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Die Stadtvilla Rennweg 73 neu im Denkmalverzeichnis

Medienmitteilung

Regierungsrat

Für das herrschaftliche Wohnhaus am Rennweg 73 hat der Regierungsrat die Aufnahme ins Denkmalverzeichnis beschlossen. Der repräsentative Bau war einst Wohnsitz des Schriftstellers Emanuel Stickelberger, der vor allem durch seine literarische Bearbeitung historischer Stoffe Berühmtheit erlangte. Das gut überlieferte Bauwerk gilt als besonders aussagekräftiges Zeugnis der am Vorbild der Goethezeit orientierten Architekturströmung des Traditionalismus.

Das grossbürgerliche Wohnhaus im Gellertquartier, dem traditionellen Villenviertel der Stadt, ist 1924 nach Plänen des Zürcher Architekten Jakob August Arter (1874-1963) für den Schriftsteller Emanuel Stickelberger (1884-1962) errichtet worden. Der freistehende, von einer Gartenanlage umgebene Bau ist zweigeschossig und wird von einem markanten Walmdach abgeschlossen. Eingeschossige Seitenflügel zum Garten hin sind im Obergeschoss als Terrassen ausgebildet.

Der Aussenbau mit verputzten Fassadenflächen, gequaderten Ecklisenen, stichbogigen Lukarnen, schwungvoller Dachkontur und kräftigem Traufenüberstand zeichnet sich insgesamt durch ausgewogene, traditionsorientierte Gestaltung aus, wobei die Architekturglieder im Detail klare Züge ihrer Entstehungszeit tragen.

Die Gestaltung des Innern und seiner Ausbaubestandteile zeigt ebenfalls traditionsgebundene Gestaltung und wird durch die Verwendung antiker Bauelemente mitbestimmt. Letzteres war für die hier massgebliche architektonische Haltung durchaus geläufig, ist hier aber auch im Zusammenhang mit der Person des Bauherrn zu sehen. Dieser hatte sich nach ausgedehnten Reisen der Schriftstellerei zugewandt und vor allem durch die Bearbeitung historischer Stoffe Berühmtheit erlangt.

Die architektonische Formensprache erweist den Bau als sehr ausgeprägten Vertreter des für die Entstehungszeit typischen, am Vorbild bürgerlicher Baukunst der Zeit um 1800 orientierten Traditionalismus. Dem Leitbild entsprechend setzte dieser auf geometrisch klare Baukörper, schlichte Einzelformen, zurückhaltende Ornamentik und bezüglich der handwerklichen Details auf Materialgerechtigkeit und edle Einfachheit. Das Haus am Rennweg spiegelt die Tendenzen dieser Architektursprache in exemplarischer Weise.Das weitgehend im ursprünglichen Bestand überlieferte Gebäude ist aufgrund seines insbesondere architekturgeschichtlichen, baukünstlerischen und kulturhistorischen Zeugniswertes als schutzwürdiges Baudenkmal einzustufen.

Weitere Auskünfte

Dr. Thomas Lutz, Telefon +41 (0)61 267 66 30 Adjunkt des Denkmalpflegers Bau- und Verkehrsdepartement