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Mpox (ehemals «Affenpocken»)

Mpox ist eine Infektionskrankheit, die durch das Orthopoxvirus Monkeypox (MPXV) verursacht wird. Das Mpox-Virus und die Krankheit sind sehr ähnlich wie die klassischen Pocken (Variola). Eine Erkrankung mit Mpox verläuft generell milder als die Pocken.

Mpox-Ausbruch 2024 – Stand der Informationen August 2024

Seit November 2023 steigen die Fallzahlen von Mpox-Fällen in der Demokratischen Republik Kongo. Neben der Variante Klade II, die im Jahr 2022 auch in Europa kursierte, werden die Krankheitsfälle dort durch die Variante Klade I ausgelöst. 

Detaillierte Informationen finden Sie auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit BAG.

Übertragung

Übertragung von Mensch zu Mensch durch engen Körperkontakt 

Die Übertragung von Mensch zu Mensch erfolgt in erster Linie über enge körperliche Kontakte. Das Übertragungsrisiko ist somit bei sexuellen oder anderen intimen Kontakten besonders hoch.

Die Übertragung erfolgt dabei durch direkten Kontakt von Haut oder Schleimhaut mit Körperflüssigkeiten oder den typischen Hautveränderungen (Bläschen, Krusten).

Die Übertragung über kontaminierte Gegenstände oder grössere Tröpfchen (Niesen, Husten) spielt dabei eine untergeordnete Rolle.

Eine infizierte Person ist ab den ersten Symptomen ansteckend. Das Virus kann solange übertragen werden, bis die Bläschen komplett abgeheilt sind und die Haut wieder intakt ist. Bis die letzte Hautkruste abgefallen ist, ist eine Person somit ansteckend. Dies kann mehrere Wochen dauern. 

Übertragung zwischen Tier und Mensch – eine Zoonose

Das Mpox-Virus kommt vor allem in West- und Zentralafrika vor. Das Virus hat sich vor allem auf die Infektion von Nagetieren (zum Beispiel Ratten und Hörnchen) spezialisiert. Nagetiere sind daher «Wirtstiere» für das Mpox-Virus. Es kann aber auch andere Säugetiere befallen, wie Affen und Menschen. Auf den Menschen oder Affen ist das Mpox-Virus bisher jedoch nicht so gut spezialisiert. Daher werden sie als sogenannte «Fehlwirte» bezeichnet. 

Eine Übertragung von Tieren auf den Menschen kann durch engen Kontakt mit infizierten Tieren oder durch Essen von nicht vollständig gekochtem Fleisch geschehen. Eine Krankheit, die zwischen Tieren und Menschen übertragen wird, nennt man Zoonose.

Um Tiere vor einer Ansteckung zu schützen, ist es wichtig, dass Sie während einer Erkrankung auch den Kontakt zu Tieren meiden. 

Symptome

Grippeartige Beschwerden und Hautausschlag mit Bläschen oder Pusteln

Zwischen dem Kontakt zu infizierten Körperflüssigkeiten bis zum Beginn der Erkrankung vergehen in der Regel 5 bis 21 Tage.

Zu den typischen Symptomen gehören grippeähnliche Beschwerden wie Fieber, Kopf- und Muskelschmerzen, geschwollene Lymphknoten und Erschöpfung. Typischerweise entwickelt sich im Verlauf ein Ausschlag mit Bläschen oder Pusteln. Die Hautausschläge können von Person zu Person sehr unterschiedlich stark sein und sehr unterschiedlich aussehen. Es ist auch möglich, dass nur kleine unauffällige Hautveränderungen auftreten. Die Hautveränderungen bei Mpox sehen zum Teil sehr ähnlich aus, wie andere Krankheiten. Daher können die Hautveränderungen mit andern Krankheiten, wie zum Beispiel Herpes, verwechselt werden. 

Die Infektion ist meistens mild. Mpox kann schmerzhaft und unangenehm sein. In der Regel klingt die Krankheit jedoch nach 2 bis 4 Wochen wieder ab.

Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf

Erhöhtes Komplikationsrisiko für Personen mit geschwächtem Immunsystem

Schwere Verläufe mit schmerzhaften offenen Wunden, entstellenden Narben, Entzündungen von Hirn oder Augen sind möglich. Dies betrifft vor allem sehr junge und/oder immungeschwächte Personen. Auch Schwangere haben ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf.

