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Spezialdienste im Untersuchungsgefängnis

Einkaufsmöglichkeiten für die eingewiesenen Personen, medizinische Dienstleistungen und Arbeitsmöglichkeit in der hauseigenen Küche strukturieren den Alltag im Untersuchungsgefängnis.

Einkaufsmöglichkeiten

Die eingewiesenen Personen können einmal pro Woche im hauseigenen Kiosk Lebensmittel, Hygieneartikel, Zigaretten, Zeitschriften und anderes einkaufen, sofern sie auf ihrem Konto ein Guthaben nachweisen können.


Medizinischer Dienst

Arztpraxisraum mit medizinischer Ausrüstung und einem Schreibtisch.
Medizinisch Betreuung im Untersuchungsgefängnis
© jsd.bdm

Im Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt ist der medizinische Dienst integriert. Die eingewiesenen Personen werden wie in einer Arztpraxis umfassend betreut.

Medizinische Hilfe

Die medizinische Hilfe für eingewiesene Personen wird über 24 Stunden gewährleistet. Mehrere Fachpersonen sorgen tagsüber für die Krankenpflege. In der Nacht und am Wochenende ist der Pikett-Dienst der Gesundheitsdienste Basel-Stadt des Gesundheitsdepartements zuständig. Die medizinische Verantwortung tragen die Gesundheitsdienste Basel-Stadt.

Jeder Neueintritt (Mann, Frau oder Jugendlicher) wird mittels eines medizinischen Fragebogens erfasst. Somit kann eine bereits bestehende Therapie nach Möglichkeit weiter geführt werden.

Die Pflegefachpersonen sind verantwortlich für das Richten und Bereitstellen von verordneten Medikamenten, für das fachgerechte Anlegen von diversen Verbänden (zum Beispiel Abszesse, Wundverbände und so weiter), für die Abklärung von Substitutionsprogrammen und je nach Art der Substitution für die Weiterverabreichung (zum Beispiel von Methadon). Sie koordiniert die Arztvisiten, die im Bedarfsfall zweimal wöchentlich stattfinden. Der Hauptteil der medizinischen Betreuung wird durch die Pflegefachpersonen ausgeführt. Oft sind diese auch «Kummerkasten» für die eingewiesenen Personen, was einen Grossteil der Arbeit und Tätigkeit ausmacht.

Zahnprobleme

Bei Zahnproblemen wird das Gefängnis durch die Volkszahnklinik unterstützt. Bei Bedarf kommen Mitarbeitende der Volkszahnklinik in das Untersuchungsgefängnis (maximal einmal pro Woche) und nutzen den Behandlungsraum für zahnärztliche Eingriffe. Zahnbehandlungen können also im Haus durch Fachpersonal ausgeführt werden. Dank dieser Besonderheit werden auch eingewiesene Personen aus anderen Gefängnissen im Untersuchungsgefängnis behandelt. Prinzipiell werden nur Schmerzbehandlungen durchgeführt. Möchte eine eingewiesene Person ihre Zähne saniert haben, muss sie entweder die Kosten selber tragen oder es muss ein Kostenträger gefunden werden. In diesem Fall muss ein Vorschuss hinterlegt werden und eine schriftliche Garantie der Kostenübernahme muss vorliegen.

Psychische Probleme

Nicht zu vergessen sind die psychischen Probleme. Für diese Fälle gibt es eine Psychiatrievisite. Diese findet zwei Mal pro Woche statt (konsiliarische Psychiatervisite und zusätzlich für eingewiesene Personen im Massnahmenvollzug die psychiatrische Massnahmenvisite). Diese Visiten werden von der forensischen Abteilung der Universität für Psychiatrie Basel gestellt. Ebenfalls können die Fachpersonen bei akuten Notfällen beigezogen werden.


Küchenbetrieb

Person spült Geschirr in einer professionellen Grossküche.
Küche im Untersuchungsgefängnis
© jsd-bdm

Alltag in der Grossküche

Das Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt betreibt eine eigene Grossküche. Pro Mahlzeit können bis zu 220 Portionen produziert werden. Die Grossküche wird von einem eidgenössisch diplomierten Küchenchef geleitet. Zwei weitere Mitarbeiter (Koch mit Ausbildung zum Fachmann für den Justizvollzug) arbeiten ebenfalls im Küchenbetrieb mit. Für die eingewiesenen Personen werden sechs Arbeitsplätze angeboten. Diese werden nach strengen Auswahlkriterien vergeben. Der Küchenbetrieb kocht das ganze Jahr, auch an Feiertagen und Wochenenden. Es werden nach Möglichkeit nur frische und saisonale Produkte verarbeitet.

Bei der Menügestaltung wird auf die unterschiedlichen Glaubensrichtungen und auf eine ausgeglichene und ausgewogene Ernährung geachtet. Vegetarier haben die Möglichkeit, das Menu ohne Fleisch zu wählen. Diabetiker werden nach den üblichen Richtlinien verpflegt. Weitere krankheitsbedingte Kostformen werden mit dem medizinischen Dienst abgesprochen.

Einige Verbrauchszahlen im Durchschnitt pro Jahr

  • Brot: circa 8,760 Tonnen
  • Fleisch: circa 4,1 Tonnen
  • Geflügel: circa 3,1 Tonnen
  • Fisch und Meeresfrüchte: circa 1 Tonne
  • Teigwaren: circa 3,9 Tonnen
  • Reis: circa 3,2 Tonnen
  • Kartoffeln: circa 5,2 Tonnen
  • Milch: circa 6200 Liter
  • Konfitüre: circa 36 500 Portionen
  • Butter: circa 36 500 Portionen
  • Hartweizengriess, Maisgriess, Ebly, Couscous: circa 1,2 Tonnen

Wäscherei

Reihe von Industrie-Waschmaschinen in einem Waschsalon.
In der Wäscherei des Untersuchungsgefängnisses werden rund 38 000 kg Wäsche pro Jahr gewaschen.
© jsd-bdm

Wir kümmern uns täglich um die Reinigung und Bereitstellung von Bett- und Frottierwäsche, Küchenwäsche, Arbeitskleidung, Reinigungslappen und so weiter. Damit stellen wir sicher, dass stets frische und saubere Textilien im Umlauf sind. Der Hausdienstverantwortliche sorgt dafür, dass die Wäsche stets in bestem Zustand ist. Für den Wäschefinish und das Reparieren der Wäsche werden zwei eingewiesene Personen eingesetzt.

Mit modernster Technologie und verschiedenen abgestimmten Waschprogrammen werden im Jahr ca. 38 000 kg Schmutzwäsche gewaschen. 

Untersuchungsgefängnis Basel-Stadt

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