Für einen starken Kulturstandort Basel 
Die Initiative gefährdet identitätsstiftende Basler Kulturinstitutionen und Arbeitsplätze. Sie setzt damit die Ausstrahlungskraft von Basel als Kulturstadt aufs Spiel. Die Initiative lässt die Frage der Finanzierung offen. Der Regierungsrat hat sich gegen eine Erhöhung des Kulturbudgets ausgesprochen, nachdem dieses im Zuge der Umsetzung der «Trinkgeld-Initiative» bereits um 3.15 Millionen Franken erhöht wurde. Bei gleichbleibendem Kulturbudget müssten gemäss Berechnungen des Kantons rund sechs bis acht Millionen von den Institutionen zur freien Szene umgelagert werden. Dies könnte bekannte Orchester existenziell gefährden. Betroffen davon wären auch Arbeitsplätze von Musikerinnen und Musikern.

Der Kanton stärkt die freie Kulturszene in allen Sparten
 Das Ziel der Initiative, die Arbeitsbedingungen der freischaffenden Kulturschaffenden in allen Sparten zu verbessern, entspricht der Kulturpolitik des Kantons. Der Regierungsrat hält die Initiative jedoch für den falschen Weg. Er möchte stattdessen die Stärkung der Jugend- und Alternativkultur in allen Sparten weiterführen. In diesem Rahmen wurden die Mittel für das freie Musikschaffen bereits massgeblich erhöht.  

Kein Sonderweg für Musikschaffende 
Wenn in der Musik gegenüber den anderen Kunstsparten wie der Literatur oder bildenden Kunst ein gesetzlich verankerter Sonderweg eingeschlagen wird, so widerspricht dies der Gleichbehandlung aller Kulturschaffenden und Kulturinstitutionen. Ein Sonderweg für die Musik hätte auch negative Auswirkungen auf die Kulturpartnerschaft mit dem Nachbarkanton Basel-Landschaft. 

Das Initiativkomitee empfiehlt Ihnen aus folgenden Gründen, die Initiative «für mehr Musikvielfalt» anzunehmen:

JA zu einer ausgewogenen Musikförderung
Das Gesetz verlangt vielfältige Kulturförderung. Im Bereich Musik fördert Basel-Stadt dennoch sehr einseitig: Rund 90 Prozent der öffentlichen Gelder (also Steuergelder) fliessen in den Bereich der Klassik – als Programmförderung für Orchester und Betriebsbeiträge an Institutionen. Die Initiative will, dass das freie Musikschaffen aller Genres (dazu gehören auch Spielstätten und Veranstaltende) mehr unterstützt wird. Denn dieses sorgt massgeblich für das breite Musikangebot in Basel.

Förderung, die den Interessen der Bevölkerung entspricht 
Basel hört ganz unterschiedliche Musik. Und eine grosse Mehrheit findet ein breites Musikangebot wichtig. Dies besagt die Studie zum Musik-Konsum, die mit der Uni Basel und Ecoplan durchgeführt wurde. Die Initiative ermöglicht nun eine Förderung, die so vielfältig ist wie unsere Stadt. 

Fairere Gagen für unzählige Musikschaffende
Laut einer Studie verdienen 67 Prozent der selbstständig erwerbenden Kulturschaffenden weniger als 40'000 im Jahr bei im Schnitt 45 Arbeitsstunden pro Woche. Weitere Erhebungen zeigen, dass die Situation im Musikbereich noch prekärer ist. Die Initiative sorgt für bessere Chancen auf Projektunterstützung – und zwar auch für Musikschaffende der Klassik, die nicht in einem subventionierten Orchester tätig sind.

Ein JA sorgt dafür, dass die Politik aktiv wird
Im Kulturleitbild 2020–2025 legt der Regierungsrat die «ausgewogene Förderung aller Genres und Produktionsweisen» als Ziel fest. Passiert ist bisher zu wenig. Die Initiative schafft die nötige Grundlage und gibt der Politik den Auftrag, eine gute Lösung vorzulegen.