Wann braucht es medizinische Hilfe?

Wir empfehlen Ihnen einen ärztlichen Termin, wenn Sie für Mpox typische Beschwerden haben. Besonders, wenn Sie kürzlich Kontakt zu einer an Mpox erkrankten Person hatten.

Therapie

Schmerzlinderung und Behandlung von Komplikationen

Die Behandlung ist hauptsächlich symptomatisch. In schweren Fällen kann nach fachlicher Beratung eine antivirale Therapie verabreicht werden.

Vorbeugende Massnahmen

Vermeidung von engen Kontakten zu erkrankten Personen

Vermeiden Sie engen Kontakt zu erkrankten Personen, bis die letzten Beschwerden abgeklungen sind. Bei den Hautveränderungen gilt dies bis zum Abfallen der letzten Kruste. Bis die Bläschen und Krusten verheilt sind, sollten diese im Kontakt mit anderen Personen gut abgedeckt werden.

Personen mit erhöhtem Ansteckungsrisiko (Risikopersonen) wird eine vorbeugende Impfung empfohlen. Je nach Situation kann nach Kontakt mit einer infizierten Person eine Impfung verabreicht werden. Dies kann verhindern, dass die Krankheit ausbricht. Weitere Informationen finden Sie im Kapitel «Mpox-Impfung».

Reisen in Endemiegebiete

Für reisende Touristinnen und Touristen in aktuelle Endemiegebiete, stuft das BAG das Risiko einer Ansteckung als gering ein. Weitere Informationen zur Risikoeinschätzung und wie Sie sich auf Reisen vor Mpox und anderen Gesundheitsrisiken schützen können, finden Sie auf der Webseite von HealthyTravel.

Mpox-Impfung

Impfstoff

Es gibt keinen Impfstoff, der spezifisch gegen das Mpox-Virus wirkt. Impfstoffe gegen Pocken (Variola) bieten jedoch auch einen guten Schutz gegen das Mpox-Virus. Der Pocken-Impfstoff von der Firma Bavarian Nordic ist in der Schweiz verfügbar. Der Impfstoff scheint auch gegen die Variante (Klade I), die seit 2023 in verschiedenen afrikanischen Ländern kursiert, wirksam zu sein. 

Impfempfehlung

Von Mai bis in den Herbst 2022 wurde weltweit Häufungen von Mpox festgestellt, auch in Europa. 

Betroffen waren bisher vor allem Männer, die Sex mit Männern haben. Aus diesem Grund empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) und das Bundesamt für Gesundheit BAG folgenden Risikogruppen eine Impfung:

Grupe
Bezeichnung
Kategorie
1
Als präventive Impfung für Männer, die Sex mit Männern haben, und trans-Menschen mit wechselnden Sexualpartnern.
präventiv
2
Als präventive Impfung für Personen, die aus beruflichen Gründen gegenüber Mpox-Viren exponiert sind und die trotz Schutzmassnahmen ein erhöhtes Ansteckungsrisiko haben (Details dazu auf der Seite des BAG)
präventiv
3
Für enge Kontaktpersonen (Definition siehe unten) von am Mpox-Virus erkrankten Personen.
exponiert

Allen anderen Personen wird keine Impfung empfohlen. Explizit nicht empfohlen ist die Impfung für Jugendliche unter 18 Jahren und für Schwangere. In bestimmten Fällen (beispielsweise bei Immunschwäche) kann eine Impfung jedoch sinnvoll sein. Besprechen Sie die Situation mit Ihrer Ärztin oder Ihrem Arzt.

Eine Impfung verringert das Ansteckungsrisiko. Sie ist jedoch kein absoluter Schutz gegen eine Mpox-Infektion. Es ist auch nach einer Impfung wichtig, sich zu schützen und bei Verdacht auf Mpox oder bei Verdacht auf Kontakt zu Mpox eine Ärztin oder einen Arzt zu kontaktieren.

