Raumkonzept Oberrhein
Die Region Oberrhein umfasst rund 6.3 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner im Elsass, in Baden, der Südpfalz und der Nordwestschweiz. Das derzeit entstehende Raumkonzept Oberrhein soll aufzeigen, wie mit den Herausforderungen unserer Zeit in dieser Grenzregion räumlich umgegangen werden soll.
Basel am Oberrhein
Die Lage der Stadt Basel im Süden des Oberrheingrabens ist wesentlich für ihren wirtschaftlichen Erfolg. Enge Beziehungen ins Elsass und nach Baden prägen die Stadt seit eh und je. So war etwa die Entwicklung von der Seidenbandweberei zum heutigen Life Science-Cluster mit weltweit führenden Unternehmen ohne die Impulse aus dem gesamten Oberrheinraum nicht denkbar. Die hervorragende Verkehrsanbindung Basels für Güter und Personen an die europäischen Nachbarländer zu Wasser, per Eisenbahn und Strasse sowie über den EuroAirport ist ein wichtiger Standortfaktor. Und Basel ist nicht nur für die Nordwestschweiz das unbestrittene Zentrum für Wirtschaft, Kultur und Bildung, sondern auch für die deutschen und französischen Gebiete in der Nachbarschaft.
Abgestimmte Raumentwicklung
Vielen der heutigen Herausforderungen, die den Oberrheinraum betreffen, kann am besten mit einer abgestimmten Raumentwicklungspolitik begegnet werden, damit weiterhin alle gleichermassen profitieren. Es braucht gemeinsame Antworten auf diverse Fragen: Wie soll das Wachstum von Arbeitsplätzen und Bevölkerung gesteuert werden? Wie kann das damit verbundene Verkehrsaufkommen möglichst gering gehalten und klima- sowie raumverträglich organisiert werden? Wie gelingt die Energiewende, welche regenerativen Energieträger sind wo sinnvoll nutzbar? Welche Rolle hat die Landwirtschaft zukünftig, wenn regionale Kreisläufe wieder wichtiger werden? Wie können die reiche Biodiversität der Landschaften am Oberrhein erhalten und den Bewohnerinnen und Bewohnern zugleich attraktive Naherholungsmöglichkeiten geboten werden?
Raumkonzept als gemeinsame Basis
Das Raumkonzept wird den Raumordnerischen Orientierungsrahmen der Oberrheinkonferenz von 2001 ablösen. Wie dieser Vorgänger soll es ein wünschbares Bild des Oberrheingebiets in rund 20 Jahren zeichnen, das den zuständigen Raumplanungsbehörden der Teilgebiete eine orientierende Basis für ihre Raumordnungspolitik bietet. Die Erarbeitung wird von der AG Raumordnung der Oberrheinkonferenz geleitet und durch ein trinationales Planerteam ausgeführt. Das Projekt wird durch Fördermittel der Europäischen Union (Interreg) unterstützt und läuft seit 2023 für rund zwei Jahre.