Kirchenkonzert auf St. Chrischona
Der Eintritt ist frei - Kollekte am Ausgang
Johann Sebastian Bach (1685 – 1750)
Goldberg-Variationen BWV988
Bach schrieb diese «Aria mit Variationen» für Cembalo. Erst 1975 tauchte ein Handexemplar Bachs des 1741 erschienenen Erstdrucks auf. Die Bezeichnung «Goldberg Variationen» basiert auf einer Anekdote aus dem 19. Jahrhundert. Johann Gottlieb Goldberg war ein hochbegabter Schüler Bachs und dessen Sohn Wilhelm Friedemann. Doch dieser war 1740, als das Werk geschrieben wurde, erst 13 Jahre alt, und somit unfähig, diese technisch anspruchsvolle Komposition zu spielen.
Arr. für Streichtrio von D. Sitovetsky
Bachs berühmte Goldbergvariationen sind eine Sternstunde der Musik. Die Streichtrio-Fassung bleibt dem Original vollständig treu und nutzt zugleich die Farbigkeit der drei Instrumente, die dem Cembalo nicht gegeben sind. Es entsteht eine wundervolle Transparenz, und die Polyphonie dieser genialen Musik wird durch diese Version hörbarer, weil die Zwischenstimmen eine eigene Klangfarbe haben. Um diesem epochalen Werk gerecht zu werden, war es mir eine Herzensangelegenheit, dies mit Musikern in An-griff zu nehmen, welche eine gemeinsame musikalische Sprache und Vision haben, um als Trio diese Goldberg-Variationen in all seinen Facetten zu erfassen. So ist die Traumbesetzung mit Lisa Jacobs und Christopher Jepson entstanden, mit welcher wir uns längerfristig diesem Projekt widmen wollen.
Die niederländische Violinistin Lisa Jacobs ist berühmt für ihr leidenschaftliches, überzeugendes und virtuoses Spiel, interessante Programme und ihre Fähigkeit, auf der Konzertbühne zu kommunizieren. Mit nur 7 Jahren gab Lisa ihr erfolgreiches Debut mit dem Royal Concertgebouw Orchestra unter der Leitung von Riccardo Chailly. Sie war seither mehrmals in allen grossen Konzertsälen der Niederlande und weltweit zu hören. Sie spielt mit grossem Erfolg bei Kammermusikfestivals, und als Solistin mit zahlreichen Orchestern und mit namhaften Dirigenten wie Neeme Järvi oder Wilem de Vriend. Als Solistin wirkte sie bei einer Vielzahl von Orchestern, darunter die Amsterdam Sinfonietta, das Royal Concertgebouw Orchestra, die Brussels Philharmonic, die Berner Philharmoiker und das Wuppertal Sinfonieorchester. International gefeiert sind ihre CD-Einspielungen der Violinkonzerte von Locatelli, Haydn und Nielsen, sowie der 24 Capricen von Paganini. Ausserdem ist Lisa Jacobs eine engagierte Pädagogin. Sie unterrichtet an den Konservatorien von Gent (Belgien) und Den Haag (Niederlande). Sie spielt auf einer Violine des italienischen Geigenbauers Rugeri aus dem Jahr 1683.
Mit seinem charakteristischen warmen Klang und seinen einfühlsamen Interpretationen hat sich Lech Antonio Uszynski zu einem gefragten Bratschisten auf internationalen Bühnen etabliert. Er gastierte als Solist und Kammermusiker in Konzertsälen wie der Berliner Philharmonie, der Elbphilharmonie in Hamburg, dem Konzerthaus Berlin, der Tonhalle Zürich, dem Konzerthaus Wien, der Wigmore Hall London und vielen weiteren. Im Juni 2022 gab er sein von der Kritik hochgelobtes Solodebut im NFM in Wrocław unter der Leitung von Krzyszof Urbański. Neben seiner grossen stilistischen Bandbreite als Interpret pflegt er auch eine leidenschaftliche Tätigkeit als Dozent, in der Funktion eines Professors für Viola am Royal Conservatoire in Den Haag. Seit 2010 ist er Bratschist des Stradivari-Quartetts, mit welchem er auf internationalen Konzertbühnen in Europa, Asien und Amerika Erfolge feiern kann. Er gastiert regelmässig als Solo-Violist beim Royal Stockholm Philharmonic, dem Luzerner Sinfonieorchester, dem Gstaad Festival Orchestra und zahlreichen andern Ensembles. Seine Solo-CD „Progetto Gibson“ wurde 2019 bei RCA Red Seal (Sony Classical) veröffentlicht. Er spielt auf einer Viola des Meisters Hendrick Willems aus dem Jahr 1690; dieser war in Gent tätig.
Nach Abschluss seines Studiums am Royal College of Music bei Professor Alexander Bovarsky setzte Christopher Jepson seine Ausbildung an der Hochschule für
Musik „Hans Eisler“ in Berlin bei Professor Hans-Jakob Eschenburg fort. Nach zwei Jahren in der Cellosektion des Deutschen Symphonieorchesters Berlin trat er die Position des 2. Solo-Cellisten im Sinfonieorchester Basel an. Seit 2011 ist er 1. Solo-Cellist des Gstaader Menuhin Festival Orchestra und spielt regelmässig als Gast-Principal-Cellist in Orchestern ganz Europas, darunter Luzern, Bergen, Deutsches Kammer-Symphonieorchester Berlin und Kammerorchester Basel. Kammermusik ist Christophers grösste Leidenschaft. Er gibt regelmässig Klavierrecitals und wird zu zahlreichen Kammermusikfestivals eingeladen, wo er mit Mitgliedern der Belcea, Alban Berg,
Amida und Stradivari Quartette auftritt. Als Lehrer war Christopher von 2016 bis 2018 Professor für Cello beim British Isles Music Festival in England, wo er immer noch im Vorstand ist. Neben privatem Unterricht hat er auch Meisterkurse am China Conservatory for Music in Peking und an der Universität Santiago de Chile gegeben, um nur einige zu nennen. Christopher ist der Grüner und Leiter von Rhein Klassik, einer Initiative, die Konzerte zur Unterstützung von Musikern während der COVID-Pandemie organisierte, Möglichkeiten für freiberufliche Musiker schafft und Stipendien für bedürftige Studenten sponsert.
Veranstaltungsort
Kirche St. Chrischona