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Roger Federer an den Swiss Indoors

Berühmte Basler Persönlichkeiten

Basel hat Weltformat. Im Laufe der Geschichte hat Basel immer wieder ausserordentliche Talente und Geistesgrössen hervorgebracht. Zahlreiche Persönlichkeiten aus dem Ausland fühlten sich von der Grenzlage und dem weltoffenen Geist angezogen und trugen ihrerseits zu einem Klima von Innovation und Kreativität bei.

Ein Ort für Charakterköpfe

Was Basel ausmacht, sind die Menschen, die hier leben. Die Stadt wurde – und wird immer wieder – von berühmten Persönlichkeiten geprägt. Basel ist auf der ganzen Welt bekannt als Heimatstadt des ehemaligen Tennisstars Roger Federer. Friedrich Nietzsche hat an der Universität Basel gelehrt und Hermann Hesse schrieb hier den «Steppenwolf». Ganz offensichtlich bietet die Stadt ein inspirierendes Umfeld.

Hier finden kluge Köpfe alles, was sie brauchen, um zu forschen: eine hervorragende Universität, die nötige Infrastruktur und Nähe zur Wirtschaft. So können bahnbrechende Forschungsergebnisse rasch industriell genutzt werden.

Auch Künstlerinnen und Künstler finden in Basel einen guten Nährboden: begehrte Ausbildungsstätten, zahlreiche Ausstellungs- und Konzerträume sowie Institutionen, die Kunstprojekte unterstützen. Eine Besonderheit ist Basels lange Tradition des Mäzenatentums, das immer wieder ausserordentliche Projekte ermöglicht.


Bonifacius Amerbach

Leidenschaftlicher Sammler

*1495, †1562: Bonifacius Amerbach war Universitätsrektor, Jurist und Komponist. Und er begann mit der Sammlung, die seine Familie berühmt machen sollte: Sein Sohn Basilius gründete später das Amerbach-Kabinett. Aus diesem Kunst- und Kuriositätenkabinett entwickelte sich das erste öffentliche Museum Europas; es bildet den Grundstock der Basler Sammlungen und Museen. Zu Bonifacius Amerbachs Freunden zählten Hans Holbein der Jüngere und Erasmus von Rotterdam. Letzterer setzte ihn als Haupterben ein, deshalb ist ein grosser Teil von Erasmus’ Nachlass in Basel geblieben.

Silvia Arber

Mit Herz und Hirn in der Hirnforschung

*1968: Wie arbeiten Muskeln, Nerven und Gehirn zusammen? Dieser Frage geht die Neurobiologin Silvia Arber auf den Grund. Sie konnte zeigen, wie das Netzwerk von Nervenzellen in Grosshirn, Hirnstamm und Rückenmark Bewegungsabläufe koordiniert. Silvia Arber ist eine der erfolgreichsten Biologinnen der Schweiz und wurde für ihre herausragende Arbeit mehrfach mit renommierten Preisen ausgezeichnet: so auch mit dem Wissenschaftspreis der Stadt Basel oder dem bedeutenden Otto Naegeli-Preis. Silvia Arber ist die Tochter des Mikrobiologen und Genetikers Werner Arber, der 1978 den Nobelpreis erhielt. Sie studierte am Biozentrum in Basel Biologie und promovierte anschliessend am Friedrich Miescher Institute for Biomedical Research (FMI). Bereits mit 32 Jahren wurde sie Professorin am Basler Biozentrum und am FMI, wo sie noch heute lehrt und forscht.

Werner Arber

Mikro – und doch ganz gross

*1929: Der Mikrobiologe und Genetiker, der lange das Biozentrum der Universität Basel leitete, erhielt 1978 den Nobelpreis für Medizin und Physiologie. Von 2011 bis 2017 war er Präsident der Päpstlichen Akademie der Wissenschaften – in ihrer 400-jährigen Geschichte der erste, der nicht der römisch-katholischen Kirche angehörte.

Silvia Bächli

Mit Zeichnungen Menschen berühren

*1956: Silvia Bächli zog 1976 als junge Frau nach Basel, um sich an der Schule für Gestaltung zur Zeichenlehrerin auszubilden. Noch heute lebt sie hier – mittlerweile als eine der bedeutendsten Zeichnerinnen der Gegenwart. Renommierte Museen im In- und Ausland zeigen ihre Werke. In Basel stellte sie unter anderem in der Kunsthalle und im Museum für Gegenwartskunst aus. Als eine von wenigen Schweizer Künstlerinnen konnte sie 2009 an der Biennale in Venedig teilnehmen. Für ihr Werk erhielt Silvia Bächli viele Auszeichnungen, so beispielsweise den Prix Meret Oppenheim. Auch die Stadt Basel ehrte die Künstlerin und überreichte ihr 2014 den Kulturpreis.

