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Postpartale Depression

Im Rahmen der Kampagne «Elternglück?! Dinge, die dir niemand sagt» sensibilisieren die Kantone Basel-Stadt und Basel-Landschaft auf psychische Erkrankungen in der Schwangerschaft und nach der Geburt. Die Kampagne richtet sich sowohl an Eltern als auch an Fachpersonen. Für Fachpersonen besteht ein kostenloses Angebot an Online-Weiterbildungen.

Die Schwangerschaft und die Zeit nach der Geburt eines Kindes sind kritische Momente für die psychische Gesundheit der Eltern: Rund 15 Prozent der Mütter und 9 Prozent der Väter erkranken nach der Geburt an einer postpartalen Depression (auch postnatale Depression genannt). Die Beschwerden können bereits während der Schwangerschaft aber auch erst Monate nach der Geburt auftreten.

Mit der Kampagne «Elternglück?! Dinge, die dir niemand sagt. Fokus psychische Gesundheit» wollen die Kantone Basel-Stadt und Baselland über psychische Krisen in der Schwangerschaft und der Zeit nach der Geburt informieren. Die Kampagne informiert über bestehende Hilfsangebote.

Fortbildung Postpartale Depression

Online-Fortbildung zu postpartaler Depression für Fachpersonen der frühen Kindheit: 21. März 2025, 08.30-12.00 Uhr auf zoom. 

Die Teilnahme ist für Fachpersonen aus den Kantonen Basel-Stadt und Basel-Landschaft kostenlos.

Weitere Informationen und Anmeldung

Symptome einer postpartalen Depression

  • Erschöpfung, Antriebslosigkeit, Leere
  • Stimmungsschwankungen
  • Traurigkeit
  • Hoffnungslosigkeit
  • Verlust des Selbstvertrauens
  • Schuldgefühle
  • Konzentrationsprobleme
  • Appetitstörungen
  • Schlafstörungen
  • Ängste, Panikattacken
  • Reizbarkeit
  • Sozialer Rückzug
  • Zwiespältige oder ablehnende Gefühle dem Kind gegenüber
  • Suizidgedanken
  • Die Befürchtung, keine gute Mutter / kein guter Vater zu sein
  • Überforderung
  • Angst, den täglichen Aufgaben nicht gewachsen zu sein
  • Starke Sorgen um die Gesundheit und Sicherheit des Babys

Unterscheidung Babyblues

Oft ist es nicht leicht, eine postpartale Depression zu erkennen und sie vom sogenannten Babyblues zu unterscheiden. Den Babyblues erleben viele Müttern in den ersten Tagen nach der Geburt. Es ist eine wenige Stunden oder Tage andauernde depressive Verstimmung aufgrund der Hormonumstellung. Oft müssen Mütter vermehrt weinen, machen sich mehr Sorgen und sind sehr ängstlich oder unruhig. Wenn diese Symptome über eine Woche anhalten oder noch weitere hinzukommen, könnten Sie unter einer postpartalen Depression leiden.

Auch aufgrund der Veränderungen durch die Geburt eines Babys, die emotional und hormonell aufwühlend und belastend sein kann, kann es schwer sein, eine postpartale Depression als solche zu erkennen. Auch Schlaflosigkeit, die mit einem Neugeborenen einhergeht, und die Veränderung der Lebensumstände erschweren eine Diagnose.

Es wurde ein Fragebogen entwickelt, um besser einschätzen zu können, ob Sie an einer Depression leiden oder nicht. Sie können diesen Fragebogen als Selbsttest ausfüllen.

Selbsttest Postpartale Depression

Um besser einschätzen zu können, ob Sie an einer postpartalen Depression leiden könnten, wurde der Fragebogen Edinburgh-Postnatal-Depression-Scale (EPDS) entwickelt.

