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Grippe, Corona und Co.

Erkältungserkrankungen können von vielen verschiedenen Viren ausgelöst werden. Dazu zählen unter anderem Influenzaviren, Coronaviren, Rhinoviren, Enteroviren, Adenoviren und das Respiratorische Synzytial Virus (RSV). Bei manchen Personen kann eine Infektion zu einer schweren Erkrankung und Hospitalisation führen. Gegen Grippe und Covid-19 gibt es Impfungen, durch die schwere Krankheitsverläufe reduziert werden können. Der optimale Zeitpunkt für eine Impfung ist im Herbst.

Übertragung

Beim Niesen, Husten und durch Berührungen können Erkältungsviren übertragen werden

Viren, welche die Atemwege befallen, nennt man respiratorische Viren. Diese werden durch Tröpfchen in der Atemluft übertragen. Die Viren können über Niesen, Husten oder Berührungen, wie zum Beispiel beim Händeschütteln, weitergegeben werden. Das Ansteckungsrisiko ist höher in geschlossenen, schlecht belüfteten Räumen, vor allem, wenn viele Menschen eng zusammen sind. Über Oberflächen von häufig angefassten Gegenständen, zum Beispiel Türgriffen, werden die Viren ebenfalls übertragen. 

Saisonale Häufungen im Winter

Infektionen mit respiratorischen Viren treten vor allem in den Wintermonaten auf. Erkältungserkrankungen sind aber auch im Sommer möglich. 

Symptome

Husten, Schnupfen, Kopf- und Gliederschmerzen

Respiratorische Viren lösen typischerweise Husten, Schnupfen, Hals-, Kopf- und Muskelschmerzen aus oft in Verbindung mit Fieber. Seltener treten auch Übelkeit, Durchfall und Erbrechen auf. Die Beschwerden halten für 7 bis 14 Tage an.

Die «richtige» Grippe wird durch Influenzaviren ausgelöst. Im Gegensatz zu anderen Erkältungsviren treten die Beschwerden bei der Grippe oft rascher und stärker auf.

Risikofaktoren für einen schweren Krankheitsverlauf

Chronische Erkrankungen, Alter und Schwangerschaft

Bei der Grippe und Covid-19 haben folgende Personengruppen ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf mit Komplikationen: Menschen mit chronischen Erkrankungen, ältere Personen und Schwangere.

Respiratorische-Synzytial-Viren (RSV) können bei Säuglingen (besonders bei Frühgeborenen), älteren Personen und Personen mit Immunschwäche zu gefährlichen Lungenentzündungen führen.

Wann braucht es medizinische Hilfe?

Mögliche Warnzeichen für einen schweren Verlauf oder Komplikationen können sein:

  • Starke Kopf- und Brustschmerzen
  • Anhaltender Schwindel oder Verwirrtheit
  • Atemnot, röchelnde oder pfeifende Atmung
  • Plötzliche Verschlechterung der Symptome nach vorübergehender Besserung
  • Fieber oder weitere Beschwerden, welche den Alltag einschränken und über 1 bis 2 Wochen anhalten

Bei diesen Beschwerden empfehlen wir Ihnen, sich ärztlich vorzustellen.

Bitte beachten Sie, dass dies keine abschliessende Liste ist. Bei starkem Krankheitsgefühl empfehlen wir Ihnen, eine Gesundheitsfachperson um Rat zu fragen.

Therapie

Erholung und Symptomlinderung

Die Behandlung besteht in erster Linie in der Linderung von Symptomen, Ruhe und der Behandlung von Komplikationen. Fragen Sie eine Gesundheitsfachperson nach aktuell verfügbaren Möglichkeiten zur Symptomlinderung.

Spezifische Therapie für Personen mit Risikofaktoren

Für Personen, die ein erhöhtes Risiko für einen schweren Verlauf haben, kann eine antivirale Therapie gegen Covid-19 oder Influenza sinnvoll sein. Die Krankheiten müssen von der behandelnden Ärztin oder vom behandelnden Arzt sicher bestätigt sein. Die Ärztin oder der Arzt empfehlen eine entsprechende Therapie.