Karl Barth

«Freude kann man nur haben, indem man Freude macht»

*1886, †1968: Der in Basel geborene Karl Barth war einer der grossen evangelisch-reformierten Theologen des 20. Jahrhunderts. 1930 nach Bonn berufen, verlor er 1934 seine Professur wieder, nachdem er den Beamteneid auf Hitler verweigert hatte. 1935 kam er zurück nach Basel, wo er bis 1962 als Professor für Systematische Theologie wirkte. Barth war ein Mitbegründer der «Bekennenden Kirche» und äusserte sich immer wieder kritisch zur Politik.

Jakob, Johann und Daniel Bernoulli

Geballtes Wissen

Die Bernoullis waren im 17. und 18. Jahrhundert eine herausragende Basler Mathematikerdynastie. Jakob, Johann und Daniel brachten grundlegende mathematische und physikalische Erkenntnisse hervor; sie befassten sich unter anderem intensiv mit der Strömungsmechanik. Der Basler Zweig der Bernoulli-Familie stammt von einem niederländischen Protestanten ab, der aus Glaubensgründen emigriert war.

Ernst und Hildy Beyeler

Die Kunst, Kunst zu sammeln

Ernst und Hildy Beyeler waren Kunstkenner und -liebhaber, sie sammelten Werke der klassischen Moderne – etwa von Picasso, Mirò und Seurat – und betrieben in Basel eine berühmte Galerie. Die Beyelers standen im Mittelpunkt der Basler Kunstszene und gründeten 1970 die Art Basel, die international bedeutendste Messe für moderne und zeitgenössische Kunst, mit. Ihre Sammlung, eine der bedeutendsten der Welt, ist in der von ihnen gegründeten Fondation Beyeler in Riehen ausgestellt.

Arnold Böcklin

Symbolist mit Strahlkraft

*1827, †1901: Arnold Böcklin war ein Basler Maler, Zeichner, Grafiker und Bildhauer. Sein wohl berühmtestes Gemälde ist «die Toteninsel». Er fertigte es in mehreren Versionen an, die in wichtigen Museen in Europa und den USA hängen. Die Urversion ist im Kunstmuseum Basel zu sehen. Böcklin ist ein Hauptvertreter des deutschen Symbolismus und einer der wichtigsten Künstler seiner Zeit.

Sebastian Brant

Der erste Bestsellerautor

*1457, †1521: Sebastian Brant hat das erfolgreichste deutsche Buch vor der Reformation geschrieben: «Das Narrenschiff». In der gedichteten Moralsatire beschreibt Brant in 112 Kapiteln die gängigsten Laster seiner Mitmenschen. Der Text ist mit Holzschnitten illustriert, die teils Albrecht Dürer zugeschrieben werden. Brant war Jurist, hielt Vorlesungen und arbeitete als Advokat, Richter und Publizist in Basel.

gezeichnetes Portrait von Gustav von Bunge
Der Ernährungsforscher Gustav von Bunge erforschte den Eisengehalt von Lebensmitteln. Die falsche Interpretation einer seiner Listen führte dazu, dass Kinder zum Spinat essen motiviert wurden – wie Popeye, den der Spinat in einen Muskelmann verwandelt.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Gustav Bunge

*1844, †1920: Der Ernährungsforscher Gustav von Bunge war Professor in Basel und erstellte eine Liste, in der Spinat als das Lebensmittel mit dem höchsten Eisengehalt aufgeführt wurde. Die Liste wurde jedoch falsch interpretiert, da die Statistik auf getrocknetem Spinatpulver basierte, das eine zehnmal höhere Eisenkonzentration als gewöhnlicher Spinat aufweist.

Jacob Burckhardt

Bildung mit Bildern

*1818, †1897: Jacob Burckhardts Porträt ist bereits durch viele Hände gegangen – es iwar von 1995 bis 2021 auf der schweizerischen 1000-Franken-Note abgebildet. Burckhardt gilt als Mitbegründer der modernen Kunstgeschichte. Er war in Basel Professor für Kunstgeschichte und Geschichte. 