In den letzten 7 Tagen oder in den Tagen seit der Geburt... (Startet einen Download) In the past 7 days... (Startet einen Download) Pendant la semaine qui vient de s'écouler ... (Startet einen Download)

Weiterführende Informationen für Eltern

Jede Geburt stellt das bisherige Leben auf den Kopf. Der Tagesrhythmus verändert sich, neue Aufgaben müssen bewältigt und die Rollen in der Familie neu gefunden werden. Nicht alle Neuerungen sind angenehm: Die dauernde Beanspruchung durch das Baby, die grosse Verantwortung und die schlaflosen Nächte können belastend sein. Hormonelle und körperliche Veränderungen können eine Herausforderung sein. Häufig nehmen Konflikte in der Beziehung zu und schöne gemeinsame Momente werden seltener. Es ist normal, in der Zeit der Schwangerschaft und nach der Geburt viele intensive Emotionen zu durchleben. Doch wenn die schwierigen Emotionen beginnen, einen Einfluss auf Ihr alltägliches Leben zu haben, sind Sie möglicherweise von einer postpartalen psychischen Erkrankung betroffen.

Allgemeine Informationen 

Oft fällt es jungen Eltern schwer, darüber zu sprechen, wenn es ihnen psychisch nicht gut geht oder sie überfordert und erschöpft sind. Dies vielleicht, weil sie denken, es werde von ihnen erwartet, glücklich zu sein über die Geburt des Kindes. Oder vielleicht erwartet man selbst, dass es einem besser geht, sobald die ersten körperlichen Anstrengungen der Geburt abgeklungen sind. 

Psychische Belastungen nach der Geburt sind weit verbreitet und völlig normal. Zögern Sie also nicht, offen über Ihre Verfassung zu sprechen und suchen Sie sich bei Bedarf Hilfe.

Insbesondere, wenn die Geburt schwierig war, Ihr Baby körperliche Probleme hat, Sie früher schon an einer psychischen Erkrankung gelitten haben oder die familiäre Situation instabil ist, ist das Auftreten einer postpartalen psychischen Erkrankung wahrscheinlicher. Eine postpartale Depression tritt oft auch ohne ersichtlichen Grund auf.

Vielleicht machen Sie sich Sorgen, aufgrund Ihrer psychischen Krise eine schlechte Mutter oder ein schlechter Vater zu sein. Manchmal besteht bei Eltern sogar die Angst, das Baby könnte ihnen aufgrund der psychischen Verfassung weggenommen werden. Dies ist sehr selten und geschieht nur in äusserst akuten Notsituationen. Grundsätzlich sind postpartale psychische Erkrankungen mit professioneller Unterstützung sehr gut behandelbar. Die meisten Betroffenen und ihre Familien erholen sich vollständig und die Eltern-Kind-Beziehung kann sich gesund entwickeln. 

Portrait eines betroffenen Elternpaares

Schauen Sie sich den Bericht eines betroffenes Paares an und erfahren Sie, wie die Familie die Zeit nach der Geburt ihres 2. Kindes erlebt hat.

Postnatale Depression – ein betroffenes Elternpaar erzählt

Psychische Vorbelastung

Wenn Sie bereits vor Ihrer Schwangerschaft von einer psychischen Erkrankung betroffen waren oder eine grössere psychische Krise erlebt haben, ist es sinnvoll, mit Ihrem Therapeuten oder Ihrer Therapeutin beziehungsweise Ihrem Hausarzt oder Ihrer Hausärztin zu sprechen. Sie unterstützen Sie darin, wie Sie während der Schwangerschaft psychisch gesund bleiben können. Sie können sich nach weiterführenden Hilfsangeboten erkundigen.

Falls Sie bereits vor Ihrer Schwangerschaft Psychopharmaka eingenommen haben, ist es nicht zwingend notwendig, diese ersatzlos abzusetzen. Die Einnahme von bestimmten Psychopharmaka wie zum Beispiel Antidepressiva ist während der Schwangerschaft und der Stillzeit möglich. Beraten Sie sich dazu bitte mit einer Psychiaterin oder einem Psychiater.

