Chemikalie PFAS in Fischen
MedienmitteilungGesundheitsdepartement
Gemeinsame Medienmitteilung mit der Volkswirtschafts- und Gesundheitsdirektion Basel-Landschaft
Die Kantone Basel-Landschaft und Basel-Stadt haben Fische auf die Chemikalie PFAS untersucht. PFAS steht für per- und polyfluorierte Alkylverbindungen. Sie gehören zu den industriell hergestellten, schwer abbaubaren Chemikalien und werden vom Menschen durch tierische Lebensmittel und Trinkwasser aufgenommen. Untersuchungen in beiden Kantonen haben ergeben, dass der Höchstgehalt an PFAS teilweise überschritten wurde. Lebensmittelrechtliche Massnahmen können nicht ergriffen werden, da die Fische nicht in den Verkauf gelangen.
Per- und polyfluorierte Alkylverbindungen (PFAS) werden aufgrund ihrer technischen Eigenschaften in verschiedenen industriellen Prozessen und Produkten eingesetzt. Dazu zählen Textilien, elektronische Geräte, Papierbeschichtungen, Farben, Feuerlöschschäume und Skiwachse. Sie zeichnen sich durch ihre biologische, chemische und thermische Stabilität sowie ihre wasser- und fettabweisenden Eigenschaften aus. PFAS können die Wirksamkeit von Impfungen verringern und negative Auswirkungen auf die menschliche Leber, die Nieren oder auf das Geburtsgewicht von Neugeborenen aufweisen. Zur Minimierung möglicher Gesundheits- und Umweltrisiken, ist die Verwendung zahlreicher PFAS bereits verboten. Weitergehende Verbote sind geplant.
Fische mit PFAS-Gehalt
Um die Belastung der Fische besser abschätzen zu können, hat das Amt für Wald beider Basel 87 Bachforellen und zehn Barben aus Baselbieter Gewässern gefangen. Das Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt hat darüber hinaus zehn Alete, eine Fischart aus der Familie der Karpfenfische, aus der Wiese gefangen. Die Fische wurden vom Amt für Lebensmittelsicherheit und Veterinärwesen des Kantons Basel-Landschaft auf PFAS untersucht. Die Untersuchungen haben ergeben, dass jeder achte Fisch nicht verkauft werden dürfte. Die zuständigen Lebensmittelkontrollen müssten bei Fischen, die in den Verkauf gelangen, lebensmittelrechtliche Massnahmen ergreifen. Diese kommen bei Fischen, die für den privaten Gebrauch gefischt werden, nicht zum Tragen.
Freizeitanglern wird basierend auf den vorgefundenen PFAS-Konzentrationen und aus toxikologischen Überlegungen empfohlen, maximal einmal pro Monat selbst gefangenen Fisch aus Gewässern beider Basel zu essen.[1] Alle untersuchten einheimischen Fische, unter anderem aus Fischzuchten, die kommerziell vertrieben werden, halten gemäss Kontrolle die gesetzlichen Vorgaben ein.
[1] Berechnet für eine Person mit 60 kg, dem TWI (tolerierbare wöchentliche Aufnahmemenge) der Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit und dem Mittelwert der Summe PFOS, PFOA, PFNA & PFHxS aller untersuchten Fische unter der Annahme, dass Fisch die einzige PFAS Quelle darstellt.
Weitere Auskünfte
Yves Parrat
Dr. Peter Brodmann
Gesundheitsdepartement
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