Seinen Ruf als Wissenschaftler hat er unter anderem mit den Werken «Die Kultur der Renaissance in Italien» und «Weltgeschichtliche Betrachtungen» begründet.

Arthur Cohn

Hollywood in Basel

*1927: Der in Basel geborene Filmproduzent hat in seiner Laufbahn viele Filmpreise gewonnen, darunter mehrere Oscars. Als erster nicht amerikanischer Produzent erhielt er einen Stern auf dem «Walk of Fame» in Hollywood. 

Bettina Eichin

Kunst zum Nachdenken

*1942: Wer in Basel lebt, kennt Bettina Eichins bekanntestes Kunstwerk: Die Bronzeskulptur «Helvetia auf Reisen» sitzt mit Koffer, Schild und Speer nachdenklich auf dem Brückenkopf der Mittleren Rheinbrücke. Bettina Eichin war in den 1960er-Jahren eine der ersten Frauen, die den Beruf der Steinbildhauerin und Steinmetzin ergriffen. Heute arbeitet sie nicht mehr mit Stein, sondern mit Bronze. In ihrem Atelier in Basel schafft sie Kunstwerke, mit der sie gesellschaftspolitische Botschaften in die Welt hinausträgt. So sind auch ihre «Markttische» im kleinen Kreuzgang des Basler Münsters Mahnmale, die an den Chemieunfall von Sandoz bei Schweizerhalle von 1986 erinnern.

Erasmus von Rotterdam

Der Humanist und Universalgelehrte

*1469, †1536: Der katholische Geistliche kam 1514 nach Basel, um hier seine Werke in der Werkstatt von Johann Froben drucken zu lassen. Als die Reformation sich durchsetzte, ging er für einige Jahre nach Freiburg im Breisgau, kam aber 1535 zurück nach Basel. Als er 1536 starb, hinterliess er zahlreiche Schriften, die Basel, dank Erasmus’ Haupterbe Bonifacius Amerbach, mehrheitlich erhalten blieben. Heute ist Erasmus’ Nachlass im Historischen Museum und in der Universitätsbibliothek Basel zu sehen. Dass Erasmus in Basel hoch angesehen war, zeigt sich auch daran, dass er – als katholischer Geistlicher – im protestantischen Basler Münster beigesetzt wurde.

Leonhard Euler

Mathematik als Leidenschaft

*1707, †1783: Was haben ∑ und π gemeinsam? Die Nutzung dieser beiden Symbole in der Mathematik geht – nebst vielen anderen – auf den Basler Mathematiker Leonhard Euler zurück. Euler war unglaublich produktiv, sein Werkverzeichnis umfasst über achthundert Forschungsbeiträge. Er studierte in Basel und wurde als junger Mann von Daniel Bernoulli an die Akademie in St. Petersburg berufen, wo er, abgesehen von einigen Jahren, die er in Berlin verbrachte, bis zu seinem Tod blieb.

Roger Federer

Game, set and match

*1981: Der in Basel geborene Tennisstar und 20-fache Grand-Slam-Gewinner wird oft als «bester Spieler aller Zeiten» bezeichnet. Zu Recht, schliesslich war er 310 Wochen lang Weltranglistenerster und kann auf 103 Titelgewinne zurückblicken. Federer trainierte als Kind im Basler Tennisclub «Old Boys», war Balljunge beim Basler ATP-Turnier und spielte wenn immer möglich an seinem Heimturnier, den Swiss Indoors in Basel.

Johann Peter Hebel

Ein Lied auf Basel singen …

*1760, †1826: Johann Peter Hebel kam in Basel zur Welt. Der Dichter, Theologe und Lehrer ist vor allem für seine «Allemannischen Gedichte» und «Kalendergeschichten» in alemannischer Mundart bekannt. Der «Rheinische Hausfreund» und das «Baslerlied» – «Z'Basel an mym Rhy» – zeugen von seiner Verbundenheit mit Basel. Letzteres wurde zu einer Basler Hymne und ist an jeder Fasnacht zu hören.

