A1 Agglomerationsprogramm
A1 Agglomerationsprogramm
Agglomerationen sind grosse und dicht besiedelte Wirtschafts- und Lebensräume, die bereits heute und künftig noch vermehrt mit Verkehrsproblemen konfrontiert sind. Der Bund hat den damit verbundenen Handlungsbedarf erkannt und im Rahmen seiner Agglomerationspolitik 2001 das Instrument «Agglomerationsprogramme Verkehr und Siedlung» eingeführt. In einem Agglomerationsprogramm müssen Verkehrs- und Siedlungsplanung gemeinsam betrachtet werden, um zur Siedlungsentwicklung nach innen einen Beitrag zu leisten. Ein Agglomerationsprogramm wird an seiner Gesamtwirkung gemessen. Erfüllt ein Agglomerationsprogramm die Voraussetzungen, so beteiligt sich der Bund an der Finanzierung über den Infrastrukturfonds mit maximal 50% der Kosten.
Der Infrastrukturfonds verfügt bei einer Laufzeit von 20 Jahren über CHF 20,8 Mrd. Er dient der Finanzierung von Verkehrsinfrastrukturprojekten in den Agglomerationen, zur Fertigstellung und Ergänzung des bestehenden Nationalstrassennetzes sowie für Beiträge an Hauptstrassen im Berggebiet. Für Infrastrukturen des Agglomerationsverkehrs stehen CHF 6 Mrd. zur Verfügung, wobei rund CHF 2,5 Mrd. bereits für dringende Projekte freigegeben wurden und CHF 1,5 Mrd. für die Umsetzung der Projekte der ersten Generation des Agglomerationsprogramms reserviert sind.
Für künftige Generationen verbleiben damit im Infrastrukturfonds noch CHF 2 Milliarden. Bundesbeiträge werden nur an Agglomerationsprogramme geleistet, die zu einem effizienteren und nachhaltigeren Gesamtverkehrssystem beitragen und über eine gemeinsame Trägerschaft verfügen
Agglomerationsprogramm Basel
In der Nordwestschweiz bearbeiten die Kantone Basel-Stadt, Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn gemeinsam mit den deutschen und französischen Partnern und in Abstimmung mit dem Trinationalen Eurodistrict Basel (TEB) das über die nationalen Grenzen hinausgreifende Agglomerationsprogramm Basel.
Mit der angestrebten nachhaltigen Entwicklung der Verkehrs- und Siedlungsstruktur soll die Agglomeration Basel im Standortwettbewerb gestärkt werden, was nicht zuletzt auch eine effiziente Nutzung der Verkehrsinfrastruktur voraussetzt. Deshalb umfasst das Agglomerationsprogramm inhaltlich koordinierte und priorisierte Massnahmen aller Verkehrsträger. Diese werden mit betrieblichen Massnahmen, übergeordneten nationalen Projekten sowie abgestimmten Massnahmen im Siedlungs- und Landschaftsraum komplettiert.
Das Agglomerationsprogramm Basel wird durch eine eigene Geschäftsstelle geleitet. Die Geschäftsstelle vertritt die Interessen der sechs Teilregionen gegenüber den Bundesbehörden
Agglomerationsprogramm Basel, 2. Generation / Zukunftsbild 2030
Im Rahmen des Agglomerationsprogramms Zweiten Generation wurde für die Agglomeration Basel ein Zukunftsbild entwickelt, das das Gebiet in funktionale Räume gliedert, das «Zukunftsbild 2030:Korridore+». Dieses Szenario, für das u.a. die künftige Bevölkerungsentwicklung sowie der daraus resultierende Wohnflächenbedarf ermittelt wurde, bildet die angestrebte Siedlungs- und Verkehrsentwicklung der Agglomeration Basel ab (Karte als orientierende Grundlage mit Legende, siehe unten).
Verhältnis Agglomerationsprogramm und Richtplanung
Die verbindliche Wirkung des Agglomerationsprogramms für Bundesbehörden, Nachbarkantone sowie den Kanton Basel-Stadt wird über die Genehmigung des kantonalen Richtplans gewährleistet. Aus diesem Grund müssen die relevanten Inhalte des Agglomerationsprogramms Basel Bestandteil des Richtplans sein.
Strategie / ST
1, 2, 4, 6, 9 und 11
Leitsätze
1, 40, 42, 43, 45 und 48
Planungsgrundsätze
Der Kanton bearbeitet gemeinsam mit den Kantonen
Basel-Landschaft, Aargau und Solothurn sowie den ausländischen Partnern das Agglomerationsprogramm Basel. Die Gemeinden im Agglomerationsperimeter sind in der weiteren Bearbeitung in Bezug auf die Strategie sowie
in Bezug auf die Entwicklung der Massnahmen und ihre Umsetzung verstärkt einzubeziehen.