Impfschema für präventive Impfungen

  • Für bisher nicht geimpfte Personen: Für Personen, die noch keine Impfung erhalten haben werden 2 Impfungen im Abstand von 28 Tagen empfohlen. 
  • Für einmal geimpfte Personen: Für Personen, die in der Vergangenheit bereits eine Impfung erhalten haben, wird 1 Impfung empfohlen. Dabei spielt es keine Rolle, welcher Pockenimpfstoff in der Vergangenheit verabreicht wurde.
  • Für zweimal geimpfte Personen: Eine Auffrischimpfung 2 Jahre nach der letzten Impfung wird nur Personen empfohlen, die weiterhin ein erhöhtes Expositionsrisiko (siehe Kapitel «Impfempfehlung») haben. 

Impfschema nach Risikokontakt (Postexpositionsprophylaxe, PEP)

Personen, die in den letzten 14 Tagen engen Kontakt (siehe Kapitel «Definition Enge Kontaktpersonen») hatten mit infizierten Körperflüssigkeiten, wird 1 Impfung empfohlen.

In gewissen Fällen kann eine zweite Impfung 28 Tage nach einer PEP-Impfung sinnvoll sein. Besprechen Sie die Situation mit Ihrer behandelnden Ärztin oder Ihrem behandelnden Arzt. 

Definition «Enge Kontaktpersonen»

Als «enger Kontakt» zählt:

  • Personen, die direkten engen Körperkontakt (z.B. sexuelle Aktivitäten) mit einer Person mit bestätigter Mpox-Infektion hatten.
  • Personen, welche über längere Zeit mit einem Abstand von weniger als 1 Meter ohne Schutz- und Hygienemassnahmen gegenüber einem bestätigten Fall von Mpox exponiert waren.
  • Personen, welche direkten Kontakt mit kontaminierten Materialien wie Kleidung oder Bettwäsche einer infektiösen Person hatten.
  • Haushaltsmitglieder (dauerhaft oder zeitweise) einer Person mit bestätigter Mpox-Infektion.
  • Gesundheitsfachpersonal, welches während einem direkten und engen Kontakt mit einer Person mit bestätigter Mpox-Infektion oder mit kontaminiertem Material keine geeignete Schutzausrüstung (gemäss Swissnoso-Empfehlungen) getragen hat.

Mit Impfungen nach Kontakt (Postexpositions-Impfungen) soll die Erkrankung verhindert oder abgeschwächt werden und die Wahrscheinlichkeit von weiteren Übertragungen reduziert werden.

Kosten der Mpox-Impfung 

Seit dem 1. Januar 2024 werden die Kosten nicht mehr vom Bund übernommen. Die Krankenkassen sind für die Vergütung zuständig. Bitte erkundigen Sie sich bei Ihrer Krankenkasse, ob die Kosten der Impfung übernommen werden.

Für Personen, die aus beruflichen Gründen (Gesundheitspersonal oder Menschen im humanitären Einsatz) eine Impfung erhalten, müssen die Arbeitgebenden die Kosten übernehmen.

Wo kann ich mich impfen lassen?

Personen, welche aus beruflichen Gründen ein erhöhtes Expositionsrisiko haben und in ein Endemiegebiet reisen (zum Beispiel Gesundheitspersonal auf humanitären Einsätzen), können sich im Zentrum für Tropen- und Reisemedizin bezüglich der Impfindikation beraten lassen. Allen anderen Reisenden kann keine Impfung angeboten werden.

Personen, denen aufgrund des Expositionsrisikos in der Schweiz eine Impfung empfohlen wird (Kriterien unter «Impfempfehlung»), können sich an das Universitätsspital Basel wenden. Ein Termin kann online oder telefonisch vereinbart werden.

Informationen für Fachpersonen

Meldepflicht

Mpox-Erkrankungen gehören zu den meldepflichtigen Erkrankungen und müssen von der Ärztin oder dem Arzt gemeldet werden. 

  • Frist: Der Befund sollte jeweils innerhalb von 24 Stunden per E-Mail an die entsprechenden Adressaten eingereicht werden. Die Adressaten sind auf den Befunden deklariert.
  • Name Meldeformular: «Mpox – Meldung zum klinischen Befund»

Kontakt

Kantonsärztlicher Dienst

Abteilung Übertragbare Krankheiten

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