Drei Kleinbasler Altstadthäuser an der Rheingasse neu im Denkmalverzeichnis
MedienmitteilungRegierungsrat
Die Entstehungsgeschichte der Bürgerhäuser in der Rheingasse reicht bis in die mittelalterliche Gründungsepoche zurück. Für drei besonders bedeutende Bauten an der Rheingasse 11, 13 und 15 hat der Regierungsrat die Aufnahme ins kantonale Denkmalverzeichnis beschlossen.
Das in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts gegründete Kleinbasel trägt deutliche Züge einer planmässigen mittelalterlichen Stadtanlage. Ganz eindeutig als das Resultat einer standardisierten Anlage sind an der Rheingasse die ehemals bis zur Utengasse reichenden Hofstätten einschliesslich ihres ursprünglichen Häuserbestandes zu betrachten. Der dortige Haustyp zeichnet sich durch schmale, aber weit in die Tiefe des Grundstücks reichende Grundfläche aus. Der Denkmalcharakter der wertvollen erhaltenen Beispiele wird durch deren im Laufe von Jahrhunderten mehrfach erfolgte Veränderung nicht geschmälert. Vielmehr lassen sich in den baulichen Entwicklungen Charakteristika erkennen, denen auch für sich betrachtet geschichtliche Bedeutung zukommt.
Die Häuser Rheingasse 11/13/15 stellen die am besten überlieferte, zusammenhängende Gruppe dieses mittelalterlichen, für die Gründungsstadt Kleinbasel wichtigen Gebäudetyps dar. Sie reichen in ihren Grundstrukturen bis in die Entstehungszeit Kleinbasels zurück und zeichnen sich – ungeachtet ihrer insgesamt schlichten Detailgestaltung – hinter bescheidenen, im 18./19. Jahrhundert modernisierten Fassaden durch reichen geschichtlich, ausstattungs- und bauhistorisch aussagekräftigen Bestand aus.
Sehr interessant erweist sich auch die Besitzergeschichte: So war beispielsweise das Haus Nr. 11 „Zum blauen Stein“ nachweislich von der Mitte des 15. Jahrhunderts bis um 1867 ununterbrochen Wohnung und Werkstätte von Hafnerfamilien. Und in vergleichbarer Kontinuität befand sich in Nr. 13 „Zum blauen Spiess“ von der Zeit um 1400 bis ca. 1860 beständig eine Bäckerei. Nr. 15 „Zum Böler“ beherbergte vor allem während des 14.-16. Jahrhunderts Angehörige des Kleinbasler Stadtpatriziats, darunter mehrere Inhaber des Schultheissenamts. Alle drei Häuser sind in den letzten Jahren durch ihre Eigentümer sorgfältig und mit denkmalpflegerischer Beratung instand gesetzt worden. Die Baugruppe ist wegen ihres besonderen geschichtlichen, bau- und kulturhistorischen Zeugniswertes als schutzwürdiges Denkmalensemble einzustufen, dessen Erhaltung nun durch Aufnahme ins Denkmalverzeichnis gefördert werden soll.