Massnahmen / Details
Richtplanrelevante Massnahmen der 1. Generation des Agglomerationsprogramms:
- ÖV-Erschliessung Erlenmatt (in Volksabstimmung vom 18.5.2014 abgelehnt)
- ÖV-Direktverbindung Leimental - Bahnhof SBB (Margarethenstich)
- Velo-/Fussverbidnung St. Johanns-Park - Huningue (Rheinpromenade)
- Veloparking Badischer Bahnhof
Richtplanrelevante Massnahmen der 2. Generation des Agglomerationsprogramms*
Aggl.-Nr. | Massnahme | Richtplan/Objektbl./ Massn.-Nr. |
---|---|---|
A-Horizont | ||
Ö1 | Regios-S-Bahn Elektrifizierung Hochrheinstrecke Basel-Waldshut (-Erzingen) | M1.1 f) |
Ü5 | Schienenanbindung an EuroAirport | M1.1 a) |
G2 | Gateway Basel-Nord (KV-Terminal) | M6.1 b) |
Ü1 | Entflechtung Basel-Muttenz (1. Etappe) | M1.1 c) |
Ö14 | Verlängerung Tramlinie 3 nach Saint-Louis | M1.2 a1) |
Ö16 | Tramverlängerung Stücki – Kleinhüningen | M1.2 c) |
M1a | Verkehrssteuerung und flankierende Massnahmen Anschluss Basel-City – Basel SBB – Gundeldinger Quartier | M2.2 e) |
M2 | Basel-Dreispitz: Knotenanpassungen | M2.2 d) |
LV1-29 | Fuss- und Veloverbindung Friedrich Miescher-Strasse - Theodor Herzl-Strasse | M3.1 l), M3.2 i) |
LV1-32 | Fuss- und Veloverbindung Hafen Kleinhüningen/Klybeck | M3.1 g), M3.2 d) |
LV1-33 | Veloverbindung Lange Erlen | M3.2 j) |
LV1-31 | Veloerschliessung regionaler Arbeitsplatzschwerpunkt Dreispitz | M3.1 j), M3.2 h) |
LV1-26 | Velostation Bahnhof SBB, Südseite | M3.2 o) |
B-Horizont | ||
Ü4 | Ausbau Basel SBB Westkopf, Wendegleis St. Johann | M1.1 b) |
Ü3 | Leistungssteigerungen zwischen Bahnhof SBB und Pratteln durch Streckenausbauten und Entflechtungsmassnahmen | M1.1 c) |
Ü7 | Neubau-/Ausbaustrecke Karlsruhe – Basel | M1.1 e) |
Ö2 | Regio-S-Bahn Herzstück | M1.1 g) |
Ö4 | Regio-S-Bahn Haltestelle Morgartenring | M1.1 h2) |
Ö5 | Regio-S-Bahn Haltestelle Solitude | M1.1 h1) |
Ö6 | Regio-S-Bahn Haltestelle Riehen-Stettenfeld/Lörrach-Zollweg | M1.1 h3) |
Ö17 | Neue Tramverbindung Dreispitz | M1.2 b1), M1.2 b2) |
Ö23 | Neue Tramverbindung Claragraben | M1.2 h) |
Ö24 | Neue Tramverbindung Petersgraben | M1.2 i) |
Ö25 | Tramknoten Schützenhaus | M1.2 k) |
Ö33 | Linienschifffahrt auf dem Rhein (Schifffahrtslinie Palmrainbrücke – Birsfelden) | M1.3 |
Ü10 | Kapazitätssteigerung A2 Osttangente, Verzweigung Hagnau bis Schwarzwaldtunnel | M2.1 a) |
M3 | Verkehrserschliessung Hafen – Stadtentwicklung Kleinhüningen | M2.2 g) |
LV2-16 | Riehen/Lörrach: Steg Gewerbekanal/Mühleteich | M3.1 q), M3.2 n) |
LV2-7 | Sevogelbrücke | M3.1 o) / M3.2 l) |
LV2-10 | Badischer Bahnhof: Verbesserte Verbindungen zu den Perrons | M3.1 f) |
LV2-11 | Velostation Ost am Bahnhof Basel SBB | M3.2 q) |
LV2-12 | Fuss- und Velobrücke Dreiländereck | M3.1 h), M3.2 e) |
LV2-8 | Fuss- und Velobrücke Dreispitz – Güterbahnhof Wolf | M3.1 i), M3.2 g) |
LV2-9 | Velostationen Regionalschwerpunkt Innenstadt | M3.2 r) |
LV2-13 | Neue Gleisfeldquerung West am Bahnhof Basel SBB | M3.1 r), M3.2 s) |
LV2-15 | Fuss- und Veloweg Bad. Bahnhof – Grenzach-Wyhlen | M3.1 p), M3.2 m) |
C-Horizont | ||
Ö3 | Doppelspurausbau Wiesentalbahn | M1.1 i) |
Ö15 | Verlängerung Tramlinie 11 nach Saint-Louis | M1.2 a2) |
Ö22 | Tramtangente Kleinhüningen – Huningue (Saint-Louis – Euro-Airport) | M1.2 e) |
Ö26 | Tram Roche | M1.2 d) |
Ö27 | Tram Spitalstrasse (Verlegung aus St. Johanns-Vorstadt) | M1.2 g) |
Ö35 | Tramverbindung Dreispitz – St. Jakob (– Polyfeld Muttenz) | M1.2 f) |
* Stand 30. Juni 2012; Zukunftsbild siehe unten ** Zu den Bezeichnungen (Titeln): Da bei der Formulierung des Agglomerationsprogramms eine systematische Übernahme aller Bezeichnungen der Richtplan-Massnahmen nicht in Betracht kam, gibt es in den beiden Planwerken fallweise Titel-Abweichungen für die gleichen Vorhaben; vorliegend wurde der Versuch unternommen, beiden Planwerken gerecht zu werden. |