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Kleiner Fussabdruck – nachhaltiger Eindruck! Eine Toilette aus Römerbeton

Im Zuge der Umgestaltung des Rosenfeldparks durch die Stadtgärtnerei sollte auch die alte WC-Anlage ersetzt werden. Dabei wurde die Chance ergriffen, das Gebäude besser in den Park zu integrieren und den Neubau aus einem nachhaltigen Material zu erstellen. Entstanden ist eine zurückhaltend in den Baumgürtel eingebettete Anlage, welche dank der einzigartigen Fassadenstruktur trotz kleinem Klima-Fussabdruck einen grossen Eindruck hinterlässt.

Kleines, modernes Gebäude im Wald mit runden Fenstern.
Die neue Toilettenanlage integriert sich in den umgestalteten Rosenfeldpark
© Kambiz Shafei

Der Ersatzneubau der öffentlichen Toilettenanlage beherbergt neben zwei rollstuhlgängigen Unisex-WC-Kabinen auch den Technikraum der Stadtgärtnerei. Darin ist die Steuerung des Planschbeckens und der Parkbewässerung untergebracht. Ein Grauwassertank für die Toiletten- und Parkbewässerung wurde aus statischen Gründen nicht ins Gebäudevolumen integriert, sondern unter der Rasenfläche des Parks eingebracht.

Aufgrund der relativ einfachen Anforderungen an das Gebäude konnte ein möglichst rohes Volumen umgesetzt werden. Dabei wurde ausdrücklich grosser Wert auf die Verwendung von nachhaltigem Baumaterial gelegt. Caesar Zumthor Architekten GmbH hat in enger Zusammenarbeit mit dem Ingenieurbüro wh-p Ingenieure AG diverse Baumaterialien und deren Verarbeitung geprüft. In diesem Zusammenhang wurde der Einsatz von massivem historischem Trasskalk aufgegriffen, der ebenfalls unter dem Namen «Römerbeton» bekannt ist. Da beim Gemisch aus Kalk und Trass (ein Gestein, das u.a. durch Vulkanausbrüche oder Meteoriteneinschläge entsteht) auf den Zusatz von hochgebranntem Zement verzichtet werden kann, entspricht der Trasskalk den Ansprüchen an die Nachhaltigkeit.

Die gut ersichtlichen horizontalen Stampfschichten ergeben kombiniert mit den dreieckigen Schalungseinlagen das unverwechselbare Fassadenbild. Dieses fügt sich mit seiner Textur und der hochgezogenen Kubatur gut in den Pflanzgürtel ein, ohne sich aufzudrängen. Die Gestaltung der Dachbegrünung wurde durch die Stadtgärtnerei in Absprache mit dem Biologen Martin Frei ausgeführt und begleitet. Dadurch ist schon nach kurzer Zeit ein wahrer Dachgarten entstanden.

Die beiden WC-Kabinen wurden nach Angabe des Pflichtenhefts des Tiefbauamtes mit Chromstahlarmaturen und schwarzen Keramikplatten ausgestattet. Trotz dieser Auflagen ist durch die Überhöhe der Räume der spezielle Charakter des Trasskalks auch im Inneren erkennbar.


Autorinnen: Monika Georgy & Ramona Meier, S&A, Gebäudemanagement

Städtebau & Architektur

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