Lernfahrausweise werden erst nach bestandener Theorieprüfung erteilt. Die An­meld­ung hat innert zwei Jahren seit Erhalt der Zulassungsbewilligung zu erfolgen. Sie können den Termin direkt unter www.mfpdispo.ch bei der Motorfahrzeug Prüfstation beider Basel (MFP) in Münchenstein online buchen. Bitte beachten Sie, dass Sie sich erst vier Wochen vor Erreichen des Mindestalters anmelden können. Nehmen Sie zur Prüfung die Zu­lassungs­bewilligung sowie einen persönlichen Ausweis (Pass oder Identitätskarte) mit. Bewerber/-innen um den Führerausweis der Kategorien (Kat.) C oder D sowie der Unterkategorien C1 oder D1 und BPT (121) haben eine Zusatztheorieprüfung abzulegen. 

Die Theorieprüfung kann beliebig oft wiederholt werden und ist seit dem 01.01.2021 nach dem Bestehen unbefristet gültig. Falls Sie vor dem 31.12.2020 die Theorieprüfung absolviert haben, müssen Sie die Theorieprüfung nochmals absolvieren, da die Gültigkeit altrechtlich auf zwei Jahre befristet war.

Wenn keine Theorieprüfung zu absolvieren ist oder bereits bestanden/noch gültig ist, wird der Lernfahrausweis erteilt, wenn alle übrigen Voraussetzungen erfüllt sind. 

Der Lernfahrausweis der Kat. A/A35kW und Unterkategorie A1 ist 4 Monate gültig und verlängert sich automatisch um weitere 12 Monate, sofern der Nachweis der praktischen Grundschulung (siehe Punkt 5) vorliegt. Der Lernfahrausweis der Unterkategorie B1 sowie der Spezialkategorie F ist 12 Monate gültig. Für die Kat. B, C, C1, D, D1, BE, CE, C1E, DE und D1E beläuft sich die Gültigkeit auf 24 Monate. Nach Ablauf der Gültigkeitsdauer muss ein neuer Lernfahrausweis für die entsprechende Kategorie beantragt werden. Eine Verlängerung bestehender Lernfahrausweise ist nicht möglich.

Die Bestellung des zweiten Lernfahrausweises wird gleich behandelt, wie ein Erstgesuch. 

Es ist daher folgendes erforderlich: 

• Gültige Nothilfe- und Verkehrskunde-Kurse (Nothilfe: 6 Jahre, Verkehrskunde: 2 Jahre; absolvierte Verkehrskunde hat ab dem 01.01.2021 unbeschränkte Gültigkeit). Sollten diese abgelaufen sein und der Bewerber/die Bewerberin ist nicht bereits im Besitz eines Führerausweises der Kat. A/A35kW/A1, B/B1, C/C1, D/D1 müssen diese wiederholt werden.
• Gültige Theorieprüfung, soweit der Bewerber/die Bewerberin nicht bereits im Besitz eines Führerausweises der Kat. A/A35kW/A1, B/B1, C/C1, D/D1 ist. 
• Die praktische Grundschulung muss wiederholt werden, sofern diese mehr als ein Jahr zurückliegt. Ab 01.01.2021 sind diese unbeschränkt gültig. 
• Gültiger Sehtest, sofern er länger als 24 Monate zurückliegt muss er wiederholt werden. Ausgenommen der Bewerber/die Bewerberin ist bereits im Besitz eines Führerausweises oder eines gültigen Lernfahrausweises der Kat. A/A35kW/A1, B/B1, C/C1, D/D1.

Allfällige nicht bestandene theoretische oder praktische Prüfungen verfallen nicht und werden nach der Neuerteilung des Lernfahrausweises mitgezählt. 

Nach zwei resp. drei nicht bestandenen praktischen Prüfungen ist eine Aus­bild­ungs­be­stätigung durch eine/n anerkannte/n Fahrlehrer/in auszufüllen und an die MFP zu über­mitteln. Wenn Sie die dritte praktische Prüfung nicht bestanden haben, ist zusätzlich zur Ausbildungsbestätigung ein positiver Eignungstest (Schuhfried-Test oder ein verkehrs­psy­chologisches Gutachten) vorzuweisen. Die Kosten dafür betragen Fr. 280.– (Schuh­fried-Test) bzw. Fr. 900.– bis 1'800.– (Verkehrs­psy­cho­loge) und gehen zu Ihren Lasten. 