Vorbeugende Massnahmen

Impfen 

Weitere Informationen zu den Impfempfehlungen der Eidgenössischen Kommission für Impffragen (EKIF) und des Bundesamtes für Gesundheit BAG finden Sie auf unserer Webseite Impfungen.

Grippe-Impfung

Die Grippe-Impfung bietet einen guten Schutz vor Grippe-Erkrankungen und Komplikationen. Die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) empfiehlt die Grippe-Impfung Personen mit erhöhtem Komplikationsrisiko. Dies sind Menschen ab 65 Jahren, Schwangere, frühgeborene Kinder bis 2 Jahre sowie Personen mit chronischen Erkrankungen. Die Impfung schützt in einem gewissen Mass auch vor Übertragungen. Daher sollten sich Personen gegen Grippe impfen lassen, die regelmässigen und nahen Kontakt zu Personen mit Komplikationsrisiko haben. Dazu zählen unter anderem nahe Angehörige, Personen, die Säuglinge betreuen, und Gesundheitsfachpersonen.

Die Grippe-Impfung wird jedes Jahr an die zirkulierenden Virusvarianten angepasst. Daher muss die Impfung jährlich wiederholt werden. Die Impfung wird kurz vor Beginn der Grippezeit empfohlen. Dies ist in der Regel Mitte Oktober.

Covid-19-Impfung

Eine Covid-19-Impfung empfiehlt die Eidgenössische Kommission für Impffragen (EKIF) Personen ab 16 Jahren, welche aufgrund ihres Alters oder definierter Vorerkrankungen ein erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe haben. 

Die bisher verfügbaren Covid-19-Impfstoffe schützen aktuell vor allem vor schweren Verläufen, jedoch nur wenig vor der Übertragung der Viren. 

RSV-Impfung

Eine Impfung für das Respiratorische-Synzytial-Virus (RSV) gibt es aktuell noch nicht. Zurzeit sind verschiedene Impfstoffe gegen RSV in Entwicklung. Es ist wahrscheinlich, dass einer oder mehrere RSV-Impfstoffe in nächster Zeit in der Schweiz zugelassen werden.

Bei Unsicherheiten fragen Sie bei Ihrer Hausarztpraxis oder Ihrer Apotheke um Rat.

Hygienemassnahmen einhalten

Es gibt viele Massnahmen, um sich und andere vor Grippe- und weiteren Erkältungsviren zu schützen:

  • Waschen Sie regelmässig Ihre Hände mit Seife.
  • Husten und Niesen Sie in ein Papiertaschentuch oder in die Ellenbeuge.
  • Lüften Sie regelmässig.
  • Halten Sie Abstand zu Personen, die Erkältungsbeschwerden haben.
  • Meiden Sie Kontakte, insbesondere zu Personen, die besonders gefährdet sind, wenn Sie erkältet sind.
  • Tragen Sie eine Maske, wenn Sie erkältet sind und sich in öffentlichen Räumen (zum Beispiel Tram oder Supermarkt) aufhalten.
  • Besuchen Sie keine Personen im Krankenhaus oder Altersheim, wenn Sie sich krank fühlen.

Post-Covid-19 Erkrankung (Long Covid)

Anhaltende Beschwerden nach einer Covid-19 Infektion

Eine Covid-19-Erkrankung kann auch zu anhaltenden Beschwerden führen. Dies können zum Beispiel andauernde Müdigkeit, verminderte Leistungsfähigkeit, Kurzatmigkeit, Probleme mit der Verdauung und psychische Beschwerden sein. 

Folgende Kriterien müssen erfüllt sein, damit eine Post-Covid-Erkrankung diagnostiziert werden kann: Die Beschwerden müssen 3 Monate nach der Covid-19-Erkrankung noch da sein und mindestens 2 Monate lang anhalten. Zudem muss die Ärzteschaft ausschliessen, dass die Beschwerden von einer anderen Erkrankung kommen. Diese Beschwerden werden als Post-Covid-19-Erkrankung, Long Covid oder englisch auch Post-Acute Sequelae of SARS-CoV-2 (PASC) bezeichnet. 

