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Invasive Tiere und Pflanzen

Durch den internationalen Waren- und Reiseverkehr gelangen gebietsfremde Tiere und Pflanzen bewusst oder als «blinde Passagiere» in die Region Basel. Wenn sie sich ansiedeln oder einheimische Arten verdrängen, stören und verändern sie unsere Ökosysteme. Sind sie einmal da, lassen sie sich nur schwer eindämmen. Wir müssen verhindern, dass invasive Tiere und Pflanzen sich hier ausbreiten.

Was sind Neobiota?

Gebietsfremde Organismen nennt man auch Neobiota. Seit der Entdeckung Amerikas wurden sie bewusst oder unbewusst eingeschleppt. Sie kommen natürlicherweise nicht bei uns vor.

Es gibt Neobiota, die sich invasiv verhalten. Das heisst, sie vermehren und verbreiten sich sehr schnell und verdrängen somit einheimische Pflanzen- und Tierarten. Sie können Krankheiten übertragen und die Gesundheit von Mensch und Tieren gefährden. Neobiota werden in Neozoen (neue Tiere) und Neophyten (neue Pflanzen) unterteilt.

Was bedeutet invasiv?

In Bezug auf Neobiota bedeutet invasiv, dass sich Organismen auf Grund der vorherrschenden Bedingungen unkontrolliert vermehren und verbreiten. Dadurch können sie die einheimische Artenvielfalt gefährden, teilweise gesundheitliche Probleme oder Schäden an Infrastrukturen verursachen.

Weshalb werden gewisse Arten invasiv und andere nicht?

Nicht alle gebietsfremden Organismen werden invasiv. Man spricht von der 10er-Regel: von 1000 gebietsfremden Arten haben 100 eine Überlebenschance, 10 etablieren sich und eine Art hat invasives Potenzial. Invasive Arten werden durch ihre Anpassungsfähigkeit, schnelle Vermehrung, fehlendende natürliche Feinde und effiziente Nutzung von Ressourcen invasiv.

Das Bundesamt für Umwelt führt mehrere Listen zur Einstufung der Invasivität von Neobiota. Darunter ist eine Liste mit invasiven Neobiota und potenziell invasiven Arten.

Sind alle Neophyten invasiv?

Nein. Als Neophyten gelten Pflanzen, welche nach der Entdeckung Amerikas nach Europa gebracht wurden. Darunter fallen auch diverse geschätzte Kulturpflanzen. Es gibt jedoch einzelne Pflanzen, welche vor allem im Laufe der vergangenen Jahre ein enormes Verdrängungspotenzial gezeigt haben. Diese gelten als invasiv.

Auch Kartoffeln, Mais und Tomaten gelten als Neophyten, da sie nach 1500 nach Europa kamen. Jedoch sind sie nicht invasiv, sondern werden als kultivierte Neophyten bezeichnet. Sie werden als Nutzpflanzen angebaut und wären ohne Bewirtschaftung nicht verbreitet.

Neobiota-Strategie

Der Massnahmenplan Basel-Stadt gegen gebietsfremde invasive Neobiota hat das Ziel, schädliche Auswirkungen durch die Verbreitung invasiver Neobiota zu minimieren oder zu verhindern. 

Der Massnahmenplan basiert auf den vier Grundsätzen 

  • Prävention
  • Bekämpfung/Pflege
  • Koordination 
  • Erfolgskontrolle

Für das Umsetzen der Massnahmen sind verschiedene Fachstellen verantwortlich. Das Kantonale Laboratorium koordiniert die gesetzlichen Vorgaben (Freisetzungsverordnung FrSV, SR 814.911). Die Aufgabe der Koordinationsstelle Neobiota wird mit Hilfe der Plattform «Neobiota Basel-Stadt» wahrgenommen. Darin vertreten sind kantonale und internationale Fachstellen und Betriebe. 

Zuständigkeiten

Im Kantonalen Laboratorium ist die Koordinationsstelle Neobiota angesiedelt. Sie leitet das kantonale Neobiota-Gremium und koordiniert die Zusammenarbeit mit mehreren Dienststellen verschiedener Departemente. Hier finden Sie die zuständigen Anlaufstellen für die verschiedenen Anliegen.

Arten bestimmen

Der Bestimmungsdienst des Naturhistorischen Museums hilft übrigens beim Ermitteln einer Tierart, wenn Sie sich nicht sicher sind.

Was tun gegen invasive gebietsfremde Arten?

Gian-Reto Walther, Sektion Arten und Lebensräume beim Bundesamt für Umwelt BAFU, erklärt in diesem Video, wie gebietsfremde Tiere und Pflanzen einheimische Arten verdrängen.

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