Pilotversuch Abfalltrennung mit Unterflurcontainern
Der Grosse Rat von Basel-Stadt hat im Februar 2019 den Pilotversuch „Unterflurcontainer im Bachlettenquartier“ beschlossen. Der Versuch ist für 2026 geplant.
Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern
Mit Unterflurcontainern lässt sich Abfall rund um die Uhr entsorgen. Die Zeiten der in den Strassen herumliegenden Bebbi-Säcke gehören damit der Vergangenheit an. Das Netz der Unterflurcontainer soll so dicht sein, dass die Distanz zu jeder Haustür rund hundert Meter beträgt. Zahlreiche andere Schweizer Städte haben bereits auf Unterflurcontainer umgestellt, die für die Einwohnerinnen und Einwohner Vorteile bringen und wesentlich kostengünstiger zu betreiben sind.
Der Pilotversuch
Mit dem Pilotversuch möchte der Grosse Rat herausfinden, ob sich die Abfallentsorgung mit Unterflurcontainern in Basel bewährt.
Der Pilotversuch soll unter anderem zeigen, wie die Quartierbewohnerinnen und -bewohner das Angebot einschätzen und ob das System „Sack im Behälter“ funktioniert. Die Quartierbewohnerinnen und -bewohner werden detailliert befragt werden, um herauszufinden, wie das neue Angebot ankommt.
Für das Tiefbauamt ist wichtig zu wissen, was die Auswirkungen auf die Logistik der Stadtreinigung sein werden, wie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Stadtreinigung das System einschätzen und wie es um die Wirtschaftlichkeit des Systems steht.
Erste Bauarbeiten ab Anfang 2025
Ab Anfang 2025 wird das Tiefbauamt die ersten Unterflurcontainer bauen. Bis Ende 2025 sollen möglichst alle Standorte gebaut sein.
Meilensteine
Jahr | |
---|---|
Grosser Rat beschliesst Pilotversuch | 2019 |
Öffentliche Planauflage der Unterflurcontainer-Standorte | 2022 |
Baubeginn erster Unterflurcontainer-Standort | 2025 |
Fertigstellung letzter Unterflurcontainer-Standort | 2025 |
Pilotversuch | 2026 |
Auswertung Pilotversuch und Entscheid weiteres Vorgehen | 2027 |
System zur Abfalltrennung
Während dem Pilotversuch kommt der Abfall zu Hause wie bisher in einen Bebbi-Sagg. Zudem können biologische und weitere Abfallarten neu getrennt in andersfarbigen Säcken gesammelt werden. Dies ermöglicht eine bessere Verwertung der Abfälle und schont Ressourcen. Der Sack für biologischen Abfall wird z.B. kleiner und gemessen am Volumen leicht günstiger sein als ein Bebbi-Sagg.
Anstatt den Bebbi-Sagg zweimal pro Woche auf das Trottoir zu stellen, kann er jederzeit in einen Unterflurcontainer geworfen werden. Die neuen Säck für biologische und weitere Abfälle gehören in denselben Container. Zur Leerung hebt die Stadtreinigung die vollen Unterflurcontainer ein bis maximal zweimal pro Woche mit einem Kran-Kehrichtfahrzeug aus dem Boden. Anschliessend werden die Abfallsäcke in eine Sortieranlage transportiert und dort nach Farbe getrennt. Die Bebbi-Säcke kommen wie bisher in die Kehrrichtverbrennungsanlage. Der biologische Abfall wird in Biogasanlagen verwertet. Unterflurcontainer werden von den meisten Haustüren höchstens hundert Meter Luftlinie entfernt sein.
Das System, bei dem verschiedenfarbige Säcke in denselben Unterflurcontainer geworfen werden, heisst „Sack im Behälter“. Es ist in einigen europäischen Städten und Regionen erfolgreich im Einsatz, so zum Beispiel in Oslo, Nantes oder Lothringen.
Standorte der Unterflurcontainer
Auf der Strasse sieht man von den Unterflurcontainern lediglich die Einwurfsäule. Deckel über dem Einwurfschacht sorgen dafür, dass auch in nächster Umgebung kaum Abfallgeruch wahrnehmbar ist. Eine Sicherung verhindert zudem, dass Personen in den Schacht fallen.
