Öffentliche Veranstaltung zur geplanten Rückwandlung der Verwaltungsliegenschaften am Münsterplatz
MedienmitteilungRegierungsrat
Massnahme des Aktionsprogrammes Stadtentwicklung Basel -- Gestern abend fand im Münstersaal des Bischofshofs unter dem Motto "5'000 Wohnungen für Basel-Stadt - Jetzt geht’s los!" eine erste öffentliche Veranstaltung zum Aktionsprogramm Stadtentwicklung Basel statt. Der Anlass stiess auf ein enorm grosses Publikumsinteresse. Weitere Veranstaltungen sollen im nächsten Frühjahr stattfinden.
"5'000 Wohnungen für Basel-Stadt" - so heisst eines der drei Impulsprojekte, welches der Regierungsrat im Rahmen des Aktionsprogrammes Stadtentwicklung Basel umsetzen möchte. Dabei geht es darum, gemeinsam mit Privaten in den nächsten 10 Jahren 5'000 neue Wohnungen zu schaffen, die auch gehobene Ansprüche zu befriedigen vermögen. Eines der zentralen Projekte ist in diesem Zusammenhang die Freigabe von Verwaltungsliegenschaften für Wohnzwecke rund um den Münsterplatz. Private sollen Liegenschaften oder Teile davon im Baurecht, in Miete oder anderen Formen übernehmen können.
Gestern abend fand eine erste öffentliche Veranstaltung statt, wobei die Baudirektorin Regierungsrätin Barbara Schneider zum Plan der 5'000 neuen Wohnungen aus Sicht des Regierungsrates sprach. Sie ging dabei nicht nur auf die Rückwandlung von Verwaltungsliegenschaften in Wohnungen ein, sondern auch auf den Willen des Regierungsrates, alles vorzukehren, um den zukünftigen Bewohnerinnen und Bewohnern des Münsterplatzes, aber auch denjenigen in anderen Quartieren, gute Wohnbedingungen zu verschaffen. Sie erwähnte dabei insbesondere vorgesehene Massnahmen zur Wohnumfeldaufwertung und dabei speziell die Notwendigkeit, Parkraum, z.B. in sogenannten Quartierparkings, für die Anwohnerschaft zu schaffen. Dies sei gerade für Wohnungen auf dem Münsterplatz eine wichtige Voraussetzung. Bruno Chiavi, Leiter Hauptabteilung Hochbau im Baudepartement, zeigte aus Sicht des Planers, dass sich zahlreiche Liegenschaften am Münsterplatz für Umwandlungen sehr gut eignen. Tom Köchlin, Vorstandsmitglied der Gesellschaft für das Gute und Gemeinnützige (GGG), berichtete von den grundsätzlich guten Erfahrungen der GGG mit ihrer Wohnliegenschaft am Münsterplatz (Isaak). Rodolfo Lindner, Leiter Ressort Immobilien der National Versicherung, betrachtete die Rückwandlungen aus Sicht eines Investors und gab zu bedenken, dass auch das Wohnumfeld stimmen müsse. Werner Strohmeyer, Regionalleiter der CREDIT SUISSE, zeigte ganz kurz Finanzierungsmöglichkeiten aus Sicht einer Bank auf.
Der Anlass stiess auf ein enorm grosses Publikumsinteresse, so dass er kurzfristig von der Aula der Museen an der Augustinergasse in den grösseren Münstersaal des Bischofshofs verlegt werden musste. Rund 400 Personen nahmen an der Veranstaltung teil.
Der vorgängig geplante Rundgang über den Münsterplatz konnte wegen der vielen Anmeldungen leider nicht durchgeführt werden. Stattdessen präsentierte der Kantonsbaumeister Fritz Schumacher im Saal einen Rundgang mit Bildern. Im kommenden Frühling werden der Bevölkerung mit einem "Tag der offenen Türen am Münsterplatz" die Verwaltungsliegenschaften zugänglich gemacht, die zur Rückwandlung in Wohnungen vorgesehen sind.
Im Vorfeld der Veranstaltung hat der Regierungsrat ein Gesamtkonzept für die Verlegung der im Bereich des Münsterhügels untergebrachten Verwaltungseinheiten sowie die Umwandlung der freigestellten Liegenschaften in hochwertigen Wohnraum verabschiedet. Folgende Massnahmen sind Bestandteil dieses Konzeptes:
Liegenschaften des Erziehungsdepartementes: Münsterplatz 1+2
Als möglichst kurzfristige Massnahme ist die Freistellung der Liegenschaften Münsterplatz 1+2 vorgesehen. Einer der möglichen Alternativstandorte für das Erziehungsdepartement könnte die Liegen-schaft Leimenstrasse 1/Holbeinstrasse 4 sein, die zum Verkauf steht und für dessen Bedürfnisse geeignet wäre.
Liegenschaften des Baudepartementes: Rittergasse 2 und Münsterplatz 10-14 / Liegenschaften des Ressorts Dienste des Erziehungsdepartementes: Münsterplatz 17 und Elisabethenstrasse 51
Als mittelfristige Massnahmen werden die Freistellung der Liegenschaften des Baudepartements an der Rittergasse 2 und am Münsterplatz 10-14 sowie die Freistellung der Liegenschaften des Ressorts Dienste des Erziehungsdepartements am Münsterplatz 17 und an der Elisabethenstrasse 51 ins Auge gefasst. Für das Baudepartement werden derzeit ebenfalls verschiedene Angebote in bestehenden Bauten oder die Erstellung eines Neubaus geprüft.
Die Liegenschaft Rittergasse 4, ein ehemaliges Schulhaus, welches sich nicht für eine Umwandlung in Wohnungen eignet, wird nach einem Auszug des Baudepartementes für andere Verwaltungseinheiten zur Verfügung stehen, die heute ihre Büros noch in zweckentfremdeten Wohnungen haben (z.B. Ressort Dienste oder Abteilungen anderer Departemente).
Neue Raumzuteilung im Museumsgeviert an der Augustinergasse
Ebenfalls mittelfristig ist die Freistellung der früheren Wohnliegenschaften Augustinergasse 4-8, Münsterplatz 19-20, Schlüsselberg 3-17 sowie Stapfelberg 2-6 und 7-9 vorgesehen. Diese Liegenschaften werden zur Zeit grösstenteils vom Museum der Kulturen und vom Naturhistorischen Museum genutzt. Ein im vergangenen Frühjahr erarbeitetes Raumkonzept für diese Museen schlägt vor, im Museumsgeviert nur noch die ausstellungsbezogenen Räume zu belassen. Alle anderen Räume (Verwaltungsbüros, Restauratorenateliers sowie Lager) könnten in ein neu- oder umzubauendes Gebäude ausserhalb der Innerstadt verlegt werden. Dies würde einerseits die Schaffung zusätzlicher Ausstellungsflächen und andererseits die erwünschte Rückwandlung der vorstehend genannten zweckentfremdeten Wohnliegenschaften an guter innerstädtischer Lage ermöglichen.
Der Regierungsrat hat das Baudepartement beauftragt, in Zusammenarbeit mit dem Finanzdepartement und den übrigen betroffenen Departementen die verschiedenen Vorhaben vertieft abzuklären und die Kosten detailliert zu ermitteln.