In den Kantonen Aargau und Zürich gibt es eine Spezialsprechstunde zum Thema Medikation in der Schwangerschaft und Stillzeit. Diese Sprechstunde kann von Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz kontaktiert werden.


Behandlung und Unterstützung

Sie befinden sich in einer akuten Krise? Diese Stellen sind rund um die Uhr für Sie da:

  • Elternnotruf: 0848 35 45 55
  • Medizinische Notrufzentrale: +41 61 261 15 15
  • Dargebotene Hand: 143

Wenn Sie rasche psychiatrische Unterstützung benötigen, melden Sie sich bei der Walk-In Ambulanz der Universitären Psychiatrischen Kliniken (UPK) Basel.

Weitere Anlaufstellen

Die Psychosoziale Sprechstunde der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel ist spezialisiert auf Beratungen bei psychischen Erkrankungen rund um die Schwangerschaft und die Geburt.

Psychosoziale Sprechstunde der Frauenklinik des Universitätsspitals Basel

Die Organisation «Postpartale Depression Schweiz» bietet persönliche Beratung und Begleitung an. Sie vermittelt Sie an spezialisierte Fachpersonen. Zudem finden Sie auf der Website umfassende Informationen zu postpartaler Depression.

Wenn Sie in einer vorübergehenden Krise sind, kann Sie die Mütter-/Väterberatung beider Basel oder die Familienhilfe des Roten Kreuzes kurzfristig unterstützen.

Wenn Sie unter einer postpartalen Depression, einer Angststörung oder einer Psychose leiden, kann Ihnen eine Psychotherapie helfen. 

Sie können sich auch Ihrer Hausärztin oder Ihrem Hausarzt, Ihrer Gynäkologin oder Ihrem Gynäkologen oder Ihrer Hebamme anvertrauen. Diese Fachpersonen sind im Umgang mit psychischen Krisen in der Schwangerschaft oder nach der Geburt geschult und können Sie beraten und unterstützen.

Lassen Sie sich für die Behandlung mit Psychopharmaka während der Schwangerschaft und in der Stillzeit von einer Psychiaterin oder einem Psychiater beraten. 

Eine stationäre Behandlung mit Ihrem Kind ist in der Klinik Sonnenhalde, im Mutter-Kind-Haus auf dem Gempen und in den Universitären psychiatrischen Kliniken Basel (UPK) möglich. 

Das Bindungshaus in Kleinhüningen bietet eine Tagesstruktur für Eltern mit Kindern im Alter bis zu 1 Jahr an.


Unterstützung für Angehörige

Sind Sie gerade Vater oder Mutter geworden und Ihr Partner oder Ihre Partnerin ist an einer postpartalen Depression erkrankt? Sind Sie die Mutter, der Bruder oder eine gute Freundin von jemanden, der oder die von einer postpartalen psychischen Erkrankung betroffen ist?

Bei der Anlaufstelle für Angehörige und Kinder von psychisch erkrankten Menschen können Sie sich kostenlos beraten lassen.

Für Kinder kann es belastend sein, bei Eltern mit einer psychischen Erkrankung aufzuwachsen. Falls Sie sich gerne hierzu beraten lassen wollen, bietet das Institut Kinderseele Schweiz Online-Beratungen an.

Für Kinder kann es belastend sein, bei Eltern mit einer psychischen Erkrankung aufzuwachsen. Falls Sie sich gerne hierzu beraten lassen wollen, bietet das Institut Kinderseele Schweiz Onlineberatungen an.


Typischer Verlauf der Erkrankung

Häufig beginnt eine postpartale Depression mit Schlafstörungen. Diese werden zunächst nicht als Symptom einer Depression erkannt, weil Schlafunterbrüche in den ersten Monaten mit einem Baby dazugehören. Die betroffenen Frauen finden nach dem Stillen des Babys nicht mehr in den Schlaf zurück. Sie liegen grübelnd im Bett und erwachen nachts oder frühmorgens häufig ohne äusseren Anlass, gequält von Ängsten und Sorgen. Mit der Zeit führen die Schlafstörungen zu einer massiven Erschöpfung. 

