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Das Basler Rathaus erleben

Besuch

Von Montag bis Freitag von 8.00 bis 17.00 Uhr ist das Rathaus am Marktplatz 9 frei zugänglich.

Führungen

Das Rathaus kann unter kundiger Führung besichtigt werden. Anmelden können Sie sich hierfür bei Basel Tourismus. Für sehbehinderte und blinde Menschen werden spezielle Führungen angeboten.

Die Ratssitzungen sind öffentlich

Die Sitzungen des Grossen Rates sind, anders als jene der Regierung, öffentlich. Für Einzelpersonen ist keine Anmeldung nötig, bei grossen Guppen bitten wir um eine vorgängige Information. Tel: 061 267 85 71. Auf die Zuschauertribüne gelangen Sie, wenn Sie vom Rathaushof aus rechts die Aussentreppe hinaufgehen. Dann erste Türe und von dort in den 2. Stock.

Ein Stück Basel: der Bundesbrief

1501 kam Basel zur Eidgenossenschaft. Der Beitritt wurde vom Luzerner Stadtschreiber im Bundesbrief festgehalten – dieser besagt, dass «der Bund der 11 Orte ewig» sei. Die elf Siegel der eidgenössischen Kantone bezeugen die gegenseitigen Rechte und Pflichten. Verlesen wurde der Basler Bundesbrief dann über einen Monat später auf dem Marktplatz (damals noch «Kornmarkt») in Basel.

Das Original des Bundesbriefs befindet sich im Regierungsratssaal. Bis heute ist die über 500 Jahre alte Urkunde tadellos erhalten – erstaunlich, wenn man bedenkt, dass Informationsträger von heute wohl nie eine so lange Zeit überdauern würden ...

Der gerahmte Bundesbrief mit den elf, an Kordeln hängenden Siegeln der eidgenössischen Kantone.

Durch den (öffentlichen) Geheimgang

Wussten Sie, dass einige Baslerinnen und Basler das Rathaus als Abkürzung nutzen? Während der Öffnungszeiten steht dieser «Geheimweg» allen Besuchenden offen. Der Durchgang führt vom Rathauseingang am Marktplatz zum Staatsarchiv in der Martinsgasse.

Wer den Durchgang zur Martinsgasse nimmt, durchquert den Innenhof des Rathauses und betritt hinten links den Eingang. Hier geht‘s zu Fuss die Treppe hoch oder für Personen mit einer Gehbeeinträchtigung mit dem Lift ins 3. Obergeschoss. Der Weg führt weiter über die Hofgalerie, wo neben der Holztür das Schild «Ausgang Martinsgasse 2» hängt. Die nächste Galerie führt in den Arkadenbau des Staatsarchivs, und wer diesen durchquert, findet sich in der Martinsgasse wieder – gegenüber vom imposanten «Blauen Haus» (Reichensteinerhof), wo seit ein paar Jahren das Departement für Wirtschaft, Soziales und Umwelt seinen Sitz hat.

Arkade mit Kreuzrippengewölbe

Hoch über Basel: die Turmstube

Der siebengeschossige Rathausturm birgt ein gut gehütetes Geheimnis: Ganz oben unter der Turmspitze befindet sich ein lichtdurchfluteter Raum mit vier Fensterfronten. Wer die schmale Wendeltreppe erklimmt, wird belohnt: Die Turmstube bietet einen umwerfenden Blick über Basel und Umgebung.

Witziges Detail: Die Stühle mit den in die Lehne geschnitzten Falken standen einst in einem Basler Polizeiposten. Heute wird die Turmstube, die während des zweiten Weltkriegs als Fliegerbeobachtungsposten diente, eher selten genutzt – ab und zu finden hier Apéros statt. Die Turmstube ist nicht öffentlich zugänglich, kann aber auf Wunsch innerhalb einer speziellen Führung besucht werden.

Turmstube im Rathausturm. In der Mitte ein runder Tisch, darüber ein Kronleuchter.

Literaturtipp

Möhle, Martin: Das Rathaus in Basel
Verlag: Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte

Quellenangaben

Live

Grosser Dank gebührt Dr. phil. Anatol Schenker, der sehr viel Interessantes über das Rathaus Basel zu erzählen weiss. Anatol Schenker leitet die Kurse «Fit für Basel» der Bürgergemeinde als Vorbereitung zur Einbürgerung und ist Geschäfts- und Schulleiter der GGG-Kurse.

Literatur

Die Kunstdenkmäler des Kantons Basel-Stadt, 14 Bde., Basel 1932–2006. Bd. 1: Baer, C. H.: Vorgeschichtliche, römische und fränkische Zeit. Geschichte und Stadtbild; Befestigungen, Areal und Rheinbrücke; Rathaus und Staatsarchiv. Hrsg. von der Schweizerischen Gesellschaft für Erhaltung Schweizerischer Kunstdenkmäler, Birkhäuser Verlag Basel, 1932 (unveränderter Nachdruck 1971), S. 337–646.

Möhle, Martin: Das Rathaus in Basel. Schweizerische Kunstführer GSK; Serie 95, Nr. 947–948. Gesellschaft für Schweizerische Kunstgeschichte GSK Bern, 2014.

Ritter, Markus (Hrsg.): Wer regieren will, muss viel hören, und nicht hören. Spruchweisheiten und Inschriften im Basler Rathaus. Schwabe Verlag Basel, 2014.

Online
altbasel.ch, barfi.ch, bzbasel.ch, tageswoche.ch, telebasel.ch, wikipedia.de