Behandlung und Sprechstunden

Die Behandlung richtet sich nach der Art der Beschwerden. Bei Verdacht auf eine Post-Covid-Erkrankung sollten sich Betroffene zuerst mit ihrer Hausärztin oder mit ihrem Hausarzt in Verbindung setzen. In Basel gibt es spezielle Post-Covid-Sprechstunden im Unispital Basel, im Rehab Basel und im St. Claraspital. 

Informationen für Fachpersonen

Meldepflicht der neuen Subtypen von Influenza A (HxNy)

Neue Subtypen von Influenza A (HxNy) muss die zuständige Ärztin oder der zuständige Arzt melden. 

  • Frist: Der Befund muss innerhalb von 2 Stunden telefonisch an den kantonsärztlichen Dienst und das BAG eingereicht werden. 
  • Name Meldeformular: «Influenza A HxNy (ohne H1N1) – Protokoll einer telefonischen Erstmeldung»

Kantonsärztlicher Dienst

Abteilung Übertragbare Krankheiten
Öffnungszeiten: Montag bis Freitag: 09.00 Uhr bis 12.00 Uhr und von 14.00 Uhr bis 17.00 Uhr Ausserhalb der Öffnungszeiten kann der Pikettdienst der Medizinischen Dienste des Gesundheitsdepartements Basel-Stadt via Polizei erreicht werden.

Einsatz von Covid-19-Therapien

Die Schweizerische Gesellschaft für Infektiologie (SSI) liefert mit Ihrer Kriterienliste Empfehlungen für Fachpersonen zum frühen Einsatz von Covid-19-Therapien und zu Prophylaxen.

Auf der Webseite des Bundesamtes für Gesundheit BAG finden Sie weitere Informationen und Dokumente. 

Empfehlung für Grundversorger zur Post-Covid-Behandlung

Das Universitätsspital Genf und das Inselspital, Universitätsspital Bern, haben einen Leitfaden zur Diagnose und Behandlung für Post-Covid-Erkrankungen für Hausärztinnen und Hausärzte erstellt. 

Das Dokument steht auf der Rafael-Post-Covid-Plattform in mehreren Sprachen zur Verfügung.

Übersicht zur Erhebung von Respiratorischen Viren

Mehr zum Thema

Begriffserklärungen zu Covid-19 und Grippe

Viele Begriffe rund um Grippe und Covid-19 werden im Alltag als Synonyme verwendet. Wir erklären die Unterschiede: 

  • Corona

    Der Begriff «Corona» umfasst die ganze Virusfamilie der Coronaviren (Coronaviridae). Zur Familie der Coronaviren gehören viele Viren. Es gibt Coronaviren, die eher harmlos sind und nur einen leichten Schnupfen auslösen. Es gibt jedoch auch Coronaviren, die schlimmere Krankheitsverläufe verursachen können. Bekannte Beispiele sind SARS-CoV-1, SARS-CoV-2 und MERS-CoV. 

  • SARS-CoV-2 

    SARS-CoV-2 ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung des Virus «severe acute respiratory snydrome coronavirus 2». Dies bedeutet übersetzt «Schweres akutes Atemwegssyndrom Coronavirus 2». SARS-CoV-2 ist ein sehr ähnliches Virus wie SARS-CoV-1. Da die Viren genetisch aber gewisse Unterschiede haben und auch die Krankheitsverläufe unterschiedlich sind, werden die beiden Viren mit 1 und 2 unterschieden. SARS-CoV-1 war 2003 für eine Pandemie verantwortlich, welche in der Schweiz jedoch deutlich weniger zu spüren war als die 2019 ausgelöste Pandemie durch SARS-CoV-2.

  • Covid-19

    Covid-19 ist eine Abkürzung für die englische Bezeichnung «coronavirus disease 2019», was übersetzt «Coronaviruserkrankung 2019» bedeutet. Covid-19 bezeichnet somit die Krankheit, die durch das Virus SARS-CoV-2 ausgelöst wird. SARS-CoV-2 wurde 2019 erstmals entdeckt.

  • Grippe

    Das Wort Grippe wird im Alltag oft verwendet. Nicht alles, was als Grippe bezeichnet wird, ist aber eine tatsächliche Grippe. Die «richtige» Grippe, wird durch Influenza-Viren ausgelöst. Deswegen wird sie auch Influenza genannt. 

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