Das Institut für Rechtsmedizin der Universität Basel erstellt Gutachten zur Klärung fraglicher Abstammungsverhältnisse. Auftraggebende sind Familiengerichte und private Personen. Bei einer Vaterschaftsanalyse untersucht man, wenn möglich, immer Mutter, Kind und der mögliche Vater (Putativvater). Bei Vorhandensein der väterlichen Merkmale wird biostatistisch die Wahrscheinlichkeit für das Bestehen der Vaterschaft errechnet. 

Bei entfernten fraglichen Verwandtschaftsverhältnissen kontaktieren Sie bitte die Abteilung Forensische Genetik.

Privatpersonen können sich auf dieser Webseite und mittels der Dokumente über den Ablauf der Abstammungsanalyse informieren. Das Beantworten von Fragen und weitere Beratungen erfolgen bei Bedarf telefonisch oder via E-Mail. Kann der Auftrag wie gewünscht durchgeführt werden, willigen alle Beteiligten schriftlich in das Durchführen der DNA-Analyse ein.

Bei der Probenentnahme entnimmt man mit einem sterilen Wattestäbchen einen Wangenschleimhautabstrich (WSA). Dabei streicht man über die Innenseite der Wange. Diese Methode ist schmerzfrei und unkompliziert. 

Zur Überprüfung der Identität erfolgt eine Kontrolle der gültigen Ausweisdokumente, die für das Gutachten kopiert werden. Bei der Probenentnahme wird ein Foto von jeder Person gemacht und sie unterzeichnet es. Die WSA-Probe wird eindeutig beschriftet und die Probenentnahme in einem Protokoll dokumentiert. Im Labor untersucht man die DNA und erstellt ein Gutachten. Expertinnen und Experten errechnen eine Wahrscheinlichkeitsaussage zum fraglichen Verwandtschaftsverhältnis oder formulieren einen Ausschluss.

Ablauf der Abstammungsanalyse im Privatauftrag

1. Lesen Sie die notwendigen Formulare:

2. Unterschreiben Sie als Auftraggeberin oder Auftraggeber den vollständig ausgefüllten Privatauftrag.
3. Alle erwachsenen Beteiligten unterschreiben das Formular «Aufklärung und Einwilligung zur Abstammungsabklärung». Bei minderjährigen Kindern unterschreibt das Formular die sorgeberechtigte Person, zu dem die Abstammung nicht geklärt werden soll (in der Regel die Kindesmutter). Die Formulare sind in Deutsch und Englisch verfügbar. Rechtlich bindend ist die deutsche Version.

4. Prüfung und Terminvereinbarung: Nach Erhalt der Formulare prüft das Institut die Voraussetzungen und vereinbart Termine für die Probenentnahmen.
5. Ergebnisübermittlung: Nach der Probenentnahme erhalten alle volljährigen Beteiligten die Resultate nach etwa 2-4 Wochen per Einschreiben. Bei komplexen Fällen dauert das Ergebnis in der Regel länger. Das Institut erstellt gerichtsverwertbare Gutachten in deutscher Sprache.

Falls Sie ein Abstammungsgutachten für Migrationsangelegenheiten oder für einen Familiennachzug benötigen, befolgen Sie bitte den Ablauf der Abstammungsanalyse im Privatauftrag gemäss vorherigem Kapitel. 

Den Auftrags- und Einwilligungsformularen fügen Sie eine Kopie des Schreibens des Staatssekretariats für Migration (SEM) oder des kantonalen Migrationsamts bei, in dem das Gutachten zum Abstammungsnachweis gefordert wird. Bei Spezialfällen nehmen wir Kontakt mit Ihnen auf.

Bitte beachten Sie, dass ein solches Abstammungsgutachten mehrere Monate in Anspruch nehmen kann, da Proben der im Ausland lebenden Personen in einer Schweizer Botschaft entnommen werden müssen. Gemäss den gesetzten Fristen der Migrationsämter wird geraten, sich frühzeitig für die Abstammungsanalyse anzumelden.

Die Zahlung erfolgt am Tag der Probenentnahme per Karte (Maestro, Visa, MasterCard, PostFinance Card).

Weitere Informationen zur Durchführung der Abstammungsanalysen und der Probenentnahmen finden Sie in den Auftrags- und Einwilligungsformularen.