Stadtnatur fördern
Der Kanton Basel-Stadt engagiert sich für den Klimaschutz und setzt auf eine fortschrittliche Umwelt- und Energiepolitik. Aber auch Sie als Privatperson können einiges dafür tun, dass die Natur intakt bleibt. Hier erfahren Sie, mit welchen Massnahmen Sie direkt dazu beitragen können.
Baumpflanzung
Bäume tragen zu einem angenehmen Stadtklima und sauberer Luft bei, bieten Lebensraum und Nistplätze für Vögel und können über Generationen hinweg das Stadtbild prägen. Da es in Basel für Bäume keine Grenzabstände gibt wie in anderen Städten, können Bäume relativ einfach auf Privatgrundstücken gepflanzt werden. Jedoch sind unterirdische und oberirdische Platzverhältnisse zu berücksichtigen und entsprechende Baumarten zu wählen, damit sich ein Baum entwickeln und langfristig gedeihen kann.
Je nach Art braucht ein Baum unterschiedlich viel Wasser und Pflege. Bäume brauchen Zeit, bis sie ihre volle Wirkung erzielen und sind im Alter besonders wertvoll. Deshalb schützt das Basler Baumschutzgesetz Bäume ab einer bestimmten Grösse. Für die Baumpflege solcher geschützten Exemplare können unter gewissen Voraussetzungen Baumsubventionen beantragt werden.
Weitere Informationen für Hauseigentümerinnen und -eigentümer
Hier erfahren Sie mehr über Themen wie den Baumschutz, die Baumpflege und allfällige Baumsubventionen, die Sie beantragen können.
Grünflächen schaffen und aufwerten
Für den Erhalt und die Förderung der Biodiversität ist Vielfalt in den Grünräumen zentral. Im dichten und gebauten Stadtgefüge sind kaum neue grosse Grünflächen möglich, aber auch kleine Flächen können Trittsteine darstellen oder Rückzugsorte, Nistplätze und Nahrungsangebot bieten. Grün im Wohn- und Arbeitsumfeld ist gesundheitsfördernd und besonders in Zeiten von Starkregen und Hitzeperioden ein zentrales Element im städtischen Freiraum.
Flächen, die aufgrund ihrer Funktion nicht versiegelt sein müssen, können entsiegelt werden, damit der natürliche Boden- und Wasserhaushalt in seiner Funktion wiederhergestellt wird. Nach Möglichkeit können solche Flächen auch begrünt oder bestehende Grünflächen aufgewertet werden, damit sie einen Beitrag zur Biodiversitätsförderung, Klimaanpassung und zu einer lebenswerten Stadt beitragen. Je nach Standort kann eine artenreiche Blumenwiese, eine Wildhecke, ein Biotop für Amphibien oder eine zeitenweise geflutete Versickerungsmulde ein wertvoller Lebensraum sein. Vielfältige Grünflächen sind nicht nur für uns Menschen attraktiv, sondern erhöhen die Anpassungsfähigkeit sich ändernde Umweltbedingungen.
Dachbegrünung
Begrünte Flachdächer sind im dichtbebauten Siedlungsgebiet von grosser Bedeutung: Sie begünstigen das Stadtklima, stellen einen Ersatzlebensraum für Flora und Fauna dar und vernetzen Lebensrauminseln.
Flachdächer sind folglich als wertvolle Lebensräume im Sinne des ökologischen Ausgleiches mit einer Dachbegrünung zu versehen (§ 9 NLG, § 72 BPG). Pflicht ist ab einer Dachgrösse von 10m2 bei Neu- und Umbauten eine Dachbegrünung mit extensivem Aufbau.
Substrat
Für die Dachbegrünung ist ein Substrat zu verwenden, das aus einem regionalen Ober- oder Unterboden besteht. Geeignet sind etwa humose Oberböden mit krümeligem Gefüge sowie kiesige, sandige Unterböden mit wenigen lehmigen und tonigen Komponenten. Das Bodenmaterial benötigt eine Schichtdicke von mindestens 12 cm. In heissen Sommermonaten kann die dünne Substratschicht vollständig austrocknen, was für viele Bodentiere den Tod bedeutet. Durch die Einrichtung von kleinen Hügeln entstehen vielfältige Kleinlebensräume für diverse Pflanzen- und Tierarten.
Das Saatgut sollte möglichst eine Zusammensetzung aus einheimischen Arten sein. Eine extensive Dachbegrünung braucht Geduld. Bei Ansaat ist im ersten Jahr mit einem Bedeckungsgrad von 30 bis 50 Prozent zu rechnen.
Dächer als Gärten
Abhängig von der Gebäudestatik können stärkere Substratschichten verwendet und Dächer als Gärten bepflanzt werden. Die intensivere Begrünung und das Substrat halten Wasser zurück und verdunsten grössere Mengen, was im Sommer zur Kühlung beiträgt und hilft, Trockenzeiten zu überdauern. Den Wasserrückhalt können auch Speicherschichten und Drosselabflüsse erreichen, welche ein nachhaltiges Regenwassermanagement ermöglichen. Semi-intensive und intensive Dachbegrünungen müssen zudem bewässert werden.
Beratung
Für die Planung und Ausführung der Flachdachbegrünung wird eine Begleitung durch die Fachstelle Dachbegrünung der Hochschule Wädenswil empfohlen. Die Beratung ist für die Bauherrschaft kostenlos.
Hochschule Wädenswil
Grüne Dächer für Basel
Wieso Dachbegrünungen ein wichtiges Thema im Klimawandel sind, erklärt dieses Video.
Weitere Informationen zur Flachdachbegrünung
Mehr über das Thema Flachdachbegrünung finden Sie in der untenstehenden Broschüre. Zudem enthält unsere eigens zu diesem zweck zusammengestellte Liste Empfehlungen zu heimischen Pflanzenarten, die sich dafür besonders eignen.
Fassadenbegrünung
Besonders an Strassen und in Hofbereichen können Fassadenbegrünungen eine enorme ästhetische Aufwertung bedeuten sowie zu einem angenehmen Stadtklima und zum ökologischen Ausgleich beitragen. Eine besondere Aufmerksamkeit erfordert dabei die Pflanzenwahl und die Wahl des Begrünungssystems. Sie müssen aufeinander und auf die Fassadenkonstruktion abgestimmt sein.
Bei bodengebundenen Begrünungen müssen Klettermechanismen, Grössen-, Dicken- und Triebentwicklung etwa berücksichtigt werden. Kletterhilfen und Verankerungen sollten auf Pflanzen abgestimmt sein. Kletterpflanzen können in jeder Dimension, auch an Gartenmauern, Zäunen und Pergolen Mehrwert generieren.
Sogenannte wandgebundene Systeme brauchen keinen Bodenanschluss und können an Standorten eine Lösung sein, wo Kletterpflanzen nicht möglich sind.
Je nach System und Standort ist eine Bewässerung nötig.
Förderbeiträge
Der Kanton Basel-Stadt unterstützt ausgewählte Massnahmen an und in Gebäuden mit finanziellen Beiträgen.
Stadtgärtnerei
Öffnungszeiten
Telefonisch: Mo - Fr 8.00 - 12.30 / 13.30 - 16.00 Uhr