Mit dem Nichtbestehen der dritten praktischen Prüfung erlischt Ihr Lernfahrausweis gemäss Art. 16 Abs. 3 lit. a VZV automatisch. Sie können ein zweites Lernfahrgesuch ein­reichen, müssen jedoch vor Erhalt eines zweiten Lernfahrausweises einen positiven Eig­nungs­test vorweisen. Wenn Sie die vierte praktische Prüfung nicht bestehen, gilt eine Sperr­frist von zwei Jahren. Damit Sie ein Gesuch für die Erteilung eines Lernfahrausweises ein­reichen dürfen, müssen Sie ein positives verkehrspsychologisches Gutachten vorweisen. 

Bitte beachten Sie, dass maximal zwei Mal hintereinander einen Lernfahrausweis der gleichen Kategorie beantragt werden kann. Es kann kein dritter Lernfahrausweis bean­tragt werden. Nach Ablauf des zweiten Lernfahrausweises wird eine Wartefrist von 2 Jahren auf­er­legt.

Als Lernfahrt gilt jede Fahrt mit einem Motorfahrzeug, dessen Führer/in im Besitze eines gültigen Lernfahrausweises ist. Auf allen Lern- und Prüfungsfahrten muss hinten am Fahr­zeug eine blaue Tafel mit weissem „L“ angebracht sein.

Folgendes müssen Sie beachten:

Generell

• Lernfahrten im Ausland sind nicht zulässig 
• Alkoholverbot gilt für Lernfahrer/innen und dessen Begleitperson 
• Keine Durchführung von berufsmässigen Personentransporten

Kat. A, A35kW, A1, B1 und F

• Es ist keine Begleitperson erforderlich
• Mitfahrende müssen den Führerausweis für die entsprechende Kategorie besitzen

Kat. B

• Sie brauchen eine Begleitperson, die mindestens 23 Jahre alt ist und seit drei Jahren den Führerausweis der Kat. B besitzt, welcher nicht mehr auf Probe ist
• Die Handbremse des Fahrzeugs muss vom Beifahrer oder von der Beifahrerin betätigt werden können

Kat. C1 und C

• Sie brauchen eine Begleitperson, die mindestens 23 Jahre alt ist und seit drei Jahren den Führerausweis der Kat. C1 bzw. C besitzt, welcher nicht mehr auf Probe ist

Kat. D1 und D

• Sie brauchen eine Begleitperson, die einen entsprechenden Führerausweis besitzt
• Ausser der berechtigten Begleitperson bzw. Fahrlehrer/in und Fahrschüler/in dürfen keine weiteren Personen mitfahren
• Wenn Sie einen Lernfahrausweis der Kat. D1 besitzen, dürfen Sie ebenfalls Lernfahrten mit Fahrzeugen der Kat. C1 durchführen

Anhänger

• Es ist keine Begleitperson erforderlich, wenn Sie einen Führerausweises für das Zugfahrzeug besitzen

Informationen zur elektronischen Handbremse finden Sie auf unserer Homepage. 

Der Anmeldung zur praktischen Führerprüfung für die Kat. A oder B oder für die Unter­kate­gorien A1 oder B1 ist der Nachweis über den besuchten Verkehrskundeunterricht (8 Stunden bei einem Fahrlehrer/in) beizulegen. Vom Kursbesuch befreit sind Personen, die bereits einen Führerausweis einer dieser Kategorien besitzen. Der Besuch des Verkehrs­kundekurses kann erst nach Erhalt des Lernfahrausweises erfolgen. 

Lernfahrer/innen der Kat. A/A35KW und der Unterkategorie A1 haben innert 4 Monaten seit der Erteilung des Lernfahrausweises eine praktische Grundschulung bei einem Motorrad-Fahrlehrer zu absolvieren. Melden Sie sich frühzeitig zur Grundschulung an. Der Fahrlehrer wird im Lernfahrausweis und mit einem besonderen Formular den Besuch der praktischen Grundschulung und die Zielerreichung bestätigen. Nur damit verlängert sich die Gültigkeit des Lernfahrausweises (A/A35KW und A1) um weitere 12 Monate. 

Wichtig: 
Wurde die praktische Grundschulung von 12 Stunden nach dem 01.01.2021 absolviert, gilt diese unbefristet sowie für die Erlangung aller anderen Motorradkategorien. 

Mit der Zustellung des Lernfahrausweises erhalten Sie ein Anmeldeformular zur praktischen Führerprüfung. Sofern die Ausbildung durch einen Berufsfahrlehrer erfolgt, werden Sie in der Regel durch diesen angemeldet. Der Lernfahrausweis muss am Prüfungstag gültig sein. Die Einteilung zur Prüfung wird ohne Berücksichtigung der Gültigkeitsdauer Ihres Lernfahr­aus­weises festgelegt. Kontrollieren Sie deshalb, ob der Ausweis am Prüfungstag noch gültig ist. Die Führerprüfung kann nur in fahrfähigem Zustand absolviert werden. Als nicht fahr­fähig gelten auch Personen, die ohne die vorgeschriebene Sehhilfe (Brille / Kontakt­linsen) zur Prüfung erscheinen. Auch bei hochschwangeren Frauen kann die Fahrfähigkeit in Frage gestellt werden. Um mögliche Zweifel des Verkehrsexperten auszuschliessen, empfiehlt es sich hier, unmittelbar vor der Prüfung eine entsprechende ärztliche Bestätigung einzu­holen. Unabhängig davon muss die für das Manövrieren notwendige Körperbeweglichkeit gewährleistet sein. 