Die Betroffenen fühlen sich häufig lust- und antriebslos und sind gleichzeitig innerlich angespannt und unruhig. Durch die entstehende emotionale Labilität können scheinbar unbedeutende Ereignisse zu grosser Verzweiflung, Panik oder Wut führen. Häufig entwickeln die Betroffenen auch quälende Zwangsgedanken. Sie fürchten beispielsweise, dass sie ihrem Kind Schaden zufügen könnten, sei es durch Vernachlässigung oder sogar durch aktive Verletzung. In der Folge entwickeln Mütter, die sich den Anforderungen nicht mehr gewachsen fühlen, starke Schuldgefühle oder teilweise sogar ablehnende Gefühle dem Kind gegenüber. Nicht selten empfinden betroffene Frauen diesen Zustand als so hoffnungslos, dass sie sich wünschen, sie selbst oder ihr Kind wären tot. 

Die enormen hormonellen Veränderungen nach einer Geburt, die häufigen schlaflosen Nächte und anstrengenden Tage mit einem Baby, die langen Tage alleine mit dem Baby zu Hause ohne die gewohnten Kontakte zu Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen oder Freundinnen und Freunden können zu sozialer Isolation führen. Das begünstigt eine depressive Erkrankung.


Kann es passieren, dass ich mein Kind verletze?

Wenn Sie Gedanken daran haben, Ihr Kind zu verletzen, kann dies sehr beängstigend sein. Solche Gedanken bedeuten jedoch nicht, dass Sie Ihr Kind tatsächlich verletzen werden. Dies passiert nur in sehr seltenen Fällen (zum Beispiel bei Drogen- oder Alkoholkonsum). Vielleicht haben Sie Angst, jemandem von diesen Gefühlen und Gedanken zu erzählen. Es ist jedoch wichtig, darüber zu sprechen, damit Sie auch die notwendige Unterstützung erhalten.

In ganz seltenen Fällen verlieren Eltern in psychischen Extremsituationen wie grosser Erschöpfung oder Verzweiflung die Fassung und schütteln oder schlagen ihr Baby. Es ist sehr wichtig, ein Baby niemals zu schütteln. Informieren Sie sich darüber. 


Wenn es mir schlecht ging, als ich mein erstes Kind bekommen habe, wird es dann wieder passieren?

Wenn Sie eine psychische Krise hatten während oder nach einer Schwangerschaft, besteht ein erhöhtes Risiko, erneut zu erkranken bei einer weiteren Schwangerschaft. Aber es muss nicht passieren. Sie wissen nun schon eher, was auf Sie zukommt und vielleicht auch, was Ihnen helfen kann. Sie wissen bereits, was Anzeichen dafür sind, dass sich Ihre Verfassung verschlechtert. Bei einer weiteren Schwangerschaft ist es sicherlich sinnvoll, mit Ihrem Therapeuten oder Ihrer Therapeutin zu besprechen, wie Sie Ihre psychische Gesundheit am besten stärken können und welche Form von Support Sie unterstützen könnte.

Weiterführende Informationen für Fachpersonen

Screening

Ein Kind zu bekommen ist eine grosse Veränderung im Leben von Eltern. In der Zeit der Schwangerschaft sowie im 1. Jahr nach der Geburt können psychische Erkrankungen vermehrt auftreten.

Eine Depression in der Schwangerschaft ist ein Risikofaktor für den Schwangerschaftsverlauf (unter anderem ein erhöhtes Risiko für Frühgeburt und Wachstumsretardierung), während eine postpartale Depression die Eltern in der Ausübung ihrer sozialen Funktionen beeinträchtigen kann. Nicht zuletzt können postpartale Depressionen die Eltern-Kind-Bindung stören und einen negativen Einfluss auf die kindliche Entwicklung haben.