Jacques Herzog und Pierre de Meuron

Gut gebaut

Beide* 1950: Jacques Herzog und Pierre de Meuron haben mit ihrem gemeinsamen Basler Architekturbüro Weltruhm erlangt. In Basel und Region sind von ihnen unter anderem die Messe, die beiden Roche-Türme, der St. Jakob-Park, das Schaulager, das Stellwerk, das VitraHaus oder das Meret-Oppenheim-Hochhause zu bewundern. Ihre innovativen Bauten finden sich aber auf der ganzen Welt: etwa die Tate Modern in London, das Nationalstadion in Peking und die Elbphilharmonie in Hamburg.

Hermann Hesse

Durchbruch in Basel

*1877, †1962: Hermann Hesse begann seine Karriere als Schriftsteller in Basel und kehrte später noch einmal in die Stadt zurück. Im Herbst 1899 kam er als junger Mann in die Stadt, um in einem renommierten Antiquariat zu arbeiten. Da seine Eltern engen Kontakt zu Basler Gelehrtenfamilien pflegten, öffnete sich ihm hier ein geistig-künstlerischer Kosmos. Um 1903 wurde der Verleger Samuel Fischer auf ihn aufmerksam – und verlegte «Peter Camenzind»: Das war Hesses Durchbruch. Er blieb bis 1904 in der Stadt, heiratete die Fotografin Maria Bernoulli und zog mit ihr aufs Land. 1924 kehrte er zurück nach Basel und schrieb hier den «Steppenwolf».

Portrait Albert Hofmann
Auf der Suche nach einem kardiovaskulären Mittel entdeckte der Chemiker Albert Hofmann stattdessen LSD.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Albert Hofmann

Der unfreiwillig Berauschte

*1906, †2008: Albert Hofmann war Chemiker. Er lebte und forschte von 1929 bis 1971 bei Sandoz in Basel, wo er die Wirkstoffe bedeutender Arzneipflanzen isolierte und synthetisierte. Im Zuge dieser Arbeit entdeckte er 1943 – zufälligerweise – die halluzinogene Wirkung von LSD und führte seinen berühmten Selbstversuch damit durch.

Carl Gustav Jung

Erforscher des kollektiven Unbewussten

*1875, †1961: Der Schweizer Psychiater Carl Gustav Jung war der Begründer der analytischen Psychologie. Er hat über Sigmund Freud hinausgehend das kollektive Unbewusste erforscht und daraus Begriffe wie Archetypen, Komplexe, Schatten, Animus und Anima geschaffen. Er studierte an der Universität Basel und spezialisierte sich nach seinen Erfahrungen mit unerklärlichen Poltergeistphänomenen auf Psychiatrie. 1933 begründete er die Basler Psychologische Gesellschaft und wurde im selben Jahr Präsident der Allgemeinen Ärztlichen Gesellschaft für Psychotherapie. 1945 gründete er die Schweizerische Gesellschaft für praktische Psychologie.

Hans Holbein der Jüngere

Festgehalten für die Ewigkeit

*1497, †1543: Hans Holbein der Jüngere war ein grosser Künstler in bewegten Zeiten. Er stammte ursprünglich aus Augsburg, lebte und arbeitete aber immer wieder in Basel und erwarb 1520 sogar das hiesige Bürgerrecht. Holbein hat diverse berühmte Werke hinterlassen, das faszinierendste davon ist wohl der «Tote Christus im Grabe» von 1521, zu sehen im Basler Kunstmuseum. Das Bild zeigt in schockierenden Details einen geschundenen Leichnam – keinen mitleiderregenden Sohn Gottes, sondern einen toten menschlichen Körper, der am Zerfallen ist. Dieses Werk hat es bis in die Weltliteratur geschafft: In Dostojewskis «Der Idiot» wird darüber gesagt, es habe die Kraft, den Glauben auszulöschen.

Karl Jaspers

Ein später Schweizer

*1883, †1969: Karl Jaspers war Philosoph und Psychiater von Weltruf. Er war eine wichtige geistige Grösse seiner Zeit, sein Werk umfasst philosophische, historische und politische Schriften. Der Briefwechsel zwischen ihm und Hannah Arendt gilt als eines der wichtigsten Dokumente des deutschen Geisteslebens im 20. Jahrhundert. Jaspers war in Heidelberg Philosophieprofessor, wurde aber 1937 von den Nationalsozialisten in den Ruhestand versetzt und 1938 mit einem Publikationsverbot belegt. Enttäuscht von Deutschlands Entwicklung nach dem Nationalsozialismus folgte er 1948 dem Ruf an die Universität Basel und erwarb 1967 die Schweizer Staatsbürgerschaft.

