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Medikamente: Worauf soll man achten?

Es gibt Medikamente, die abhängig machen können. Dies betrifft insbesondere Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel. Lesen Sie mehr darüber, bei welchen Arzneien Sie aufpassen müssen. Erfahren Sie, an wen Sie sich bei Fragen oder Problemen wenden können.

Tipps für einen sicheren Umgang mit Medikamenten

  1. Erstellen Sie eine Liste mit allen Arzneimittel, die Sie einnehmen. Notieren Sie, wie und wie oft Sie diese einnehmen.
  2. Ist Ihrer Hausärztin beziehungsweise Ihrem Hausarzt der gesamte Umfang Ihres Medikamentengebrauchs bekannt? Informieren Sie Ihre betreuende Ärztin oder Ihren betreuenden Arzt.
  3. Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt über Risiken bei der Einnahme, über das Abhängigkeitsrisiko, über Behandlungsalternativen und über Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten oder Alkohol.
  4. Sofern Sie ein Fahrzeug lenken: Sprechen Sie mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt darüber.
  5. Nehmen Sie die Medikamente genau nach Verordnung ein.
  6. Setzen Sie nie eigenmächtig ein Medikament ab. Jede Veränderung der Einnahme, sei es ein Absetzen oder eine Reduktion, muss mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt besprochen werden.

Medikamenteneinnahme – Risiken und Nebenwirkungen

Die Einnahme von Medikamenten kann verschiedene Risiken mit sich bringen. Es kommt nicht nur auf den Wirkstoff an. Die Einnahmegewohnheiten, der Gesundheitszustand und das Lebensalter haben ebenfalls einen Einfluss.

Überdosierung

Wählen Sie den Notruf! Eine Überdosierung kann je nach Medikament zu ernsten Vergiftungserscheinungen führen. Dabei ist es wichtig, das Präparat zu kennen. Insbesondere schlaffördernde Medikamente oder starke Schmerzmittel können zu einem Koma und zur Unterdrückung der Atmung führen. 

Medikamentenabhängigkeit

Medikamentenabhängigkeit ist ein ernsthaftes Gesundheitsproblem, das Menschen jeden Alters und Hintergrunds betreffen kann. Sie entsteht oft durch den missbräuchlichen Gebrauch von verschreibungspflichtigen Medikamenten, insbesondere Schlaf-, Schmerz- und Beruhigungsmittel. Diese Abhängigkeit kann das Leben der Betroffenen stark beeinträchtigen und gesundheitliche, soziale und berufliche Konsequenzen nach sich ziehen. 

Anzeichen einer Medikamentenabhängigkeit

  • Es besteht ein starker Wunsch oder Zwang, die Substanz zu konsumieren.
  • Die Kontrolle über die Einnahme ist vermindert.
  • Es treten körperliche Entzugssymptome auf, beispielsweise Angst, Kopfschmerzen, Konzentrationsprobleme oder Schwindel.
  • Die Konsumentin oder der Konsument vernachlässigt andere Interessen.
  • Die Dosis steigt oder der Konsum wird trotz Folgeschäden  fortgesetzt.

Die Diagnose der Medikamentenabhängigkeit ist schwierig. Im Rahmen der ärztlichen Verordnung wird eine Abhängigkeit oft erst beim Absetzen des Medikamentes deutlich.

Medikamente mit Abhängigkeitspotenzial

Die meisten Medikamente, die abhängig machen, gehören zur Gruppe der Schlaf- oder Beruhigungsmittel. Für die meisten dieser Medikamente braucht es eine ärztliche Verschreibung. Besondere Vorsicht gilt bei den folgenden Kategorien:

  • Schlaf- und Beruhigungsmittel
  • Angstlösende Medikamente
  • Schmerzmittel
  • Schmerzmittel in Kombination mit Koffein und Kodein

Kein Abhängigkeitspotenzial im engeren Sinne, aber eine erhebliche Gefahr des Missbrauchs haben folgende Medikamentengruppen: Abführmittel, harntreibende Mittel, abschwellende Nasentropfen und -sprays, Appetitzügler sowie manche Hormone (Anti-Aging, Doping).

Unterstützung finden

Melden Sie sich für eine unverbindliche Beratung bei der Abteilung Sucht, wenn Sie unsicher sind, ob Sie einen schädlichen Medikamentengebrauch oder gar eine Abhängigkeit haben. Diese steht Betroffenen, Angehörigen, Arbeitgebenden und Fachpersonen zur Verfügung.

Ebenfalls finden Sie Unterstützung bei Fachpersonen für Psychologie und Psychiatrie, bei Ärzten und Ärztinnen oder bei Apothekern und Apothekerinnen.

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