Der Neubau AUE wird teurer aber energieeffizienter
MedienmitteilungRegierungsrat
Wegen unvorhersehbarer Umstände und zwingender Zusatzmassnahmen hat der Regierungsrat zusätzliche 2.35 Millionen Franken für den Neubau des Amts für Umwelt und Energie bewilligt. Gründe sind unerwartete Mehrkosten bezüglich Ökologie und Energieeffizienz im Bereich des Tragwerks und der Fassade, ein aufwendiger Schutztunnel für den Tramverkehr sowie die Integration archäologischer Funde in den Neubau. Das neue Verwaltungsgebäude an der Spiegelgasse 11/15 soll im Herbst 2021 bezugsbereit sein.
Der Neubau für das Amt für Umwelt und Energie des Kantons Basel-Stadt (AUE) ist ein Leuchtturmprojekt, das in energetischer, bautechnischer und architektonischer Sicht Vorbildcharakter aufweist. Dank einer Photovoltaikfassade und einem optimierten Gebäudekonzept kann das Gebäude seinen Strombedarf selbst decken. Die Wärme wird aus dem Basler Fernwärmenetz bezogen. Derzeit wird der Rohbau vollendet, im Herbst 2021 soll der Bau fertig sein.
Gegen den Beschluss des Grossen Rates, welcher für den Neubau 16 Millionen Franken bewilligt hatte, war das Referendum ergriffen worden. Auch gingen Einsprachen gegen das Bauprojekt ein. Dies führte zu zeitlichen Verzögerungen bei der Bauausführung. Gleichzeitig wurden die Photovoltaiksysteme deutlich effizienter. Mittels der heute verfügbaren neusten Technik kann die Photovoltaikfassade rund 20 Prozent mehr Energie produzieren als ursprünglich errechnet. Da diese Photovoltaik-Zellen jedoch homogen schwarz bzw. dunkelblau sind – was eine komplett dunkle Fassade des Neubaus zur Folge hätte – muss die Oberfläche der Module mit entsprechenden Mehrkosten an das Stadtbild angepasst werden.
Massgeblich führte die Umsetzung der ökologischen Projektziele im Bereich des Holz-Beton-Tragewerks und der Fassade (ohne Photovoltaik) zu unerwartet hohen Mehrkosten. Einerseits schränkte die innovative, ökologische Bauweise des Neubaus den Anbieterkreis im Rahmen der Ausschreibungen ein. Andererseits trieben die seit der Projekterarbeitung bis zur Ausschreibung 2018 stark gestiegen Material- und Rohstoffpreise die Kosten in die Höhe. Die Integration einer Quadermauer aus dem 12./13. Jahrhundert in das erste Untergeschoss des Neubaus verursachte weitere Mehrkosten. Das bei archäologischen Ausgrabungen während der Bauarbeiten gefundene Mauerfragment gehörte vermutlich zur Schauseite eines repräsentativen Gebäudes und dokumentiert Basler Stadtgeschichte. Es wird künftig öffentlich zugänglich sein.
Beim Rückbau der Vorgängergebäude wurde zudem eine unerwartet starke Fundamentplatte gefunden, die in einem aufwendigen und aufgrund der Innenstadtlage emissionsarmen und teureren Verfahren zurückgebaut werden musste. Ausserdem war für die Bauarbeiten ein nicht in dieser Form einkalkulierter aufwendiger Schutztunnel für den Tramverkehr notwendig.
Der Regierungsrat bedauert die Kostenüberschreitung und hat die Finanzkommission darüber informiert