Bruno Manser

Starke Stimme für den Regenwald

*1954, † 2005 verschollen: In Basel geboren, setzte Manser seine ganze Lebensenergie für indigene Völker ein und demonstrierte gegen die Zerstörung des Regenwaldes durch die Holzindustrie. Von 1984 bis 1990 lebte er in Malaysia beim Volk der Penan, einem der letzten nomadisch lebenden Urwaldvölker der Erde. Dann wurde er von der malaysischen Regierung ausgewiesen und zur unerwünschten Person erklärt. Seit einer Reise nach Malaysia im Jahr 2000 ist Manser verschollen und wurde 2005 amtlich für verschollen erklärt. Der von ihm in Basel gegründete Bruno-Manser-Fonds führt seine Arbeit weiter.

Margaretha und Christoph Merian

Die fromme Stifterin

*1806, †1886: Basel verdankt dem Ehepaar Christoph und Margaretha Merian ein reiches soziales und kulturelles Leben. Margaretha Burckhardt wuchs als Tochter eines Basler Seidenbandfabrikanten auf. Nach ihrer Schulzeit heiratete sie Christoph Merian – ebenfalls Sohn einer reichen Basler Familie. Diese schenkte dem Paar als Hochzeitsgeschenk den Landsitz Brüglingen bei Basel. Als Christoph Merian das Vermögen seiner Eltern erbte, gelangte er zu grossem Reichtum, den er durch geschickte Vermögensverwaltung zusätzlich vergrösserte. Christoph und Margaretha Merian blieben kinderlos. Sie führten ein frommes Leben und unterstützen zahlreiche soziale und religiöse Werke. Als Margaretha Merian 1886 starb vererbte sie ihr Vermögen der Stadt Basel, die daraus die einflussreiche Christoph Merian Stiftung gründete.

gezeichnetes Portrait von Paul Mueller
Paul Müller arbeitete in der J.R. Geigy AG in Basel und entdeckte das Insektizid DDT.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Paul Hermann Müller

*1899, †1965: Der Schweizer Chemiker und Nobelpreisträger Paul Hermann Müller entdeckte die Wirkung von DDT als Insektizid und machte es zu einem weltweiten Verkaufsschlager. Doch mit der Zeit wurden die Insekten resistent gegen seine Wirkung, und die Erfahrung zeigte, dass es lange dauerte, bis das Insektizid abgebaut war. So wurde DDT zum Symbol für Umweltverschmutzung und löste ungewollt neue, ökologische Ansätze im Umgang mit der Umwelt aus.

Friedrich Wilhelm Nietzsche

Der tragische Philosoph

*1844, †1900: Friedrich Nietzsche war zwischen 1869 und 1879 Professor für klassische Philologie in Basel. Hier veröffentlichte er sein erstes grösseres Werk, «Die Geburt der Tragödie aus dem Geiste der Musik». Und hier vollzog sich seine Wandlung vom Universitätsphilologen und schwärmerischen Wagnerianer zum philosophischen Schriftsteller, der die Grundfesten aller überlieferten Werte erschütterte. Aufgrund von gesundheitlichen Problemen und zunehmender Erblindung musste er sich 1879 pensionieren lassen und reiste danach staatenlos in Europa herum. 1889, schon schwer psychisch krank, kehrte er nochmals nach Basel zurück und verbrachte einige Tage in der «Irrenanstalt Friedmatt» (heute Universitäre Psychiatrische Kliniken), bevor er nach Deutschland zurückkehrte und in geistiger Umnachtung starb, ohne seinen beginnenden Ruhm zu realisieren.

Peter Ochs

Der Vater der helvetischen Verfassung

*1752, †1821: Peter Ochs schrieb Geschichte – einerseits als Autor der «Geschichte der Stadt und Landschaft Basel» und andererseits als Autor einer Grundlage der helvetischen Verfassung, die von seinen politischen Gegnern auch «Ochsenbüchlein» genannt wurde. Ochs’ liberale Haltung und sein Einstehen für die Aufklärung kam bei vielen seiner Zeitgenossen nicht gut an: Der Basler Politiker und Jurist war in konservativen Kreisen so unbeliebt, dass seine Söhne noch zu seinen Lebzeiten den Namen ihrer Grossmutter annahmen.

