wie Methadon, retardierte Morphine, Buprenorphin oder Sevre-Long®.

Eine Opioidagonistentherapie verhindert das Einsetzen von Entzugssymptomen. Sie unterdrückt wirksam das intensive Verlangen nach Heroin oder anderen nicht verschriebenen Opioiden. Das kontrollierte Dosieren schützt zudem vor lebensgefährlichen Überdosierungen.

Diacetylmorphingestützte Behandlung

Bei einer diacetylmorphingestützten Behandlung wird das Strassenheroin durch pharmazeutisches Heroin ersetzt. Diacetylmorphin ist reines Heroin mit vergleichsweise niedrigen medizinischen Risiken. Die Patientinnen und Patienten können Diacetylmorphin in der Abgabestelle unter ärztlich kontrollierten und hygienisch einwandfreien Bedingungen konsumieren. Für eine Behandlung mit Diacetylmorphin braucht es eine Bundesbewilligung.

Substitution mit Opioidagonisten

In einer Behandlung mit Opioidagonisten stehen verschiedene  Medikamente zur Verfügung:

  • Methadon oder Levomethadon kann als Ersatz für Strassenheroin kontrolliert abgegeben werden. Es handelt sich dabei um ein künstlich hergestelltes Opioid. Das Medikament Methadon ist ein stark wirksames Schmerzmittel (Analgetikum), das zur Behandlung ausgeprägter Schmerzen eingesetzt wird. Es verhindert die Entzugserscheinungen, ohne einen intensiven Rausch zu erzeugen.
  • Buprenorphin (Subutex®ist ein stark wirksames Schmerzmittel aus der Gruppe der Opioide. Patientinnen und Patienten in stabiler Situation bezüglich ihres Drogenkonsums können es als Substitutionsmittel in der Therapie ihrer Abhängigkeit von Heroin verwenden.
  • Neben diesen Behandlungsformen sind auch Substitutionsbehandlungen mit weiteren Morphinpräparaten wie zum Beispiel Sevre-Long® oder Kapanol® möglich. 

Für die Verschreibung der Medikamente (Opioidagonisten) benötigt es eine kantonale Bewilligung.

Unterstützung finden

Heroin und andere Opioide können zu grossen gesundheitlichen Problemen führen und abhängig machen. Je früher ein problematischer Konsum erkannt wird, desto besser kann er behandelt werden.

Melden Sie sich für eine unverbindliche Beratung bei der Abteilung Sucht. Diese steht Betroffenen, Angehörigen, Arbeitgebenden und Fachpersonen zur Verfügung.

Ebenfalls finden Sie Unterstützung bei Fachpersonen für Psychologie und Psychiatrie oder in Hausarztpraxen.

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