Barrierefreie Kommunikation
Menschen mit Behinderungen haben das Recht auf Zugang zu allen öffentlichen Informationen. Sie sollen sich in ihrer Umwelt orientieren und in der Form kommunizieren können, die sie selber wählen.
Was heisst barrierefrei kommunizieren?
Eine barrierefreie Kommunikation ist zentral für die gleichberechtigte Teilhabe und Selbstbestimmung von Menschen mit Behinderungen. Barrierefrei kommunizieren bedeutet, eine Information so zu vermitteln, dass mein Gegenüber alles versteht.
Barrierefreie Kommunikation beginnt mit der Frage, was mein Gegenüber braucht.
Wer öffentliche Leistungen anbietet, muss auf Anfrage von Menschen mit Behinderungen konkrete Hilfestellungen für eine barrierefreie Kommunikation anbieten. Das kann eine Übersetzung in Gebärdensprache sein oder eine mündliche Erklärung. Gesprächstische und Schalter in Höhe von 1–1,20 Metern ermöglichen einen Dialog auf Augenhöhe mit Personen im Rollstuhl.
Kurzfilm #barrierefreiDabei
Menschen mit Behinderungen berichten darüber, welchen Hürden sie in der alltäglichen Kommunikation begegnen. Sie zeigen gute Lösungen auf für eine barrierefreie Kommunikation.
Wie werden wir verständlicher?
Der Regierungsrat des Kantons Basel-Stadt möchte die Rechte von Menschen mit Behinderungen stärken. Mit dem Aktionsplan Barrierefreie Kommunikation stösst er einen Lernprozess bei den Behörden an.
Der Aktionsplan enthält Ziele und Massnahmen, die in den Jahren 2025-2028 in der kantonalen Verwaltung und den Gemeinden Riehen und Bettingen umgesetzt werden. Die Gerichte, die Zentralen Dienste der Bürgergemeinde der Stadt Basel, die Ombudsstelle, die Parlamentsdienste und der Datenschutzbeauftragte haben sich dem Aktionsplan angeschlossen.
Digitale Barrierefreiheit
Für Informationen und Dienstleistungen im Internet gilt der eCH-Accessibility-Standard 0059. Dieser bezieht sich auf die aktuellen WCAG-Richtlinien. Danach müssen Websites und mobile Applikationen wahrnehmbar, bedienbar, verständlich und robust sein. Behörden müssen zentrale Informationen auch in Leichter Sprache und Gebärdensprache anbieten.
- Hilfsmittel für eine barrierefreie digitale Kommunikation
Eidgenössisches Büro für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen EBGB
- eCH-0059 Accessibility-Standard
eGovernment Standards
- Die Big Five der digitalen Zugänglichkeit
Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW
- Accessibility-Checkliste
Stiftung Zugang für alle
- Leitfaden Einfach Surfen
insieme
Gebärdensprache
Gehörlose Menschen sind eine sprachliche Minderheit. Sie pflegen eine eigene Kultur. Für Menschen, die seit Geburt gehörlos und mit Gebärdensprache aufgewachsen sind, ist die Schriftsprache schwer verständlich. Daher müssen zentrale schriftliche oder mündliche Informationen in Gebärdensprache zur Verfügung gestellt werden.
Leichte Sprache
Leichte Sprache vereinfacht Texte und macht diese leicht verständlich. Es werden einfache Sätze mit jeweils einer Aussage auf je einer Zeile gebildet. Schwierige Wörter werden vermieden oder erklärt. Die Zielgruppe sind Menschen mit kognitiven Beeinträchtigungen.
Höranlagen
Menschen mit einer Schwerhörigkeit nutzen verschiedene technische Hilfsmittel. Für sie ist zentral, dass bei öffentlichen Veranstaltungen eine Höranlage zur Verfügung steht, mit der sie Ansprachen, Diskussionen oder Musik direkt über ihr Hörgerät wahrnehmen können.
Barrierefreie und diskriminierungsfreie Kommunikation in Bild und Sprache bezieht auch weitere Dimensionen von Diversität mit ein.
Hier finden Sie unsere Empfehlungen, Tipps und Beispiele für eine geschlechtergerechte Sprache.