Meret Oppenheim

Surreal schön

*1913, †1985: Meret Oppenheim gehörte der Basler Künstlervereinigung «Gruppe 33» an und wurde im Kreis der Pariser Surrealisten berühmt. Eines ihrer wichtigsten Werke ist «Déjeuner en fourrure», die Pelztasse, die im Museum of Modern Art New York ausgestellt ist. Oppenheim stand Man Ray für die Fotoserie «Erotique Voilée» Modell, was ihr die Bezeichnung «Muse der Surrealisten» einbrachte. Die in der Region Basel aufgewachsene Künstlerin lebte abwechselnd in Basel, Paris, Bern und im Tessin. In Basel wurde eine Strasse nach ihr benannt, sowie das Meret-Oppenheim-Hochhaus.

gezeichnetes Portrait von Paracelsus
Paracelsus war zeitweise Chefarzt in Basel. Leider stießen seine medizinischen Reformen auf Widerstand.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Paracelsus

Medizin für alle!

*1493, †1541: Paracelsus war der erste Gelehrte, der an der Medizinischen Fakultät Basel Vorlesungen auf Deutsch hielt. Der Arzt, Alchemist, Astrologe, Mystiker und Philosoph, der auf den Namen Theophrastus Bombastus von Hohenheim getauft war, hatte an der Universität Basel studiert – auf Latein. Als er 1527 zurückkam, um zu lehren, tat er dies auf Deutsch – und öffnete seine Vorlesungen für die Allgemeinheit. Damit machte er sich bei Ärzten und Apothekern unbeliebt. Weil er die Medizin seiner Zeit und das blosse Bücherwissen seiner Berufskollegen beissend kritisierte, musste er immer wieder flüchten. So auch 1528 aus Basel, um sich vor einem aussichtslosen Gerichtsverfahren in Sicherheit zu bringen. Trotz seinem schlechten Ruf waren seine Heilungserfolge legendär. Er starb 1541 in Salzburg.

Adolf Portmann

Biologe, Anthropologe und Philosoph

*1897, †1982: Adolf Portmann aus Basel doktorierte 1921 an der Universität Basel über Odonaten (Libellen). Danach folgten Aufenthalte in Genf, München, Paris und Berlin, ferner in den Meereslaboratorien von Banyuls-sur-Mer, Roscoff, Villefranche-sur-Mer und Helgoland mit Forschungen über Meeresschnecken. 1931 wurde Portmann Professor für Zoologie an der Universität Basel. Thematisch vielseitig forschte Portmann über das Verhalten der Vögel, die Morphologie (vergleichende Anatomie) der Wirbeltiere, die ontogenetische Entwicklung, insbesondere jene des Menschen; daran erkannte er angesichts der ersten Lebensjahre eine Sonderstellung des Menschen. Im Jahre 1970 gründete er die Stiftung Schweizer Jugend forscht, die sich zu einer gesellschaftlich anerkannten nationalen Plattform für die wissenschaftliche Jugendförderung entwickelt hat. 1976 wurde er mit der Goldenen Medaille der Humboldt-Gesellschaft geehrt.

Hauptwerke: Die Tiergestalt (1948), Einführung in die vergleichende Morphologie der Wirbeltiere (1959), Das Tier als soziales Wesen (1953) und Biologie und Geist (1956)

Enea Silvio Piccolomini

Der Papst aus Basel

*1405, †1464: Enea Silvio Piccolomini verfasste eine berühmte Beschreibung Basels um 1433. Der Jurist und Poet war damals als Begleiter des Kardinals Domenico Capranica am Konzil in Basel. 1458 wurde Piccolomini als Pius II. zum Papst ausgerufen. In dieser Position verhalf er Basel zur Gründung seiner Universität im Jahr 1460.

gezeichnetes Portrait von Tadeus Reichstein
Tadeus Reichstein war der erste, der ein Vitamin vollständig beschrieb und damit die industrielle Produktion von Vitamin C ermöglichte. Zusammen mit den Amerikanern Edward Kendall und Philip Hench erhielt er den Nobelpreis für Medizin für die Entdeckung von Kortison und dessen therapeutische Wirkung gegen Rheuma.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Tadeus Reichstein

Cortison und Vitamin C

*1897, †1996: Tadeus Reichstein entdeckte die therapeutische Wirkung des Cortisons – wofür er, gemeinsam mit seinen Mitforschern, den Nobelpreis der Medizin erhielt. Auf Reichstein geht auch die künstliche Herstellung des Vitamins C zurück: Nach seinem Verfahren produzierte die Pharmafirma Hoffmann-La Roche bereits 1934 über 50 kg Vitamin C. Reichstein lebte ab 1938 in Basel, wo er das Pharmazeutische Institut der Universität Basel leitete und ab 1946 zusätzlich den Lehrstuhl für Organische Chemie innehatte. Von 1960 bis zu seiner Emeritierung 1967 war er Direktor des Instituts für Organische Chemie an der Universität Basel.

