Direkt zum Inhalt springen

Breadcrumb-Navigation

Trotz unterschiedlicher Interessen: Jugendliche leben gerne in Basel-Stadt

Medienmitteilung

Regierungsrat

Im September 2009 wurden in Basel-Stadt im Auftrag des Regierungsrates 881 Jugendliche zu ihren Bedürfnissen und den Freizeitangeboten des Kantons befragt. Die nun vorliegenden Ergebnisse zeigen dass sie sehr unterschiedliche Interessen und Meinungen haben. In einem sind sich jedoch alle einig: Sie leben gerne im Kanton Basel-Stadt.

94,4% der im Kanton wohnhaften und befragten Jugendlichen leben sehr gerne oder gerne im Kanton Basel-Stadt, damit ist der Anteil höher als bei der Bevölkerungsbefragung 2007. Ausserdem bewerten 81,2% der Jugendlichen Basel-Stadt als jugendfreundlich. Trotz der hohen Zufriedenheit wissen sie jedoch ganz genau, was sie machen würden, wenn sie Regierungspräsident oder -präsidentin wären. Sie würden mehr Events für Jugendliche organisieren, mehr Freizeitangebote insbesondere für unter 16-Jährige realisieren sowie Orte zur Verfügung stellen, wo sie sich ungestört aufhalten können.

Besonders schätzen Jugendliche an Basel-Stadt die Vorzüge einer Stadt, die vielen Freizeitmöglichkeiten, die überschaubare Grösse. Sehr zufrieden sind sie mit dem Angebot an Geschäften, Kinos, Bibliotheken und Restaurants. Weniger gut schneiden hingegen die Hallenbäder und Diskotheken ab. Zu den negativen Aspekten im Stadtkanton gehören der viele Verkehr, Betrunkene, Drogensüchtige und Bettler auf den Strassen. Dazu passt auch, dass die Jugendlichen dunkle Gassen und Unterführungen sowie Drogenanlaufstellen bewusst meiden.

Die Mehrheit der befragten Jugendlichen geht abends in den Ausgang, dabei fängt das Wochenende bei 47,9% bereits am Freitag an. Sowohl am Abend als auch am Tag treffen sie sich am häufigsten bei Freunden zu Hause oder auf öffentlichen Plätzen in der Stadt. Zu den beliebtesten Treffpunkten in der Stadt zählen der Barfüsserplatz und der Rhein. Neben der Innenstadt ist auch das St. Jakob-Areal ein beliebter Ort. Ansonsten verteilen sich die Treffpunkte auf die gesamte Kantonsfläche. 28,1% der Jugendlichen fordern mehr dieser ungestörten Orte in den Quartieren und in Form von Parks oder Jugendtreffpunkten. In der Freizeit hören die meisten täglich Musik, über 50% sehen täglich fern und surfen im Internet. Einem regelmässigen Hobby gehen 67,9% der Befragten nach, wobei die meisten von ihnen in einem Sportverein sind.

Über der Hälfte der befragten Jugendlichen gefällt es in der Schule sehr gut. Dabei sind die Freunde und die Lehrer das Beste an der Schule. Weniger gefallen ihnen die vielen Schulstunden und der frühe Unterrichtsbeginn. Sie plädieren für längere Pausen oder mehr freie Nachmittage. Wichtig für die Jugendlichen ist auch eine Mensa in der Schule mit gutem Essen. Das Thema Ausbildung beschäftigt die Jugendlichen sehr stark, wobei sich die meisten bereits für einen Beruf oder ein Studienfach entschieden haben. Wenn die Jugendlichen Hindernisse auf dem Weg in die Berufswelt sehen, dann meistens aufgrund der mangelnden Anzahl an Ausbildungsplätzen. Die Lehr- oder Arbeitsstelle ist dann auch der häufigste Grund, warum sich Jugendliche sorgen.

Insgesamt zeigen die Resultate, dass die Jugendlichen sehr heterogene Interessen und Bedürfnisse haben. Die in den offenen Fragen gemachten Aussagen zeigen ausserdem, dass sie sich sehr wohl Gedanken über das Leben in Basel-Stadt machen und ihre Meinung teilweise sehr differenziert formulieren können. Die Befragung der Jugendlichen ist somit eine wichtige und nötige Ergänzung zur Bevölkerungsbefragung, die in die politische Planung und Entscheidungsfindung einfliesst.

Das Statistische Amt hat im Auftrag des Regierungsrates erstmals eine Jugendbefragung durchgeführt. Dank der Unterstützung des Erziehungsdepartements konnten die Jugendlichen direkt in den Schulkassen der öffentlichen Schulen in Basel und Riehen befragt werden. Insgesamt wurden 881 Schülerinnen und Schüler in 50 Klassen der Orientierungsschulen, der Weiterbildungsschulen, der Schulen für Brückenangebote, der Gymnasien und den Berufsschulen schriftlich befragt. Die Befragung wird im Abstand von vier Jahren wiederholt. Dies ermöglicht es, längerfristige Entwicklungen abzulesen. Die jetzigen Ergebnisse sind daher eine erste Bestandesaufnahme.

Hinweise

Sämtliche Analysen und Berichte der Jugendbefragung, die Grundauswertung mit Tabellen und Grafiken zu jeder Frage sind unter www.statistik-bs.ch abrufbar.

Weitere Auskünfte

Dr. Guy Morin, Telefon +41 (0)61 267 80 45 Regierungspräsident Basel-Stadt Dr. Christoph Eymann, Telefon +41 (0)61 267 84 40 Vorsteher Erziehungsdepartement Lic. rer. pol. Catherine Comte, Telefon +41 (0)61 267 87 40 Leiterin Jugendbefragung