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Gefängnisaufseher und Betreuer

Aus meinem Alltag

Als Aufseher und Betreuer im kantonalen Untersuchungsgefängnis nimmt Sascha D. vielfältige Aufgaben wahr. Mit Respekt und Geduld hilft er den Insassinnen und Insassen dabei, die schwierige Zeit im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt zu meistern.

Verantwortungsvoll - Mann prüft Schaltkasten.
© bs.ch, Simon Bielander

Klare Abläufe prägen das Leben im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt: «Jeden Morgen schauen wir als Erstes, ob es allen Insassinnen und Insassen gut geht», erklärt Sascha, der als Aufseher und Betreuer für das Untersuchungsgefängnis tätig ist. Im Rahmen der Suizidprävention werden die geschlossenen Zellen mittags nochmals besucht. «Gerade eine Erstinhaftierung ist für viele Menschen ein Schock. Daher müssen wir genau darauf achten, dass sie sich nichts antun», so Sascha. In seinen Aufgabenbereich fällt auch die Unterbringung neuer Insassinnen und Insassen in ihre Zellen.

Sozialarbeiter, Seelsorger, Vormund und Vaterfigur

Nebst Aufseher-Arbeiten übernimmt Sascha viele Aufgaben, die eher an diejenigen eines Sozialarbeiters, Seelsorgers, Vormundes oder gar eines Vaters erinnern: «Wenn ich in der offenen Station arbeite, steht meine Türe immer offen. Sich Zeit für Fragen und Unsicherheiten zu nehmen, erachte ich als essenziell», sagt er. Die daraus resultierenden Gespräche schätzt Sascha sehr – «ein gewisser Abstand muss dabei jedoch immer gewahrt werden», erklärt er. Wichtig sei, nicht über die Menschen zu urteilen, sondern seine Arbeit in den Fokus zu stellen. Aus diesem Grund informiere er sich nie darüber, weshalb jemand in Untersuchungshaft sei.

Manchmal braucht es ein starkes Auftreten

Unsicher oder bedroht fühle er sich bei der täglichen Arbeit nie. «In meiner bisherigen Zeit beim Kanton Basel-Stadt hatte ich bloss zweimal ein mulmiges Gefühl. Den Alarmknopf zum Aufruf zusätzlicher Einsatzkräfte habe ich noch nie benutzt», sagt Sascha. Gleichwohl seien aber in schwierigen Momenten Fachwissen und ein starkes Auftreten gefragt. «Dann gilt es, respektvoll zu bleiben, Geduld zu zeigen und die Leute ernst zu nehmen.» Diese Eigenschaften sieht er auch als Gründe dafür, weshalb er noch nie negative Erfahrungen mit ehemaligen Insassinnen und Insassen gemacht habe, die er zufällig auf der Strasse antraf. Ganz im Gegenteil: «Einmal traf ich einen ehemaligen Insassen, dem ich davor im Gefängnis die Aufgabe des Kalfaktors übertragen hatte. In dieser Funktion übernahm er eine Aufgabe im Bereich der Essenausgabe, führte sie sehr gut aus und erhielt dafür einen Obolus. Trotz finanzieller Probleme gab ihm dies Hoffnung. Dafür bedankte er sich nach der Entlassung nochmals herzlich bei mir.» 

Impressionen

Familienzeit dank Schichtarbeit

Gemäss Sascha gäbe es jedoch auch eher negative Erlebnisse im Alltag. So sei es beispielsweise schon vorgekommen, dass ein Insasse seine Zelle und damit auch die halbe Station unter Wasser gesetzt habe. «Das war ein ziemlicher Aufwand, dies alles wieder sauber zu kriegen», erinnert er sich zurück. Trotzdem möchte er seine Arbeit nicht missen und freut sich darauf, auch weiterhin mit unterschiedlichsten Menschen in Kontakt zu kommen. Zudem schätzt er die Arbeit im Team, das zwar auf die einzelnen Stationen verteilt ist, aber trotzdem eng zusammenarbeitet. Dass im Untersuchungsgefängnis rund um die Uhr in drei Schichten gearbeitet wird, sieht Sascha als Vorteil. «Mir gibt dies Freiheiten, die ich in anderen Jobs nicht hätte. So kann ich beispielsweise meinen Sohn zwischendurch zur Schule bringen und Zeit mit ihm verbringen.» 

Untersuchungsgefängnis

Das Untersuchungsgefängnis des Kantons Basel-Stadt ist Teil des Amtes für Justizvollzug und gehört zum Justiz- und Sicherheitsdepartement. Insgesamt verfügt das Untersuchungsgefängnis an der Innere Margarethenstrasse 18 über 143 Zellenplätze, in denen Männer, Frauen und auch Jugendliche untergebracht werden. 


Justiz- und Sicherheitsdepartement

ls Teil des Amtes für Justizvollzug gehört das Untersuchungsgefängnis zum Justiz- und Sicherheitsdepartement des Kantons Basel-Stadt. Die Mitarbeitenden dieses Departements sorgen an 365 Tagen im Jahr für die Sicherheit der Bevölkerung.


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