Für eine volle Abdeckung mit Unterflurcontainern ist ein Netz von 29 Standorten vorgesehen. Die Unterflurcontainer verteilen sich so im Bachletten-Quartier, dass die Luftlinie zum nächsten Unterflurcontainer für die meisten Haushalte weniger als 100 Meter beträgt. Für das vorgesehene Netz müssen 22 Parkplätze aufgehoben werden, da ansonsten im dicht bebauten Quartier nicht genügend Platz für die Unterflurcontainer vorhanden ist.
Das Versuchsgebiet im Bachletten-Quartier
Das Versuchsgebiet liegt zwischen dem Neuweilerplatz, dem Schützenhaus, dem Birsig- und dem Dorenbachviadukt. Die Kantonsgrenze zu Binningen, der Zolli, der Schützenmattpark und das Sportzentrum Schützenmatte grenzen das Gebiet ab. Dies erlaubt eine möglichst klare Trennung zwischen der herkömmlichen Kehrichtsammlung und jener mit Unterflurcontainern. Die Grösse des Gebiets ermöglicht einen aussagekräftigen Versuch.
Kriterien für Standorte
Damit die Unterflurcontainer möglichst ohne Umwege erreichbar sind, sind sie bevorzugt an Kreuzungen und in der Nähe von Alltagszielen wie Einkaufsläden oder Haltestellen vorgesehen. Bei nahezu allen Haushalten im Versuchsgebiet beträgt die Luftlinie zum nächsten Unterflurcontainer weniger als 100 Meter. Lediglich bei 23 Liegenschaften beträgt sie zwischen 100 und 120 Metern, und bei drei Liegenschaften zwischen 120 und 150 Metern.
Neben der guten Erreichbarkeit erfüllen die Standorte zahlreiche weitere Kriterien. Es ist jeweils genügend Platz für die Leerung der Container mit einem Kran-Kehrichtfahrzeug vorhanden und dies bei möglichst geringer Verkehrsbehinderung. Die Einwurfschächte versperren keinem Verkehrsteilnehmenden die Sicht. Unter- und oberirdische Leitungen müssen bei den meisten Standorten nicht oder ohne grösseren Aufwand umgelegt werden.
Bisherige Erfahrungen mit Unterflurcontainern
Im Basler Erlenmattquartier sammelt die Stadtreinigung Bebbi-Säcke bereits seit über fünf Jahren mit Unterflurcontainern. Ein Jahr nach der Einführung erachteten 97,5 Prozent der befragten und antwortenden Bewohnerinnen und Bewohner des neuen Quartiers die Handhabung als einfach und die Gewöhnung an das neue System als sehr gut.
Der Anteil von illegal in den Unterflurcontainern entsorgtem Abfall lag auf der Erlenmatt bei knapp vier Prozent. Das Bereitstellen von Bebbi-Säcken auf dem Trottoir nahm rasch ab und lag nach einem Jahr nahe bei null. Ausserhalb der Unterflurcontainer werden aber manchmal Abfälle in Bebbi-Säcken oder auch illegale Abfälle deponiert, obwohl die UFC nicht voll sind.
In den Städten Zürich und Chur sind heute weitgehend Unterflurcontainer im Einsatz. Beide Städte haben die Erfahrung gemacht, dass sich der Wechsel nach ein paar Monaten einpendelt. Der Anteil illegal entsorgten Abfalls beträgt dort insgesamt weniger als fünf Prozent. Ein Grossteil der Bevölkerung beider Städte zieht Unterflurcontainer der Entsorgung ab Trottoir vor. Zudem bringen die Unterflurcontainer wesentliche Erleichterungen für die Abfallentsorgung.
Aktuelle Informationen
Weitere Dokumente
Beschlüsse des Grossen RatsHier finden Sie die Beschlüsse des Grossen Rats zur Durchführung eines Pilotversuchs mit Unterflurcontainern
Newsletter Unterflurcontainer (Startet einen Download)Hier finden Sie die Newsletter der Unterflurcontainer
Präsentation Pilotversuch Unterflurcontainer (Startet einen Download)Hier finden Sie die Präsentation zum Pilotversuch Unterflurcontainer
Projektleitung
Bau- und Verkehrsdepartement
Öffnungszeiten
Mo - Fr 8.00 - 12.15 Uhr / 13.15 - 17.00 Uhr