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Die 4 Säulen der Schweizer Suchtpolitik

Die Suchtpolitik des Kantons Basel-Stadt beruht auf dem Vier-Säulen-Modell. Im Rahmen der Vier-Säulen-Politik werden Massnahmen und Angebote aus den vier Bereichen Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression (Marktregulierung und Jugendschutz) aufeinander abgestimmt. Dieses bewährte Modell wurde mit der Annahme des revidierten Betäubungsmittelgesetzes 2008 in der Schweiz gesetzlich verankert.

Schweiz als Vorreiter in der Suchtpolitik

Der Wendepunkt in der Suchtpolitik war die Abkehr von der Ansicht, Konsumierende in erster Linie als Kriminelle zu betrachten. Eine Sucht wird seither als Krankheit anerkannt, für die entsprechende Hilfsstrukturen zur Verfügung gestellt werden müssen.

Die in den 1980er Jahren eingeführte Suchtpolitik umfasste anfänglich die drei Säulen Prävention, Therapie und Repression. Der Fokus wurde insbesondere auf repressive Massnahmen im Umgang mit Konsumierenden gelegt. Gegen Ende der 1980er Jahre wurden die 3 Säulen um eine weitere ergänzt.  Die 4. Säule Schadensminderung wurde eingeführt mit dem Ziel, Konsumierenden vor der Verelendung und vor dem Tod zu bewahren.

Ziele von heutigen schadensmindernden Angeboten sind:

  • die Lebensqualität trotz des Konsums von Suchtmitteln zu erhalten,
  • negative Folgen des Konsums auf die Konsumierenden und die Gesellschaft so gering wie möglich zu halten,
  • den Weg zu einer Behandlung zu fördern.

Dank der Vier-Säulen-Politik sind die offenen Drogenszenen der 1980er Jahre weitgehend verschwunden. In der Folge haben sich neue Ansätze in der Therapie etabliert wie die heroingestützte Behandlung, ambulante Beratungsangebote und stationäre Suchttherapien. Als schadensmindernde Angebote wurden die Kontakt- und Anlaufstellen sowie Tagestreffpunkte mit Verpflegung geschaffen. Dadurch kann das körperliche und soziale Leid vieler suchtkranker Menschen gelindert werden. Todesfälle aufgrund von Überdosierungen sind heute eine Seltenheit und die HIV-Ansteckungsrate ist bedeutend gesunken.

Ein Pioniermodell

Die Schweizer Suchtpolitik gilt als ein Pioniermodell und ist heute noch für viele Länder ein Vorzeigebeispiel. Insbesondere, da sie als ein pragmatischer und menschenwürdiger Umgang mit der Drogenproblematik angesehen wird.

Suchtpolitik im Kanton Basel-Stadt

Der Kanton Basel-Stadt hat ein vielfältiges Suchthilfesystem mit dem Ziel, ein möglichst bedarfsgerechtes und kundenorientiertes Angebot zur Verfügung zu stellen. Die Suchtstrategie wird laufend den sich verändernden Gegebenheiten angepasst.

Die Suchtpolitik des Kantons Basel-Stadt beruht auf dem Vier-Säulen-Modell mit den folgenden vier Bereichen:

  • Gesundheitsförderung, Prävention und Früherkennung;
  • Therapie und Beratung;
  • Schadensminderung und Risikominimierung;
  • Regulierung und Vollzug.

Die übergeordneten Ziele der Nationalen Strategie Sucht sind auch für die Suchtpolitik des Kanton Basel-Stadt handlungsleitend und finden sich in den Zielen der Abteilung Sucht.

Die Schweizer Drogenpolitik setzt sich zum Ziel, den Drogenkonsum und seine negativen Folgen für die Konsumierenden und die Gesellschaft nachhaltig zu vermindern. Dabei stützt sie sich auf die vier Säulen: Prävention, Therapie, Schadensminderung und Repression.

Bundesamt für Gesundheit Website

Heutige Herausforderungen der baselstädtischen Suchtpolitik

Die Suchtpolitik und Suchthilfe sehen sich mit der Herausforderung eines stetigen Wandels konfrontiert: neue Konsumformen, neue Substanzen, Veränderungen auf dem Markt oder zunehmende Nutzungskonflikte im öffentlichen Raum sind als Beispiele zu nennen.

Dabei sind die verantwortlichen Stellen stets bestrebt, die Anliegen verschiedener Interessensgruppen aufzunehmen und gemeinsame Lösungen zu erarbeiten. Es ist unerlässlich, dass alle im Suchtbereich beteiligten Akteurinnen und Akteure, von der Prävention bis zur Repression, möglichst mit einem gemeinsamen Suchtverständnis und aufeinander abgestimmten Massnahmen handeln.

Aktuelle Herausforderungen im Kanton Basel-Stadt

  • Erreichbarkeit von Konsumierenden: Bestimmten Zielgruppen werden zu wenig angesprochen. Sie nehmen kaum Unterstützungsangebote in Anspruch, trotz eines problematischen oder gesundheitsgefährdenden Konsums von Suchtmitteln. Dazu gehören unter anderem Jugendliche und ältere Personen. Es ist wichtig, diese Personen mit geeigneten Informationen und Beratungsangeboten vermehrt zu erreichen. 
  • Neue Trends, Substanzen und Konsumformen: Medikamentenkonsum unter Jugendlichen, Lachgaskonsum in der Partyszene, hoher Wirkstoffgehalt im Kokain und tendenziell zunehmende Verbreitung des Kokainkonsums in der Schweiz. Dies sind einige Beobachtungen in jüngster Zeit. Der Kanton hat dazu diverse Massnahmen ergriffen und prüft stetig weitere.
  • Optimierung in der Versorgung: Insbesondere Personen mit Mehrfachproblematik haben oft eine nicht zufriedenstellende Wohnsituation und Mühe, eine Wohnung zu finden. Hier sind Angebote wichtig, die sich diesen teils sehr belasteten Menschen annehmen.

Kontakt

Abteilung Sucht

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Malzgasse 30
4001 Basel

Öffnungszeiten

Montag bis Freitag:
08.00 - 12.00 Uhr und 13.30 - 17.00 Uhr

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