Prä- und postpartale psychische Krisen bleiben oft unerkannt und damit unbehandelt. Dies hängt einerseits mit dem gesellschaftlichen Stigma zusammen. Andererseits werden durch die grundlegenden Veränderungen, welche die Geburt eines Kindes mit sich bringen, allfällige Anzeichen wie Schlafstörungen oder Antriebslosigkeit häufig nicht als solche erkannt, da sie auch eine normale Folge des Lebens mit einem Neugeborenen sein können.

Für Eltern mit einer vorbestehenden psychischen Erkrankung, zusätzlichen Belastungsfaktoren, unzureichender sozialer Unterstützung, schweren Partnerschaftskonflikten und/oder einer familiären Prädisposition besteht ein erhöhtes Risiko, eine postpartale Depression zu entwickeln.

Es wird jedoch grundsätzlich empfohlen, alle werdenden Eltern sowohl während der Schwangerschaft als auch im ersten Jahr postpartal regelmässig auf Anzeichen auf eine psychische Belastung zu screenen. So können notwendige Massnahmen zur Unterstützung rechtzeitig eingeleitet und einer Chronifizierung durch gezielte Behandlung entgegengewirkt werden. Das Screening Instrument EPDS (Edinburgh postpartum Depression Scale) liegt in 17 verschiedenen Sprachen vor. In dieser Broschüre finden sie ausführliche Informationen zur Anwendung und Auswertung des EPDS.

Psychische Vorbelastung

Frauen mit psychischen Vorerkrankungen können je nach Vorerkrankung ein Dekompensationsrisiko von bis zu 80 Prozent in der Zeit der Schwangerschaft und postpartal haben. Eine sorgfältige Vorbereitung und (therapeutische) Begleitung einer Schwangerschaft ist daher zentral.

Oft werden Psychopharmaka im Rahmen einer Schwangerschaft vorschnell abgesetzt. Das kann zu vermeidbaren psychischen Krisen führen. Es gibt gute Off-Label Behandlungsmöglichkeiten mit Psychopharmaka in der Schwangerschaft und der Stillzeit.

In Aarau und Zürich gibt es eine Spezialsprechstunde zum Thema Medikation in der Schwangerschaft und Stillzeit von Frau Dr. Antje Heck. Diese Sprechstunde kann von Fachpersonen sowie Patientinnen und Patienten aus der ganzen Schweiz kontaktiert werden.

Bei Dialog Ethik finden Sie Informationen und Leitlinien zum Thema Kinderwunsch psychisch kranker Frauen sowie Medikation mit Psychopharmaka in der Schwangerschaft und Stillzeit.

Anlaufstellen und weiterführende Informationen


Allgemein

Diese Broschüre können Sie werdenden Eltern und Eltern von Neugeborenen abgeben:

Unter folgender E-Mailadresse können Sie die Broschüre bestellen: bestellung-md@bs.ch

Weiterführende Informationen zum Thema finden Sie auf der Website von Postpartale Depression Schweiz. Der Verein bietet Betroffenen eine individuelle Onlineberatung und -begleitung sowie Triage an Fachpersonen an.

«Postpartale Depression Schweiz» hat eine App zur Unterstützung von Eltern mit postpartaler Depression entwickelt. 

Gesundheitsförderung Schweiz bietet eine Broschüre mit wertvollen Tipps.

Hier finden sie eine Infografik mir Ratschlägen zur Stärkung der psychischen Gesundheit von Eltern. Die Grafik gibt es in zahlreichen Sprachen.

Beratung

Für junge Eltern gibt es zahlreiche Anlaufstellen für Fragen zur Elternschaft, der Entwicklung des Kindes oder zur Unterstützung in psychischen Krisen. 

