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Tauben

Strassentauben sind die frei lebenden Nachkommen von Felsentauben und deren Abkömmlingen, den Feld- und Haustauben. Als ehemalige Felsküstenbewohner bieten ihnen Städte mit ihren Häuserschluchten optimale Strukturen zum Nisten und ein grosses Nahrungsangebot. Tauben halten hartnäckig an vertrauten Orten fest und lassen sich kaum mehr vertreiben.

Biologie und Verhalten

Tauben wurden in verschiedenen Kulturen mit positiven Attributen belegt. Sie gelten als Symbol des Friedens. Viele Menschen beobachten gerne Tauben und schätzen die Nähe zu diesen lernfähigen Tieren.

Die biologischen Eigenschaften der Stadttauben führen zu heiklen Verhältnissen im Zusammenleben zwischen Mensch und Tier. Bei ausreichendem Angebot an Futter schafft es die Taube, mehr als 6 Mal im Jahr zu brüten. Wenn es ein Überangebot an Nahrung gibt, entwickeln sich schnell grössere Taubenvölker. Es wird in vielerlei Hinsicht eng.

Nicht nur die Menschen, sondern auch die Tauben selbst leiden unter den Brutstätten auf Balkonen und den massiven Verschmutzungen im öffentlichen Raum. Durch steigende Anzahl an Brutgeschäften steigt der sogenannte Populationsdruck. Durch die Enge in den Brutstätten verbreiten sich Infektionskrankheiten und Parasiten unter den Tauben. Diese können  auf Menschen übergehen. An den Orten, an denen Menschen Tauben füttern, kommen oft auch viele Ratten vor.

Im Kanton Basel-Stadt ist das Füttern von Tauben verboten. Das Verbot ist notwendig, um die steigende Anzahl an Tauben zu regulieren und dem weiteren Ausbreiten von Krankheiten und Parasiten entgegenzutreten. 

Wie mit brütenden Tauben umgehen?

Was können Sie tun, wenn Tauben auf Ihrem Balkon ein Nest gebaut und Eier gelegt haben oder die Küken bereits geschlüpft sind?

Tauben können innerhalb von 24 Stunden ein Nest bauen. Es reicht, dass Sie ein Wochenende weg sind und bei der Rückkehr ein Nest mit Eiern vorfinden. Sobald es Eier im Nest hat, müssen Sie die Tauben brüten lassen. Diese Massnahme ist in der Jagdgesetzgebung festgelegt. 

Wenn Jungvögel bereits geschlüpft sind, müssen Sie abwarten, bis die Nestlinge ausgeflogen sind. Erst dann dürfen Sie das Nest entfernen. Die Nester können Sie in 2 Plastiksäcken verpackt wegwerfen. Binden Sie den einen Sack zu und und stecken Sie ihn mit der Öffnung nach unten in den anderen Sack. Diesen bitte gut zukleben und mit dem Hauskehricht entsorgen.

Nach dem Entsorgen sollte man unbedingt ein Netz anbringen, um die Tauben vom Ort des Nistens zu entwöhnen. Tauben vermehren sich alle 3 Monate. Sie kommen an den Ort zurück, an dem sie erfolgreich gebrütet haben. Auch die Brut kommt zurück, um dort zu nisten. 

Ist Ihnen die Situation mit Eiern im Nest oder bereits geschlüpften Jungtauben zu viel? Bitte kontaktieren Sie den Tierschutz beider Basel unter der Telefonnummer +41 61 378 78 10. Wenn Sie das Nest aus anderen Gründen entfernen müssen, zum Beispiel wegen einer Katze, kontaktieren Sie bitte ebenfalls den Tierschutz beider Basel.

Abwehrmassnahmen an Haus und Balkon

Angesichts der Probleme, welche brütende Tauben verursachen können, ist es verständlich, dass Hauseigentümerinnen und Hauseigentümer, aber auch Mieterinnen und Mieter die unerwünschten Gäste wieder loswerden wollen. Dazu eignen sich bauliche Massnahmen und Taubenabwehrsysteme. 

Folgende Taubenabwehrmassnahmen sind gestattet:

  • Spanndrahtsysteme
  • Spike–Systeme mit stumpfen Metall- oder Kunststoffspitzen, die das Gefieder nicht durchstossen können, sowie spezielle, nach unten gerichtete Spikes für die Umrandung von Photovoltaik-Anlagen
  • Daddy Long Legs, drehende Scheiben mit spinnenartig angeordneten Metallbeinen
  • Elektrische Systeme mit tiefer Spannung oder variablem Widerstand
  • Vogelnetze
    Bei der Montage von Netzen muss darauf geachtet werden, dass die Netze fachgerecht verspannt und regelmässig gewartet werden. Die Maschenweite beträgt maximal 45 mm. Die Tauben dürfen nicht hinter  die Netze gelangen oder sich in ihnen verfangen. Beschädigte Netze müssen entweder repariert oder entfernt und ersetzt werden.
  • Bauliche Massnahmen
    Verschliessen von Zugängen durch mechanische Barrieren (beispielsweise abgeschrägte Simse, Gitter, Holzbretter und so weiter). Es ist darauf zu achten, dass keine Tauben oder Nestlinge eingeschlossen werden.

Es gilt festzuhalten: Die Abwehrsysteme müssen so angebracht und umgesetzt sein, dass sich Tauben nicht darin verfangen, (tödlich) verletzen oder aufspiessen. Auch für Tauben gilt der Tierschutz.

Das Verscheuchen der Tauben ist keine effiziente Massnahme, um Tauben nachhaltig fernzuhalten. Auch aufgehängte CDs, Silberfolie und Rabenattrappen haben nur eine kurzzeitige Wirkung. Die Tauben erkennen schnell, dass davon keine Gefahr ausgeht. 

Kontakte und Zuständigkeiten

Wo melde ich mich mit meinem Anliegen zum Thema Tauben?

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