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Geoinformation beim Statistischen Amt des Kantons Basel-Stadt

Im Bereich der öffentlichen Statistik setzt ein engagiertes Team von drei Mitarbeitern GIS-Systeme und Geodaten ein, um Publikationen aufzubereiten, Präsentation zu erstellen oder auch externe Anfragen zu bearbeiten. Der folgende Artikel gibt einen Einblick in die Verwendung von Geoinformation beim statistischen Amt des Kanton Basel-Stadt.

Raphael Alù, Produktteamleiter GIS-Anwendungen, Statistisches Amt 

Statistik und Geoinformation

Ein Grossteil der Themen der öffentlichen Statistik besitzt einen Raumbezug. Es ist deshalb naheliegend, dass Geoinformationssysteme beim Statistischen Amt ein wichtiges Werkzeug darstellen, um die unterschiedlichsten Daten aufzubereiten, zu analysieren und räumlich abzubilden. Insbesondere durch die Visualisierung mittels thematischer Karten werden auf einen Blick Muster in der räumlichen Verteilung ersichtlich, die in Tabellen oder Diagrammen womöglich verborgen blieben.

Der Schwerpunkt der Arbeiten im Bereich Geoinformation liegt in der Produktion von thematischen Karten für zahlreiche Publikationen wie Berichte, Jahrbücher, Dossiers, Leporellos und Webartikel, aber auch für Präsentationen und externe Anfragen. Häufig werden die Daten anhand der Statistischen Raumeinheiten des Kantons Basel-Stadt dargestellt, also auf Ebene Wohnviertel, Bezirk, Block oder Blockseite. Die Statistischen Raumeinheiten gehören mit dem Datensatz «Karten der öffentlichen Statistik» zu den Geobasisdaten des Statistischen Amtes und können im Geodatenshop des Kantons bezogen werden. Neben der Pflege dieser Geodaten gehört die Bewirtschaftung des «Basler Atlas» und des grenzüberschreitenden «Arbeitsmarktmontoring EURES-T Oberrhein» zu den weiteren Arbeiten der Geoinformation des statistischen Amtes. Dabei handelt es sich um zwei im Web öffentlich zugängliche Geoinformationssysteme mit dem Fokus auf Statistikdaten. Aktuell werden über 8 500 Karten zu ausgewählten Themen der öffentlichen Statistik auf den unterschiedlichen räumlichen Ebenen sowie für die verschiedenen Zeitstände abgebildet. Die Daten lassen sich zudem tabellarisch und in Diagrammen darstellen oder sie können für die Weiterverarbeitung heruntergeladen werden.

Neben den periodisch anfallenden Tätigkeiten arbeiten wir häufig auf Anfragebasis und führen für kantonsinterne aber auch externe Auftraggeber räumliche Auswertungen und Analysen durch, oder wir unterstützen und beraten bei Fragestellungen mit räumlichem Bezug. Dazu gehören z. B. das Erstellen von statistischen Auswertungen für spezifische Perimeter oder die Beantwortung von Fragen zur Erreichbarkeit von kantonalen Angeboten mithilfe von GIS.

GIS-Team

Das GIS-Team des Statistischen Amtes besteht aktuell aus drei Personen, welche nebenher alle noch in anderen Bereichen innerhalb der Dienststelle tätig sind: Raphael Alù (Leiter, Mitglied des kantonalen GIS-Boards, Geograf), Björn Lietzke (Geograf) und José Monteiro (Biologe). Wir arbeiten hauptsächlich mit den Produkten von ESRI und sind derzeit damit beschäftigt, von ArcMap auf ArcGIS Pro umzusteigen. Ein Teil der Arbeiten erledigen wir zusätzlich mit FME, SAS oder R. Im November veranstalten wir einen amtsinternen Workshop mit dem Ziel, GIS beim Statistischen Amt noch mehr zu fördern und das Potenzial von Geoinformation in der Statistik zukünftig noch stärker nutzbar zu machen.

Drei Personen stehen nebeneinander
Das GIS Team des Statistischen Amtes: v.l.n.r. Raphael Alù, Björn Lietzke, José Monteiro (Biologe).

Zukunft der Geoinformation

Wir haben uns beim Statistischen Amt im GIS-Bereich das Ziel gesetzt, zukünftig neben dem Schwerpunkt der Visualisierung unserer Daten vermehrt auch den Fokus auf räumliche Analysen zu setzen. Dabei stellt sich insbesondere die Frage, welche zusätzlichen Erkenntnisse aus Statistiken gewonnen werden können, wenn diese mit kantonalen Geodaten verknüpft werden.

Im Vergleich zu vielen anderen Ämtern und Fachstellen wirken unsere Anforderungen an die verschiedenen kantonalen Geodatensätze, welche uns oft als Grundlage für statistische Auswertungen dienen, auf den ersten Blick vielleicht etwas «exotisch» und decken sich nicht mit den operativen Anforderungen der Dateneigner. Uns ist es beispielsweise wichtig, dass eine Historisierung aller Geodaten in Angriff genommen wird. In der Statistik ist es selbstverständlich, dass Datensätze einen Zeitstand besitzen – häufig handelt es sich dabei um einen Endjahresbestand. Wir können Zeitreihen bilden und eine Entwicklung aufzeigen. Viele kantonalen Geodaten hingegen besitzen nur einen Bearbeitungsstand, der Zeitstand ist in den meisten Fällen unbekannt oder nur grob als «aktuell» zu umschreiben. Es können keine Zeitreihen gebildet oder Entwicklungen aufgezeigt werden. Entsprechend ist es nicht möglich, spezifische Zeitstände aus den Statistikdaten mit den dazugehörigen Geodaten zu verknüpfen. Darüber hinaus ist es für fehlerfreie Analysen zwingend nötig, dass alle Geodaten topologisch korrekt erfasst werden. Es ist erfreulich zu sehen, dass diesbezüglich im Kanton in den letzten Jahren deutliche Verbesserungen erzielt werden konnten. Wir sind überzeugt, dass mit der neuen kantonalen GIS-Koordination weitere Optimierungen im Bereich Geoinformation in Angriff genommen werden können. Sehr hilfreich ist hierbei sicherlich auch, dass mit Arbeits-/Usergruppen und dem GIS-Café Plattformen geschaffen werden, die einen Fachübergreifenden kantonalen GIS-Knowhow-Austausch fördern.

Dashboard mit Karte

Im Basler Atlas finden Sie eine Vielzahl an Karten zu ausgewählten Themen der öffentlichen Statistik.