Wer die praktische Führerprüfung zwei Mal nicht besteht, kann zu einer weiteren Führer­prüfung zugelassen, wenn ein/e anerkannte/r Fahrlehrer/in den Abschluss der Fahr­aus­bildung bestätigt. Wer die praktische Führerprüfung drei Mal nicht besteht, kann zu einer vierten Prüfung nur aufgrund eines positiven Eignungstests zugelassen werden (Art. 16 Abs. 3 VZV). Im Übrigen wird auf die Ausführungen unter Punkt 2 verwiesen.

Bei Motorrädern erfolgt die Prüfung in zwei Teilen an unterschiedlichen Tagen. Zuerst muss der Teil „Manövrieren“ bestanden werden, danach folgt der Teil „Fahren im Verkehr“. In den Monaten Dezember, Januar und Februar werden keine praktischen Motorrad­prü­fungen durchgeführt. 

Anforderung an die Motorradbekleidung: 
Nur eine motorradspezifische Sicherheits­aus­rüstung bietet optimalen Schutz. Achten Sie bei der Motorradbekleidung auf gute Sicht­bar­keit und Abriebfestigkeit. Für genauere Informationen wenden Sie sich an Ihren Fahrlehrer oder die MFP.

Für die Zulassung der Kat. A/A35kW

• Geprüfter Schutzhelm 
• Motorradstiefel 
• Motorradhandschuhe 
• Motorradhose 
• Motorradjacke

Für die Zulassung der Kat. A1 

• Geprüfter Schutzhelm 
• Motorradstiefel 
• Motorradhandschuhe 
• Motorradhose 
• Motorradjacke 

Kat. A (unbeschränkt)
Ein zweirädriges Motorrad ohne Seitenwagen mit einer Motorleistung von mind. 35kW und zwei Sitzplätzen.

Kat. A35KW (beschränkt)
Ein zweirädriges Motorrad ohne Seitenwagen mit einer Motorleistung von nicht mehr als 35 kW (beschränkt) und mit zwei Sitzplätzen, aus­ge­nommen Motorräder der Unterkategorie A1.

Kat. A1
Ein zweirädriges Motorrad der Unterkategorie A1 ohne Seitenwagen.

Kat. B
Ein leichter Motorwagen, der eine Geschwindigkeit von mind. 120km/h erreicht.

Kat. B1
Ein Klein- oder dreirädriges Motorfahrzeug mit einem Leergewicht von höchstens 670 kg, das eine Geschwindigkeit von mind. 60km/h erreicht.

Kat. C
Ein Motorwagen der Kat. C mit einem Betriebsgewicht von mind. 12t, einer Länge von mind. 8m und einer Breite von mind. 2,30m, der eine Geschwindigkeit von 80km/h erreicht. Der Aufbau muss aus einem geschlossenen Körper bestehen, der mind. so breit und hoch ist wie die Führerkabine.

Kat. C1
Ein Motorwagen der Unterkategorie C1 mit einem zulässigen Gesamt­gewicht von mind. 4t und einer Länge von mind. 5m, der eine Ge­schwindigkeit von 80km/h erreicht. Der Aufbau muss aus einem ge­schlossenen Körper bestehen, der so breit und hoch ist wie die Führerkabine.

Kat. D
Ein Gesellschaftswagen mit einer Länge von mind. 10m und einer Breite von mind. 2,30m, der eine Geschwindigkeit von mind. 80km/h erreicht.

Kat. D1
Ein Gesellschaftswagen der Unterkategorie D1 mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mind. 4t und einer Länge von mind. 5m, der eine Geschwindigkeit von mind. 80km/h erreicht; es kann auch ein Prü­fungs­fahrzeug der Unterkategorie C1 verwendet werden.

Kat. BE
Eine Fahrzeugkombination bestehend aus einem Prüfungsfahrzeug der Kat. B und einem Anhänger mit einem zulässigen Gesamt­gewicht von mind. 1000kg, die eine Geschwindigkeit von mind. 80km/h er­reicht und die nicht der Kat. B zuzurechnen ist. Der Anhänger muss aus einem geschlossenen Körper bestehen, der mind. so breit und hoch ist wie das Zugfahrzeug. Der geschlossene Körper des An­hän­gers kann geringfügig weniger breit sein, sofern die Sicht nach hinten über die Aussenspiegel des Zugfahrzeuges sicher­gestellt ist. Der An­hänger muss mit einem Betriebsgewicht von mind. 800 kg verwendet werden.

