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Umwidmung Birsig-Parkplatz

Architektonische Zeichnung eines Stadtplatzes mit Hochhäusern.
Schnittansicht des Projekts „Birsig Garten Basel“ von XM Architekten GmbH
© XM Architekten GmbH

Ausgangslage

Im Zentrum von Basel, zwischen der belebten Fussgängerzone in der Steinenvorstadt und der Verkehrsachse Steinentorstrasse, befindet sich der Birsig-Parkplatz. Der Name des Birsig-Parkplatzes kommt nicht von ungefähr, unter dem Parkplatz fliesst der Birsig. In den 1950er-Jahren wurde der Fluss überdeckt, seitdem ist dieser Freiraum ein Parkplatz. Durch die Zentrumslage bietet die Fläche Raum für eine attraktive Entwicklung.

Anlass

Mit der Volksinitiative „Öffnung des Birsig – eine Rivietta für Basel“ wurde bereits die Entwicklung zu einem Ort der Begegnung, des Aufenthalts und des Flanierens gefordert. Der Entscheid für die Erstellung des neuen «Parkings Kunstmuseum Basel» ermöglicht eine Aufhebung der rund 60 Parkplätze des Birsig-Parkplatzes voraussichtlich 2022 und damit eine Veränderung der Nutzung vor der anstehenden Sanierung. Diese wird erst in rund 15 Jahren vorgenommen, wenn der Strassenbelag und die darunter liegenden Leitungen saniert werden müssen. Um bereits vor diesem Zeitpunkt eine neue Bespielbarkeit und Umwidmung zu ermöglichen hat das Bau- und Verkehrsdepartement 2019 einen Studienauftrag für eine Umwidmung ausgeschrieben.

Studienauftrag

Ziel des Studienauftrags war ein Konzept für einen Imagewechsel des Birsig-Parkplatzes. Die neuen Qualitäten sollen sich vom Nutzungsspektrum der angrenzenden Steinenvorstadt unterscheiden. Der zukünftige Ort soll Aufenthaltsqualitäten aufweisen und ein Raum des sozialen Austauschs und der Begegnung werden. Dabei soll auch die Boulevardgastronomie gestärkt werden. Die heutige Veloroute, die über den Birsig-Parkplatz bis zur Stänzlergasse führt, sowie der Güterumschlag sind wie bisher zu gewährleisten. Eine breite Jury aus Mitgliedern der lokalen Gastronomie, des Quartiervereins, von Pro Innerstadt Basel, der kantonalen Verwaltung und unabhängigen Fachleuten sowie einer Vertretung der Volksinitiative „Öffnung des Birsig – eine Rivietta für Basel“ hat unter dem Vorsitz des Kantonsbaumeisters aus 22 Bewerbungen acht Teams zur Erarbeitung eines Umwidmungsvorschlages ausgewählt.

Ergebnis des Studienauftrags

Das Projekt „Birsig Garten Basel“ von XM Architekten GmbH, Basel, mit Studio Vulkan Landschaftsarchitektur, Zürich und Paweł Althamer, Polen, hat das Beurteilungsgremium mit einem starken Konzept zur Aktivierung des Birsig-Parkplatzes klar überzeugt. Es schafft eine lebendige urbane Atmosphäre mit einem vielfältigen Angebot. Im Zentrum stehen einfache Pavillons, die über dem Birsig aufgestellt werden und den unterirdischen Flusslauf nachzeichnen. Sie stehen als kreative Orte für Dienstleister sowie für öffentliche Nutzungen zur Verfügung. Denkbar wären zum Beispiel Ateliers für Kunstgewerbe, Verkaufsflächen für lokale Start-up-Unternehmen, Cafés oder Sitzplätze für das Gastgewerbe vor Ort. 

In den grösstenteils verglasten Holz-Pavillons sollen die Fenster des zum Abriss freigegebenen Heuwaage-Hochhauses eingebaut und so im Sinne des klimafreundlichen Baustoffrecyclings wiederverwendet werden. Die Begrünung des heutigen Parkplatzes nimmt eine zentrale Rolle ein, ihr sind jedoch aufgrund technischer Rahmenbedingungen der Überdeckung des Birsigs enge Grenzen gesetzt. Insgesamt wird dem Projekt attestiert, den eher unwirtlichen Parkplatz in einen lebendigen öffentlichen Raum für alle umzuwandeln.

Weiteres Vorgehen

Das Bau- und Verkehrsdepartement (BVD) hat die technische Machbarkeit des Projektvorschlags abgeklärt. Es hat sich gezeigt, dass der Birsigtunnel die vorgeschlagenen Pavillons tragen und der Projektvorschlag deshalb weiterverfolgt werden kann. In einem zweiten Schritt wird die Kantons- und Stadtentwicklung (Präsidialdepartement) in Zusammenarbeit mit dem BVD und dem für Nutzungstransformationen bekannten Büro Denkstatt sàrl die Nutzungsansprüche und betrieblichen Unklarheiten prüfen. Mit diesem Vorgehen kann geklärt werden, ob das Projekt «Birsig Garten Basel» an diesem Ort in der Innenstadt tatsächlich funktionieren kann und eine spätere Umsetzung des Projekts realisierbar ist. 

Die Transformation des Ortes beginnt mit einer „Initialphase“ (August 2024 bis Sommer 2026). In dieser Phase sollen die Rahmenbedingungen festgelegt werden. Ab Sommer 2025 sind zudem Sofortmassnahmen zur Schaffung von Aufenthaltsqualität im nördlichen Teil des Birsig-Parkplatzes (ehemalige Drehscheibe) geplant. Erweiterte Massnahmen inkl. eines ersten Pavillons zur Nutzung sind ab Sommer 2026 für 3 bis 5 Jahre geplant. Sollte die Transformationsphase erfolgsversprechend verlaufen, dann ist vorgesehen, das Projekt «Birisg Garten Basel» ab 2028 umzusetzen.

Dokumente

Projektleitung

Friederike Meinhardt
Projektleiterin
+41 61 267 42 14friederike.meinhardt@bs.ch