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Lebensräume und Artenvielfalt

Gewässer und ihre Uferbereiche gehören zu den artenreichsten Lebensräumen. Das Amt für Umwelt und Energie untersucht regelmässig den strukturellen, biologischen und chemischen Zustand der kantonalen Gewässer.

Gewässerschutz und Gewässeraufwertung

Natürliche Gewässer gehören zu den artenreichsten Lebensräumen. Heute sind jedoch viele Wasserläufe durch Verbauungen, Wasserkraftnutzungen und Siedlungsentwässerung stark beeinträchtigt. Um die Gewässer möglichst gut zu schützen und aufzuwerten, sind Grundlagendaten zu deren Zustand unerlässlich. Das Amt für Umwelt und Energie untersucht regelmässig den strukturellen, biologischen und chemischen Zustand der kantonalen Gewässer.

Die folgende Karte zeigt das Gewässernetz des Kantons Basel-Stadt.

Struktureller Zustand der Gewässer (Ökomorphologie)

Neben einer guten Wasserqualität sind naturnahe Strukturen für die Gewässerorganismen über­le­bens­wich­tig. Die meisten Gewässer im Kanton Basel-Stadt wurden im Laufe der letzten Jahrhunderte durch Ufer- und Sohlenverbauungen stark beeinträchtigt, um Platz für Siedlungen, Landwirtschaft und Infrastrukturen zu schaffen und diese vor Hochwasser zu schützen. Naturnahe Gewässerabschnitte finden sich nur noch in den ländlichen Gebieten von Riehen.

Unter dem Begriff «Ökomorphologie» wird der strukturelle Zustand eines Gewässers und seiner Uferbereiche verstanden. Die Ökomorphologie eines Gewässers wird in der Schweiz nach einer einheitlichen Methodik beurteilt. Dabei werden ökologisch relevante Daten erhoben, u.a.:

  • Variabilität der Wasserspiegelbreite
  • Verbauungsgrad der Sohle und des Böschungsfusses
  • Breite und Beschaffenheit des Uferbereichs

Zurzeit befinden sich nur etwa 25 Prozent der kantonalen Fliessgewässer in einem natürlichen oder wenig beeinträchtigten Zustand. Durch Revitalisierungsmassnahmen soll dieser Anteil erhöht werden.

Biologischer Zustand der Gewässer

Der biologische Zustand eines Gewässers kann anhand der vorhandenen Arten erfolgen (Insekten, Wasserpflanzen, Fische etc.). Organismen haben spezielle Ansprüche an ihren Lebensraum und reagieren oft empfindlich auf sich verschlechternde Umweltfaktoren wie Wasserqualität, Laichhabitat etc.

Makrozoobenthos

Wirbellose Kleinlebewesen (Makrozoobenthos) wie Krebse, Muscheln, Schnecken und Insekten sind wichtige Indikatoren für die Gewässerqualität und relativ einfach zu erheben. In den kantonalen Gewässern werden regelmässige Untersuchungen des Makrozoobenthos gemäss der vom Bund empfohlenen Methodik des Modul-Stufen-Konzepts durchgeführt. Diese langjährigen Daten bilden die wichtigste Grundlage für die Beurteilung des biologischen Gewässerzustands. 

Unter den folgenden Links finden Sie weiterführende Informationen:

Fische

Fische sind gute Indikatoren für die Beurteilung des biologischen Zustands von Fliessgewässern. Die Artbestimmung ist verhältnismässig einfach und ihre ökologischen Bedürfnisse sind gut erforscht. Im Rahmen von Erfolgskontrollen werden deshalb regelmässig Fischbestandserhebungen durchgeführt, insbesondere vor und nach Revitalisierungen. Allerdings sind quantitative Bestandeserhebungen in grösseren Gewässern sehr aufwendig oder gar nicht durchführbar.

Im Kanton Basel-Stadt gibt es eine beträchtliche Vielfalt an Fischarten. Allein im Rhein kommen 41 Arten vor, in der Wiese und in der Birs wurden 27 bzw. 23 Arten nachgewiesen.  Darunter sind auch teilweise stark gefährdete Rote-Liste-Arten vertreten wie die Nase, das Bachneunauge, der Strömer oder der Schneider, aber auch gebietsfremde Arten wie die Schwarzmundgrundel oder der Sonnenbarsch.

Unter den folgenden Links finden Sie weiterführende Informationen:

Jährliches Schauspiel in Wiese und Birs

Für die vom Aussterben bedrohte Nase sind die Laichplätze in der Wiese und in der Birs besonders wichtig. Jedes Jahr im April kann dort der "Nasenstrich" beobachtet werden, wenn sich Hunderte von Tieren zur Fortpflanzung und zum Laichen versammeln.

Die Nasen sind da!

Erfolgreiche Revitalisierungsmassnahmen

Rückkehr der Nasen in Wiese und Birs
© Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt

Wiederansiedlungen Fischarten

Der Kanton Basel-Stadt engagiert sich im Rahmen des Programms «Lachs 2020» der Internationalen Kommission für den Schutz des Rheins (IKSR) für die Wiederansiedlung des Lachses. Seit den 1990er-Jahren trägt der Kanton Basel-Stadt gemeinsam mit anderen Kantonen und dem Bund die Verantwortung für das Zucht- und Besatzprogramm von Junglachsen sowie für die Wiederherstellung geeigneter Lebensräume.

Lachsbesatz

Wiederansiedlung der Bachforelle in Basel

© Amt für Umwelt und Energie Basel-Stadt

Chemischer Zustand der Gewässer

Chemische Analysen der kantonalen Gewässer werden regelmässig durch das Umweltlabor durchgeführt.

Weitere Informationen zum Thema finden Sie hier: 


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