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Planen & Bauen im Klimawandel

Das Planen und Bauen in Zeiten des Klimawandels erfordert funktionale, ästhetische und umweltfreundliche Lösungen. Best Practice Beispiele demonstrieren, wie innovative Ansätze und nachhaltige Technologien effektiv Energie sparen, Ressourcen schonen und die Lebensqualität verbessern. Diese Projekte setzen Massstäbe für eine nachhaltige gebaute Umwelt.

Visualisierung Projekt Schliengerweg
Visualisierung Pilotprojekt Schliengerweg Netto Null 2040, Neubau
© Solanellas Van Noten Meister GmbH

Pilotprojekt Schliengerweg

Moderne Gebäude an einer Strassenecke mit Fussgängern und Fahrrädern.
Visualisierung Pilotprojekt Schliengerweg Netto Null 2040, Neubau
© Solanellas Van Noten Meister GmbH

Das Projekt nimmt eine Vorbildfunktion im Sinne der Kreislaufwirtschaft ein. Um den ökologischen Fussabdruck der Erstellung minimal zu halten, hat der Kanton einen Katalog mit Bauteilen zur Wiederverwendung zusammengestellt, die aus dem Rückbau von Liegenschaften stammen. 

Das Siegerteam hat das Angebot intensiv genutzt und kreative Lösungen gefunden, um die Bauteile wiederzuverwenden. So dienen beispielsweise Rippendecken und Stützen aus dem Lysbüchel-Parkhaus als Tragwerk des Gebäudes. Zudem werden gebrauchte Stahlstützen und Geländer eingesetzt. Das zahlt sich aus: Für den Bau der Liegenschaft benötigt der Kanton nur rund halb so viel CO2 wie ein Neubau im Schweizer Durchschnitt. Da eine Photovoltaik-Anlage an der Fassade und auf dem Dach mehr Strom produziert als benötigt wird, weist das Gebäude zudem bereits nach sieben Jahren eine positive Gesamtenergiebilanz auf.


Areal am Walkeweg

Visualiserung der Wohngasse, Wohnhäuser mit Balkons und Vorgärten.
Visualisierung Wohngasse, camponovo baumgartner architekten (2018)
© camponovo baumgartner architekten

Der Regierungsrat hat den Bebauungsplan zweiter Stufe für das Areal Walkeweg beschlossen. Dieser bildet die Grundlage für ein vielfältiges, familienfreundliches Wohnangebot. Auf dem Areal entstehen preisgünstige Wohnungen für bis zu 650 Personen, nach dem Grundsatz «Low Cost - Low Energy». «Low Cost» zielt dabei primär auf kompakte Grundrisse und preisgünstige Mieten, «Low Energy» auf eine Minimierung des Wärmebedarfs der Gebäude sowie eine Maximierung des Anteils an erneuerbaren Energiequellen. 

Aussentreppen und Laubengänge sowie offene Veranden erweitern den Wohnraum und fördern die sozialen Interaktionen. Es werden grosszügige Naturflächen und ein feingliedriges Fusswegnetz angelegt. In der Mitte des Areals entsteht ein begrünter Quartierplatz, entlang des Gleisbogens im Osten wird ein Park mit offenen Wiesenflächen und Laubbäumen angelegt. Der öffentliche Freiraum wird durch gemeinschaftliche Höfe, Spielstrassen und private Gärten ergänzt. 


Primarschule Lysbüchel

Mehrstöckiges rechteckiges Gebäude mit Laubengängen um das Gebäude.
Aussenansicht Primarschule Lysbüchel
© Martin Zeller

Hier wurde ein ehemaliges Lagergebäude aus den 1950er-Jahren zu einer Schule umgenutzt. Das neue Lysbüchel-Schulhaus umfasst eine Primarschule mit zwölf Klassen samt Spezial- und Nebenräumen, dazu im Erdgeschoss einen Doppelkindergarten sowie eine Tagesstruktur für rund 100 Kinder.

Nachhaltigkeit und Suffizienz waren für die Umnutzung zentrale Anliegen. Vom Gebäudebestand blieb der Rohbau erhalten (2. UG – 3. OG), zwei Geschosse wurden «aufgestockt». Aus der gut gedämmten Gebäudehülle in Kombination mit der kompakten Gebäudeform resultiert ein niedriger Energiebedarf. Zudem ist der Landverbrauch gering, da die Haupt-Pausenfläche auf dem Dach angeordnet ist. Ergänzt wurden umlaufende Laubengänge, welche an den Längsseiten als horizontale Fluchtwege dienen. Damit konnte Gestaltungsfreiheit für die Gangzonen erreicht werden, welche als Lern- und Begegnungsorte vielseitig nutzbar sind. Bei der Materialisierung wurde auf Robustheit sowie einen geringen Unterhaltsaufwand geachtet. Alle technischen Installationen sind sichtbar und zugänglich montiert.


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