Wibrandis Rosenblatt

Mit der Reformation verheiratet

*1504, †1564: Wibrandis Rosenblatt führte ein bewegtes Leben in unruhigen Zeiten. Sie wohnte in Basel, Strassburg und Cambridge und durchlebte nicht nur die Unruhen der Reformation, sondern auch persönliche Schicksalsschläge. Sie war viermal verheiratet und ebenso viel Mal Witwe. Als Ehefrau dreier bedeutender Reformatoren – Johannes Oekolampad, Johann Wolfgang Capito und Martin Butzer – bekannte sie sich offen zum reformierten Glauben: Eine mutige Tat, denn Pfarrfrau zu werden, galt nach wie vor als Provokation. Als Pfarrfrau erster Stunde setzte sie Massstäbe für dieses neue Rollenbild: So hatte sie nebst der Haushaltführung und Kinderbetreuung immer eine offene Türe für Bedürftige, beherbergte bekannte Reformatoren wie Huldrych Zwingli oder gab Glaubensflüchtlingen Asyl. Wibrandis Rosenblatt wurde nach ihrem Tod 1564 im Kreuzgang des Basler Münsters begraben.

Iris von Roten

Die Vordenkerin

*1917, †1990: Iris von Roten – Frauenrechtlerin der ersten Stunde – stammte aus einer gutbürgerlichen Basler Familie. Unangepasst und kompromisslos forderte sie die Gleichberechtigung von Mann und Frau, was ihr privat auch gelang. Auch nach der Geburt ihrer Tochter Hortensia arbeitete sie als Anwältin, Journalistin und Schriftstellerin. Ins Gespräch kam sie 1958 mit ihrem Buch «Frauen im Laufgitter». Darin formulierte sie Forderungen wie die Einführung des Frauenstimmrechts, die sich erst Jahre später durchsetzten. «Frauen im Laufgitter» wurde in den 1980er-Jahren wiederentdeckt und gilt seither als feministisches Standardwerk. 

Maja Sacher

Grosse Förderin der Kunst

*1896, †1989: Maja Sacher prägte als Mäzenin das kulturelle Leben der Stadt Basel. Sie stand mit namhaften Künstlern wie Max Ernst, Jean Tinguely oder Piet Mondrian in Kontakt und ermöglichte 1980 die Eröffnung des weltweit ersten Museums für Gegenwartskunst in Basel. 1921 heiratete sie Emanuel Hoffmann, den Sohn des gleichnamigen Pharma-Konzerngründers. Das Ehepaar teilte das grosse Interesse für die Gegenwartskunst und begann, Kunstwerke zu sammeln. Nach dem frühen Tod ihres Mannes führte die Witwe ihr Engagement weiter und gründete die Emanuel Hoffmann-Stiftung. Ihr verdankt das Kunstmuseum Basel zahlreiche wichtige Werke der Moderne. 1934 heiratete Maja Hoffmann-Stehlin erneut: Den Dirigenten Paul Sacher. Dank Maja Sachers grossem Vermögen konnte das Paar über sechzig Komponisten fördern, darunter Béla Bartók oder Igor Stravinski.

Paul Sacher

Musikalisch prägend

*1906, †1999: Paul Sacher war Musiker und Mäzen. Über siebzig Jahre lang prägte und förderte er die Basler Musikkultur. Er gründete das Basler Kammerorchester, die Schola Cantorum Basiliensis und die Paul Sacher Stiftung für zeitgenössische Musik. Mit seinen Kompositionsaufträgen an Béla Bartók, Igor Strawinsky, Richard Strauss und viele andere unterstütze er diese und förderte die Musik des 20. Jahrhunderts entscheidend. Die materiellen Mittel dazu erhielt er durch die Heirat mit Maja Hoffmann-Stehlin, der Witwe von Emanuel Hoffmann, dessen Vater Fritz Hoffmann-La Roche das gleichnamige Pharma-Unternehmen gegründet hatte. Die Paul Sacher Stiftung am Basler Münsterplatz zieht mit ihren zahlreichen Komponistennachlässen Forscher und Musiker aus der ganzen Welt an.