Therapeutische und medizinische Angebote

Unterstützung im Alltag

Selbsthilfe

Der Verein postpartale Depression Schweiz bietet Online-Gesprächsgruppen an zum Thema postpartale Depression, davon auch eine englischsprachige Gesprächsgruppe.

Angehörige

Wenn ein Elternteil an postpartaler Depression erkrankt, ist es zentral, auch die Angehörigen im Blick zu behalten. Hierfür können sich die Eltern an die Anlaufstelle für Angehörige von Menschen mit psychischen Erkrankungen wenden.

Spezifisch mit der Unterstützung von Kindern psychisch erkrankter Eltern setzt sich das Institut Kinderseele Schweiz auseinander. Dort können sich sowohl Fachpersonen als auch betroffene Eltern beraten lassen.

Andere postpartale Erkrankungen

Über Depressionen in der Schwangerschaft oder nach einer Geburt wird bereits vermehrt gesprochen. Viele Menschen wissen, dass sie auftreten kann. Einige Menschen erkranken auch an einer Angststörung während einer Schwangerschaft oder nach der Geburt oder an einer postpartalen Psychose.

Postpartale Angststörung

Häufig treten postpartale Depressionen und Angststörungen gleichzeitig auf.  

Dies können Symptome einer postpartalen Angststörung sein:

  • Ein schlechtes Gefühl im Magen.
  • Unruhe, Nervosität
  • Sehr grosse Sorgen um die Gesundheit und Sicherheit des Babys
  • Kopfschmerzen oder andere Schmerzen
  • Schnelle Atmung
  • Unregelmässiger oder schneller Herzschlag
  • Schwitzen
  • Schlaflosigkeit
  • Durchfall oder Verstopfung
  • Panikattacken
  • Den Eindruck, andere Menschen können sehen, wie viel Angst man hat und würden einen anschauen
  • Sich konstant Sorgen machen über schlimme Dinge, die vielleicht passieren könnten
  • Angst haben vor Realitätsverlust
  • Situationen wieder und wieder durchdenken und viel über schlechte Erlebnisse nachdenken
  • Sich nicht mehr mit dem eigenen Körper verbunden fühlen, den Eindruck haben, von aussen auf sich selbst zu schauen

Falls Sie unter mehreren von diesen Symptomen leiden, sollten Sie sich professionelle Unterstützung holen. Geeignete Adressen und Anlaufstellen finden Sie hier weiter oben.

Postpartale Psychose

Eine postpartale Psychose ist eine schwere, aber sehr seltene psychische Erkrankung. Sie betrifft ungefähr 0,1 bis 0,2 Prozent der Mütter. 

An einer postpartalen Psychose zu erkranken, kann überwältigend und beängstigend sein. Es ist wichtig, sich beim Verdacht auf eine postpartale Psychose umgehend professionelle Unterstützung zu holen. Mit der richtigen Behandlung genesen die meisten Leute vollständig. 

Die Symptome einer postpartalen Psychose treten meist sehr plötzlich und nur wenige Wochen nach der Geburt auf. Bei einer postpartalen Psychose leiden die Betroffenen meist unter einer Mischung von Psychose, Depression und Manie.

Das können Symptome einer postpartalen Psychose sein:

  • Nervosität und Unruhe
  • Schwere Depressionen
  • Schnelle Stimmungsumschwünge
  • Sich irritiert oder desorientiert fühlen
  • Schlaflosigkeit
  • Mühe mit der Konzentration
  • Wahnvorstellungen oder Halluzinationen, beispielsweise:
    • Zu denken, Sie würden verfolgt
    • Meinen, die eigenen Gedanken würden gelesen
    • Denken, Sie seien sehr stark und könnten Dinge ausserhalb des eigenen Einflussfeldes beeinflussen
    • Das Gefühl haben, Sie würden von jemanden kontrolliert oder jemand würde versuchen, Sie zu töten.
    • Stimmen hören

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