SomPsyNet
SomPsyNet führt im Kanton Basel-Stadt ein Modell zur Prävention von psychosozialen Belastungen bei Spitalpatientinnen und -patienten ein. Oberstes Ziel von SomPsyNet ist es, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Weiter will das Netzwerk Gesundheitskosten senken.
Was ist SomPsyNet?
Patientinnen und Patienten die ins Spital kommen sind teilweise seelisch oder in ihrem Alltag belastet. Zur Vorbeugung dieser Belastungen und deren Folgen wird das Projekt SomPsyNet umgesetzt. SomPsyNet baut für Patientinnen und Patienten aus SOMatischen Spitälern zur Prävention PSYchosozialer Belastungsfolgen ein Versorgungs-NETzwerk auf.
Das Gesundheitsdepartement Basel-Stadt und das Universitätsspital Basel setzen SomPsyNet zusammen mit dem Bethesda Spital, St. Claraspital und der Universitären Altersmedizin FELIX PLATTER um. Auch viele weitere Organisationen sind am Projekt beteiligt.
Flyer SomPsyNet
Informationsflyer zum Projekt SomPsyNet
SomPsyNet - einfach erklärt
Erfahren Sie mehr über das Basler Projekt zur Prävention in der Gesundheitsversorgung.
SomPsyNet-Versorgungsmodell
Wie läuft SomPsyNet ab?
- Patientinnen und Patienten werden während dem Spitalaufenthalt nach ihrer psychosozialen Belastung gefragt. Auch eine Person des Behandlungsteams schätzt die Belastung ein.
- Bei Hinweisen auf eine psychosoziale Belastung wird ein Gespräch mit der SomPsyNet-Fachperson im Spital angeboten.
- Im Gespräch wird die Belastung eingeordnet und gegebenenfalls Empfehlungen und/oder Unterstützungsangebote für die Zeit nach dem Spitalaustritt gesucht.
- Im Verlauf sind weitere Gespräche möglich.
Veranstaltungen
Bevorstehende Veranstaltungen
Mittagsweiterbildungen SomPsyNetMonatlich stattfindende Mittagsweiterbildungen zur Angebotsplattform
Was bringt SomPsyNet Ihnen als Patientin oder Patient?
- Wir gehen ganzheitlich auf Sie als Patientin oder Patient und Ihre Bedürfnisse ein.
- Sie werden umfassend betreut - mit Blick auf Körper und Seele.
- Sie haben bessere Aussichten, schneller wieder gesund zu werden.
Oberstes Ziel von SomPsyNet ist es, die Lebensqualität der Patientinnen und Patienten zu verbessern. Einen wesentlichen Bestandteil dazu liefert die Angebotsplattform, welche vorhandene Angebote für Betroffene aufzeigt und vernetzt.
SomPsyNet-Spitäler und Stationen
Spital | Stationen/Fachbereiche |
Universiätsspital Basel | Innere Medizin 6.2 |
Bethesda Spital | Rehabilitation (CD2 und B2) und/oder Rheumatologie |
St. Claraspital | Pneumologie, Kardiologie |
Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER | 3 Nord (Rehabilitation) 2 Süd (Akut-Geriatrie) |
SomPsyNet für Fachpersonen
Handlungsbedarf
Psychosoziale Belastungen, einschliesslich psychischer Störungen (somatisch-psychische Multimorbidität) sind bei somatischen Patientinnen und Patienten relativ häufig, insbesondere bei somatischen Patientinnen und Patienten in Akutspitälern. Dies belegt ein Bericht des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums Obsan. Auch die bisherige Umsetzung von SomPsyNet zeigt, dass die Patientinnen und Patienten im somatischen Spital zu einem grossen Teil auch psychosozial belastet sind (bis Ende September 2022 waren gut 34% der Studienteilnehmenden in den somatischen Spitälern psychosozial belastet). Somatisch-psychische Multimorbidität zieht zahlreiche ungünstige Folgen nach sich:
- mehr als doppelt so hohe Komplexitäts- und Komorbiditätslevels der somatischen Erkrankungen mit ca. doppelt so vielen Nebendiagnosen
- längere Spitalaufenthalte und häufigere Rehospitalisierungen
- schlechtere Behandlungsresultate
- schlechteren Gesundheitszustand
- geringere Lebensqualität
- erhöhtes Mortalitätsrisiko und reduzierte Lebenserwartung
- deutlich höhere direkte wie indirekte Krankheitskosten.