Kat. CE
Ein Sattelmotorfahrzeug oder ein Lastwagen mit einem Anhänger mit einer Länge von mind. 7,5 m. Sowohl das Sattelmotorfahrzeug als auch die Anhängerkombination müssen ein zulässiges Gesamt­zug­gewicht von mind. 21 t, ein Betriebsgewicht von mind. 15 t, eine Länge von mind. 14 m und eine Breite von mind. 2,30 m aufweisen sowie eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreichen. Der Aufbau muss aus einem geschlossenen Körper, der mind. so breit und hoch wie die Führerkabine ist, bestehen.

Kat. C1E
Eine Fahrzeugkombination bestehend aus einem Prüfungsfahrzeug der Kat. C1 und einem Anhänger mit einem zulässigen Gesamt­ge­wicht von mind. 1250 kg, die mind. 8 m lang ist und eine Ge­schwin­digkeit von 80 km/h erreicht. Der Aufbau muss aus einem ge­schlos­senen Körper, der mind. so breit und hoch wie die Führerkabine ist, bestehen. Der geschlossene Körper des Anhängers kann geringfügig weniger breit sein, sofern die Sicht nach hinten über die Aussen­spie­gel sichergestellt ist. Der Anhänger muss mit einem Betriebs­ge­wicht von mind. 800 kg verwendet werden.

Kat. DE
Eine Fahrzeugkombination bestehend aus einem Prüfungsfahrzeug der Kat. D und einem Anhänger mit einem zulässigen Gesamtgewicht von mind. 1250 kg, die eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht. Der Aufbau muss aus einem geschlossenen Körper bestehen, der mind. 2 m breit und hoch ist; der Anhänger muss mit einem Betriebs­gewicht von mind. 800 kg verwendet werden.

Kat. D1E
Eine Fahrzeugkombination bestehend aus einem Prüfungsfahrzeug der Unterkategorie D1 und einem Anhänger mit einem zulässigen Ge­samtgewicht von mind. 1250 kg, die eine Geschwindigkeit von 80 km/h erreicht. Der Aufbau muss aus einem geschlossenen Körper bestehen, der mind. 2 m breit und hoch ist. Der Anhänger muss mit einem Betriebsgewicht von mind. 800 kg verwendet werden; es kann auch ein Prüfungsfahrzeug der Unterkategorie C1E verwendet werden.

Kat. F
Ein Motorfahrzeug der Spezialkategorie F, welches eine Geschwin­dig­keit von mind. 30 km/h erreicht.

Wenn Sie die praktische Führerprüfung drei Mal nicht bestehen, ist, wie unter Punkt 2 aus­geführt, für die Zulassung zu einer weiteren Prüfung ein positiver Eignungstest (Schuhfried-Test oder verkehrs­psy­cho­logisches Eignungsgutachten) erforderlich. Die Kosten dafür gehen zu Ihren Lasten. Die Kosten für den Schuhfried-Test können Sie der Gebührenliste der MFP entnehmen. Die verkehrspsychologische Untersuchung kostet ca. Fr. 900.– bis 1'800.–.

Nach bestandener praktischer Prüfung erhalten Sie eine provisorische Fahrbewilligung, mit der Sie jedoch nicht ins Ausland fahren dürfen. Der Führerausweis wird Ihnen nachträglich per Post zugestellt. Führerausweise anderer Kategorien sind zur Prüfung mitzubringen. Wenn der bisherige Führerausweis der MFK nicht vorliegt, wird der neue Führerausweis nicht erstellt. Dieser ist an die MFK zu senden, um die Bestellung des neuen Führerausweises auszulösen.

Kandidaten und Kandidatinnen, welche den Führerausweis für drei Jahre auf Probe erhalten, werden mit einem separaten Informationsblatt – welches zusammen mit dem Führerausweis zugestellt wird – über das weitere Vorgehen informiert. Bitte beachten Sie, dass für Neu­lenker während der gesamten Probezeit das Alkoholverbot gilt. 

Weitere Informationen erhalten Sie auch im Internet unter www.fuehrerausweise.ch, www.2-phasen.ch sowie für berufsmässige Personen- und Gütertransporte unter www.cambus.ch (Fähigkeitsausweis). Selbstverständlich stehen auch wir Ihnen für weitere Auskünfte zur Ver­fügung. Für Fragen im Zusammenhang mit der Anmeldung zur Theorieprüfung oder der Durch­führung der Führerprüfungen wenden Sie sich bitte direkt an die MFP (Telefon 061 416 46 46).