Direktion
Am 1. November 2014 übernahm Prof. Dr. med. Dipl. phys. Eva Scheurer die Leitung des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Basel. Gleichzeitig trat sie ihre klinische Professur für Rechtsmedizin an der Medizinischen Fakultät der Universität Basel an.
Berufserfahrung
seit 2014 | Professur für Rechtsmedizin, Medizinische Fakultät, Universität Basel Direktorin des Instituts für Rechtsmedizin der Universität Basel (Gesundheitsdepartement Basel-Stadt) |
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2011 – 2014 | Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Klinisch-Forensische Bildgebung, Graz, Österreich |
2008 – 2014 | Fachärztin für Gerichtsmedizin, Medizinische Universität Graz |
2008 – 2011 | Stellvertretende Leiterin des Ludwig Boltzmann Instituts für Klinisch-Forensische Bildgebung, Graz, Österreich |
2006 – 2008 | Hilfsassistentin, Physikalisches Institut der Universität Bern |
2005 – 2007 | Wissenschaftliche Mitarbeiterin, Departement für klinische Forschung der Universität Bern, Abteilung für MR-Methodologie und –Spektroskopie |
2003 –2007 | Fachärztin, Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern |
2002 – 2003 | Assistenzärztin, Institut für Pathologie der Universität Bern |
1999 – 2002 | Assistenzärztin, Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern |
1998 – 1999 | Assistenzärztin, Bürgerspital Solothurn, Abteilung für Chirurgie |
Ausbildung
2013 | Habilitation für das Fach Gerichtsmedizin an der Medizinischen Universität Graz Titel: «Anwendung von Magnetresonanz in der Rechtsmedizin» |
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2009 | Allgemein beeidete und gerichtlich zertifizierte Sachverständige für Gerichtsmedizin in Österreich |
2008 | Anerkennung als Fachärztin für Gerichtsmedizin in Österreich (Österreichische Ärztekammer) |
2006 – 2008 | Diplomarbeit für Physik am Physikalischen Institut und am Departement für Chemie der Universität Bern Titel der interdisziplinären Diplomarbeit: «Metabolic profiling of biofluids by high-resolution NMR» |
2003 – 2008 | Studium der Physik an der Universität Bern mit dem Abschluss Dipl. phys. (MSc), Nebenfach Mathematik mit Schwerpunkt mathematische Statistik |
1998 – 2003 | Weiterbildung zur Fachärztin für Rechtsmedizin am Institut für Rechtsmedizin der Universität Bern mit dem Abschluss Facharzt für Rechtsmedizin FMH |
1999 | Abschluss der Medizinischen Dissertation an der Universität Bern mit Verleihung des Titels Dr. med. Titel der Doktorarbeit: «Entwicklung und Validierung eines laktatgestützten Submaximaltests auf dem Veloergometer zur Schätzung des Dauerleistungsvermögens unterschiedlich trainierter Personen» |
1991 – 1998 | Studium der Humanmedizin an den Universitäten Lausanne und Bern mit dem Abschluss Staatsexamen Medizin |
1991 | «Cambridge Certificate of Proficiency in English» an der Universität St. Andrews in Schottland |
1991 | Studienaufenthalt an der Philosophisch-naturwissenschaftlichen Fakultät der Universität St. Andrews in Schottland Hauptfächer: Biologie, Chemie und Mathematik |
1990 | Matura am Gymnasium Oberwil in der Schweiz |
Akademische Errungenschaften
Aufbau einer Forschungsumgebung
Eva Scheurer hat das Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel von einer nicht-wissenschaftlichen Einrichtung zu einem Zentrum für hochstehende Forschung entwickelt.
Ihre wichtigsten Massnahmen waren:
- IT-Infrastruktur für den Zugang zu wissenschaftlichen Ressourcen an der Universität Basel
- Einrichtung von Doktoranden- und Postdoc-Stellen in forensischer Chemie, Toxikologie, Bildgebung und Genetik
- Gründung einer Forschungsgruppe für forensische Bildgebung
- Wöchentliche Journal-Clubs und Forschungsseminare
- Etablierung eines Ethikvotums für nicht-invasive Bildgebungsuntersuchungen bei Verstorbenen
- Ernennung motivierter und qualifizierter Abteilungsleiterinnen und Abteilungsleiter
- Verzicht auf letztgenannte Autorenschaft zur Förderung junger Forscherinnen und Forscher
- Beantragung von Drittmittelprojekten
Klinisch-forensische Bildgebung
Eine der grössten Stärken von Eva Scheurer liegt in der klinisch-forensischen Bildgebung, die einen grossen Einfluss auf Strafverfahren bei lebenden Opfern hat.
