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Erweiterung Kunstmuseum Basel: Kredit und Bebauungsplan

Medienmitteilung

Regierungsrat

Für den Erweiterungsbau des Kunstmuseums Basel auf dem Burghof-Areal hat der Regierungsrat zwei Ratschläge zuhanden des Grossen Rates verabschiedet: Ein Ratschlag beinhaltet einen Bebauungsplan und eine Zonenänderung. Damit werden die baurechtlichen Voraussetzungen für den Erweiterungsbau geschaffen. Mit dem zweiten Ratschlag wird der Baukredit beantragt. Nachdem im kürzlich abgeschlossenen Planauflageverfahren keine Einsprachen eingegangen sind gehen die Geschäfte nun an den Grossen Rat.

Das Kunstmuseum Basel ist eines der weltweit führenden Kunstmuseen. Es beherbergt die 1661 gegründete Öffentliche Kunstsammlung Basel, die älteste öffentliche Kunstsammlung der Welt. Das Kunstmuseum Basel ist ein wichtiger Wirtschaftsfaktor, eines der bedeutendsten Häuser für Kunstfachleute und ein starker Anziehungspunkt. Das Museum hat dringenden Platzbedarf, der mit einem Erweiterungsbau auf dem benachbarten Burghof-Areal gedeckt werden kann. Damit besteht die einzigartige und mit Sicherheit einmalige Chance, in unmittelbarer Verbindung mit dem Haupthaus die dafür notwendige räumliche Erweiterung, die man schon seit längerer Zeit (zuletzt 2001 im Hofbereich des Laurenz-Baus) vergeblich angestrebt hatte, mit einem Neubau zu realisieren.

Der Projektvorschlag für die Erweiterung vom Generalplaner Christ & Gantenbein Architekten mit der Peter Stocker AG aus Basel ging aus einem internationalen Architekturwettbewerb als Sieger hervor. Zur Umsetzung des Projekts sind eine Zonenänderung und ein Bebauungsplan notwendig, mit denen die baurechtlichen Voraussetzungen auf der Burghof-Parzelle geschaffen werden können.

Das Burghof-Areal ist heute der Schutzzone zugewiesen. Mit dem Abbruch des heutigen Gebäudes und dem Neubau der Erweiterung ist eine Zonenänderung angezeigt. Neu soll das Areal der Zone für Nutzungen im öffentlichen Interesse zugeordnet werden, wie das für öffentliche Gebäude üblich ist. Zur Sicherung der hohen städtebaulichen Qualität des Wettbewerbsergebnisses, aber auch um den Interessen der Nachbarschaft und dem Denkmalschutz zu genügen, werden über einen Bebauungsplan wesentliche Punkte der Bebauung geregelt, wie die Gebäudehöhe, die Anlieferung oder der Rücksprung zur St. Alban-Vorstadt. Dieser Rücksprung ist das Resultat einer intensiven Auseinandersetzung zwischen den Architekten und der Denkmalpflege im Bestreben, ein Gebäude zu bauen, das die Anliegen der Denkmalpflege in diesem historischen Umfeld und die Anforderungen des Museumsbetriebs miteinander in Einklang zu bringen. Dass dies gut gelungen ist, kommt auch darin zum Ausdruck, dass im Rahmen der öffentlichen Planauflage der Zonenänderung und des Bebauungsplans keine Einsprachen oder Anregungen eingereicht wurden.

Der Erweiterungsbau fügt sich harmonisch in die heterogene Stadtstruktur ein und tritt architektonisch in einen spannenden Dialog mit dem prominenten Stammhaus. Mit der grossen Qualität der Räume und der angebotenen Flexibilität der Bespielbarkeit bietet das Projekt dem Museum die angestrebte hochstehende Erweiterung.

Zentral für den Erweiterungsbau sind gesonderte Flächen für grosse Sonderausstellungen, die bis anhin fehlen. Diese müssen heute in Räumen durchgeführt werden, die eigentlich für die Sammlungsbestände vorgesehen sind. Welche Ausstrahlung und Dynamik sie dem Kunstmuseum verleihen, hat die Van Gogh-Ausstellung von 2009 gezeigt.

Die Kosten für den Abbruch und den Neubau der Erweiterung belaufen sich auf 100 Mio. Franken. Die Hälfte der Baukosten übernimmt die Laurenz-Stiftung. Mit der Schenkung der Hälfte der Baukosten leistet die Laurenz-Stiftung einen entscheidenden Betrag an die Realisierung des Projekts. Für die zweite Hälfte des Baukredits beantragt der Regierungsrat dem Grossen Rat nun einen Kredit.

Gemäss der Berechnung der beauftragten Firma Amstein + Walthert AG, belaufen sich die betrieblichen Folgekosten auf 4,8 Mio. Franken jährlich. Die Stiftung für das Kunstmuseum Basel hat zwischenzeitlich ein Donatorenkonzept entwickelt, um ab Eröffnungsjahr des Erweiterungsbaus des Kunstmuseums jährlich einen Beitrag an die Ausstellungskosten von 2,5 Mio. Franken leisten zu können. Dieser Beitrag soll die Betriebskosten des Kantons Basel-Stadt für das Kunstmuseum entsprechend entlasten. Der erhöhte Betriebsbeitrag des Kantons (Globalbudget für das Kunstmuseum Basel) soll ab der Eröffnung des Erweiterungsbaus als zusätzlicher Aufwand im Kulturbudget eingestellt werden.

Der Zeitplan sieht vor, dass der Grosse Rat im Herbst 2010 über die Beteiligung der öffentlichen Hand entscheidet. Die Eröffnung des Erweiterungsbaus ist für 2015 vorgesehen.

Weitere Auskünfte

Zonenänderung und Bebauungsplan: Marc Février, Telefon +41 (0)61 267 42 32 Hochbau- und Planungsamt Baukredit: Gabriella Bertozzi, Telefon +41 (0)61 267 94 52 Hochbau- und Planungsamt Kultur: Michael Koechlin, Telefon +41 (0)61 267 84 23 Leiter Abteilung Kultur Präsidialdepartement