Projektnutzen
Somatische Patientinnen und Patienten mit psychosozialen Belastungen profitieren von:
- ganzheitlicher Versorgung (Erkennen von Interventionsbedarf)
- höherer Lebensqualität, inklusive gesellschaftlicher Integration
- geringerer Rehospitalisierung
- verbesserter Prognose auch hinsichtlich somatischer Genesung
Multiplikatoren profitieren von:
- definierten Behandlungsalgorithmen
- zusätzlichen Diagnostik- und Unterstützungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten (Weiterbildung)
- besser funktionierenden Schnittstellen
Gesundheitssystem/Gesellschaft profitieren von:
- reduzierten Kosten
Forschung
Publikationen
- Prevention of psychosocial distress consequences in somatic hospital inpatients via a stepped and collaborative care model: protocol of SomPsyNet, a stepped wedge cluster randomised trial
(Gunther Meinlschmidt, Alexander Frick, Iris Baenteli, Christina Karpf, Anja Studer, Marco Bachmann, Andreas Dörner, Sibil Tschudin, Sarah Trost, Kaspar Wyss, Günther Fink, Matthias Schwenkglenks, Seraina Caviezel, Tabea Rocco, Rainer Schaefert, The SomPsyNet consortium) - Facilitators and barriers of routine psychosocial distress assessment within a stepped and collaborative care model in a Swiss hospital setting
(Nicola Julia Aebi, Iris Baenteli, Günther Fink, Gunther Meinlschmidt, Rainer Schäfert, Matthias Schwenkglenks, Anja Studer, Sarah Trost, Sibil Tschudin, Kaspar Wyss, the SomPsyNet Consortium) - Association of Different Restriction Levels With COVID-19-Related Distress and Mental Health in Somatic Inpatients: A Secondary Analysis of Swiss General Hospital Data
(Nicola Julia Aebi, Günther Fink, Kaspar Wyss, Matthias Schwenkglenks, Iris Baenteli, Seraina Caviezel, Anja Studer, Sarah Trost, Sibil Tschudin, Rainer Schaefert, Gunther Meinlschmidt and the SomPsyNet Consortium) - A qualitative study to investigate Swiss hospital personnel’s perceived importance of and experiences with patient’s mental– somatic multimorbidities
(Nicola Julia Aebi, Seraina Caviezel, Rainer Schaefert, Gunther Meinlschmidt, Matthias Schwenkglenks, Günther Fink, Lara Riedo, Thomas Leyhe, Kaspar Wyss and SomPsyNet Consortium)
Kongressbeiträge (Auswahl)
Abstracts
Psychosomatische Medizin und Psychotherapie: «Charakterisierung des psychosozialen Distress bei somatischen stationären Patient:innen: Erste Ergebnisse aus dem Stepped-Wedge Cluster Randomized Trial 'SomPsyNet'» (R. Schäfert et al., 2024) (Startet einen Download) Journal of Psychosomatic Research: «Characterization of psychosocial distress in somatic hospital inpatients: First results from the stepped-wedge cluster randomized trial 'SomPsyNet'» (R. Schäfert et al., 2024) (Startet einen Download) Journal of Psychosomatic Research: «Assessing the criteria of somatic symptom disorder in general hospital patients» (S. Dietsche et al., 2024) (Startet einen Download)SomPsyNet Angebotsplattform
Unsere Angebotsplattform steht Ihnen zum Suchen passender Unterstützungsmöglichkeiten für Patientinnen und Patienten selbst, für Angehörige, Hausärztinnen und Hausärzte und/oder andere Koordinationspersonen zur Verfügung.
Niedergelassene Fachpersonen aus Medizin, Psychosomatik, Psychotherapie und Psychiatrie
Suchen Sie eine bestimmte niedergelassene Fachperson? Hier finden Sie die richtige Fachperson für Ihre Anliegen im Raum Basel und Umgebung.
Soforthilfe
Akute Notlagen erfordern schnelle Hilfe. Hier finden Sie entsprechende Anlaufstellen.
Projektleitung und Konsortium
Strategisches Projektleitungsteam
- Christina Karpf, MSc., Leiterin Abteilung Prävention, Gesundheitsdepartement Basel-Stadt
- Prof. Rainer Schäfert, Chefarzt Klinik für Psychosomatik, Universitätsspital Basel
- Prof. Gunther Meinlschmidt, Forschungsleiter Psychosomatik, Universitätsspital Basel
- Dr. Alexander Frick, Oberarzt Psychosomatik, Universitätsspital Basel
- Dr. Sarah Trost, Leitende Ärztin Alterspsychiatrie, Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER
- Andreas Dörner, Leiter psychoonkologische Therapien, St. Claraspital
Konsortium
SomPsyNet wird gemeinsam mit einem grossen Konsortium umgesetzt. Zahlreiche Fachpersonen aus der gesamten Versorgungskette sind beteiligt. Die Mitglieder des Konsortiums begleiten das Projekt als Teil einer Begleitgruppe, einer Expertengruppe oder des Projektteams.
- Baselstädtischer Apotheker-Verband
- Bethesda Spital
- Doc24
- Gesundheitsdepartement Basel-Stadt
- heartbeat medical
- IV-Stelle Basel-Landschaft
- IV-Stelle Basel-Stadt
- Klinik Sonnhalde
- Medizinische Gesellschaft Basel/ Fachgruppe Psychiatrie und Psychotherapie
- Patientenstelle Basel
- Rheumaliga beider Basel
- Schweizerischen Akademie für Psychosomatische und Psychosoziale Medizin (SAPPM)
- Schweizerische Herzstiftung
- Service de psychiatrie de liaison, CHUV
- SPITEX BASEL
- St. Claraspital
- Stiftung Rheinleben
- Universitäre Altersmedizin FELIX PLATTER
- Universität Basel, Institute of Pharmaceutical Medicine (ECPM)
- Universität Basel, Fakultät für Psychologie
- Universität Basel, Institut für Pflegewissenschaft
- Universitäre Psychiatrische Kliniken Basel
- Universitäres Zentrum für Hausarztmedizin beider Basel
- Universitätsspital Basel
Kontakt
Anja Studer, MSc.
Leiterin Programm Prävention in der Gesundheitsversorgung
Gesundheitsdepartement, Medizinische Dienste
Malzgasse 30, 4001 Basel