Meta von Salis

Pionierin der Emanzipation

*1855, †1929: Meta von Salis war die erste Historikerin der Schweiz. Sie wuchs als Tochter einer aristokratischen Bündner Familie im Schloss Marschlins bei Landquart auf. Schon früh litt sie darunter, als Frau in ihrer Familie benachteiligt zu sein. 1883 schrieb sie sich gegen den Willen ihres Vaters an der Universität Zürich ein und studierte Geschichte und Philosophie. Nach ihrem Studium trat sie als Schriftstellerin, Journalistin und Vortragsrednerin vehement für die Rechte der Frau ein und forderte 1887 erstmals in der Deutschschweiz das Frauenstimmrecht. Meta von Salis lebte von 1910 bis zu ihrem Tod mit ihrer Lebenspartnerin Hedwig Kym und deren Ehemann in Basel.

Patty Schnyder

Tennistalent

*1978: Die Profitennisspielerin aus Bottmingen bei Basel schaffte es in die WTA-Top 10. Während ihrer Karriere gelangen ihr immer wieder spektakuläre Siege gegen Weltranglistenerste wie Steffi Graf, Martina Hingis und Serena Williams. 2011 trat sie nach 16 Jahren vom Tennissport zurück. Seit 2016 kommentiert sie die Schweizer Fedcup-Begegnungen im Schweizer Fernsehen.

gezeichnetes Portrait von Christian Friedrich Schoenbein
Der Chemiker Christian Friedrich Schönbein forschte zu Elementen wie Ozon und Salpetersäure.
© Basel West Unternehmenskommunikation AG

Christian Friedrich Schönbein

*1799, †1868: Christian Friedrich Schönbein entdeckte das Ozon und entwickelte später auch eine Methode zu dessen Nachweis. Der Geruch von Ozon erinnerte ihn an Salpetersäure, welche er in Basel erforschte. In Verbindung mit Baumwolle erzeugte die Säure eine explosive Wirkung. Die daraus resultierende "Schießbaumwolle" fand zwar keine Verwendung auf dem Markt, wurde aber dennoch weithin bekannt und inspirierte Johann Strauss' Sohn zur Komposition der Explosions-Polka.

Jean Tinguely

Magie aus Metall

*1925, †1991: Jean Tinguely – der Mann, der Metallschrott in Kunst verwandelte – wuchs in Basel auf. Er besuchte hier die Gewerbeschule und absolvierte eine Lehre als Dekorateur. Nach seiner Hochzeit mit Eva Aeppli zog Tinguely nach Paris, aber er behielt seine enge Bindung an Basel ein Leben lang bei. Und mit dem Fasnachtsbrunnen am Theaterplatz hat er ein magisches Werk inmitten von Basel geschaffen, das alle in seinen Bann zieht. Viele weitere seiner Werke sind im «Museum Jean Tinguely» in Basel ausgestellt. 1971 heiratete Jean Tinguely in zweiter Ehe die berühmte Künstlerin Niki de Saint Phalle.

Urs Widmer

Buch und Bühne

*1938, †2014: Der aus Basel stammende Schriftsteller, Dramatiker und Übersetzer ist vielfach ausgezeichnet worden. Mit Humor, Ironie und Poesie suchte er danach, was den Menschen ausmacht, und entlarvte dabei manch unangenehme Wahrheit. Viel Beachtung fanden seine autobiografischen Romane «Der Geliebte der Mutter» und «Das Buch des Vaters». Sein Theaterstück «Top Dogs», das von entlassenen Managern handelt, erntete beim Publikum und bei der Kritik grossen Erfolg.

Peter Zumthor

Bauen aus der Kraft des Ortes

*1943: Perfektionist, Einzelgänger, Handwerker, Genie. Der Basler Architekt Peter Zumthor folgt beim Entwerfen und Bauen seiner Hand und seinem Herz. Es entstehen Bauten, die in ihrer Umgebung fest verankert sind. 2009 wurde er für sein Lebenswerk mit dem hochrenommierten Pritzker-Preis ausgezeichnet. Zu seinen bekanntesten Werken gehören die Therme in Vals und das Kunsthaus Bregenz.