Ihre Hauptforschungsgebiete sind:
- Altersbestimmung
- Strangulation
- Frakturdatierung
- Erkennung und Datierung von Hämatomen
Ihre Forschung hat gezeigt, dass röntgenbasierte Methoden zur Altersbestimmung durch MRI ersetzt werden können. Die Datierung von Verletzungen bei lebenden Personen durch MR-basierte Methoden ist ebenfalls ein zentrales Thema.
Postmortale forensische Medizin
Im Bereich der postmortalen forensischen Medizin liegt der Fokus von Eva Scheurer hauptsächlich auf der Methodologie. Sie verfolgt das Ziel, Methoden zu entwickeln und zu optimieren, um technische Fortschritte in einen praktischen Nutzen für den täglichen forensischen Alltag zu übersetzen.
Ihre Forschung umfasst:
- Entwicklung computergestützter Werkzeuge für die Fallanalyse und Identifizierung von Verstorbenen
- Untersuchung von Artefakten in der Organhistologie nach CT-Angiographie
- Einrichtung eines technischen Setups für Infrarotfotografie
- Untersuchung der Hirnstruktur mittels MR-basierter Methoden, speziell zur Schätzung des postmortalen Intervalls und der Untersuchung von Hirnödemen
Wichtigste Publikationen
Eine ausführliche Publikationsliste von Eva Scheurer finden Sie auf Google Scholar beziehungsweise auf ORCID.
Bauer M, Berger C, Gerlach K, Scheurer E, Lenz C (2022). Post mortem evaluation of brain edema using quantitative MRI. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2022.111376.
Widek T, Genet P, Ehammer T, Schwark T, Urschler M, Scheurer E (2021). Bone age estimation with the Greulich-Pyle atlas using 3T MR images of hand and wrist. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2020.110654.
Glemser, P. A., Krauskopf, A., Schlemmer, H.-P., & Yen, K. (Hrsg.). (2021). Radiologie der Gewalt. Georg Thieme Verlag KG. https://doi.org/10.1055/b-004-132205.
Stumm CJ, Wittig H, Kalberer NM, Scheurer E (2020). Histomorphological assessment of isolated abdominal organs after targeted perfusion with the contrast agent Angiofil® in postmortem computed tomography angiography. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2020.110427.
Weiss G, Wittig H, Scheurer E, Ruprecht R, Lenz C (2018). Identification of deceased based on sternal bone computed tomography features. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2018.03.018.
Ogris K, Petrovic A, Scheicher S, Sprenger H, Urschler M, Hassler EM, Yen K, Scheurer E (2017). Detection and volume estimation of artificial hematomas in the subcutaneous fatty tissue: comparison of different MR sequences at 3.0 T. Forensic Science, Medicine, and Pathology. https://doi.org/10.1007/s12024-017-9847-8.
Rost T, Kalberer N, Scheurer E (2017). A user-friendly technical set-up for infrared photography of forensic findings. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2017.07.001.
Urschler M, Krauskopf A, Widek T, Sorantin E, Ehammer T, Borkenstein M, Yen K, Scheurer E (2016). Applicability of Greulich-Pyle and Tanner-Whitehouse grading methods to MRI when assessing hand bone age in forensic age estimation: A pilot study. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2016.06.016.
Baron K, Neumayer B, Widek T, Schick F, Scheicher S, Hassler E, Scheurer E (2016). Quantitative MR imaging in fracture dating–Initial results. Forensic Science International. https://doi.org/10.1016/j.forsciint.2016.01.020.
Langkammer C, Schweser F, Krebs N, Deistung A, Goessler W, Scheurer E, Sommer K, Reishofer G, Yen K, Fazekas F, Ropele S, Reichenbach JR (2012). Quantitative susceptibility mapping (QSM) as a means to measure brain iron? A post mortem validation study. NeuroImage. https://doi.org/10.1016/j.neuroimage.2012.05.049.
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