Neues Naturschutzgebiet für den Laubfrosch – Eisweiher in Riehen wird geschützt
MedienmitteilungRegierungsrat
Das Gebiet des ehemaligen Eisweihers in Riehen ist der wichtigste Lebensraum für den Laubfrosch und für viele weitere gefährdete Tier- und Pflanzenarten im Kanton Basel-Stadt. Dieser Teil des Landschaftsparks Wiese wird nun unter Schutz gestellt. Der Regierungsrat hat beschlossen, die vielfältigen Weiher und die umliegenden Wiesen und Waldflächen in das Inventar der geschützten Naturobjekte aufzunehmen. So entsteht eines der grössten Naturschutzgebiete im Kanton Basel-Stadt.
Wie der Name Eisweiher bereits sagt, wurde die heutige Rasenfläche bei der Eisweiherhütte in Riehen in der Vergangenheit für die Produktion von Eis und zum Schlittschuhlaufen genutzt. Direkt angrenzend und etwas unscheinbar gelegen befindet sich eine Weiheranlage, die in den 60er und 80er Jahren erstellt wurde. Heute sind diese Weiher zusammen mit der vielfältigen Umgebung, bestehend aus Wiesen, Hecken und Waldflächen ein Hotspot der Artenvielfalt. Es leben dort seltene und gefährdete Amphibienarten wie der Laubfrosch, die Gelbbauchunke und der Kammmolch. Aus diesem Grund wurde das Gebiet als Amphibienlaichgebiet von nationaler Bedeutung (IANB) eingestuft. In den angrenzenden Wiesen wächst eine Vielzahl verschiedener Pflanzenarten, so zum Beispiel auch die Spitzorchis, eine national geschützte Orchideenart. Dieser vielseitige Lebensraum ist unverzichtbar für die Landschaftsvernetzung und beherbergt zudem verschiedenste Reptilien, Vögel, Heuschrecken, Libellen und weitere Tierarten.
Schutz des Lebensraumes für gefährdete Tier- und Pflanzenarten, wie den Laubfrosch
Das ganze Gelände befindet sich in der Grundwasserschutzzone, wo Trinkwasser angereichert und gefördert wird. Durch die extensive Bewirtschaftung der Flächen führte das wesentlich zum Entstehen der heute vorherrschenden Naturwerte. Als Teil des Landschaftsparks Wiese gehört das Gebiet zudem zum intensiv genutzten Naherholungsgebiet. Heute befindet sich nur der enge Bereich der zentralen Weiheranlage und somit nur ein kleiner Teil links und rechts des Neuen Teichs in der Naturschutzzone. Mehrere weitere Weiher in der Umgebung, die artenreichen Wiesen, Hecken und Wälder wurden bis anhin jedoch nicht von Schutzbestimmungen abgedeckt. Diese Landschaft mit der ausserordentlichen Vielfalt an seltenen und gefährdeten Tier- und Pflanzenarten gilt es mit ihren Lebensräumen langfristig zu erhalten. So braucht beispielsweise der Laubfrosch Landschaften mit mehreren geeigneten Gewässern und ausgedehnten Landlebens-räumen mit viel Strukturen.
Neues Naturschutzgebiet im Kanton Basel-Stadt für die Biodiversität
Aufgrund der Naturwerte und auf Antrag der kantonalen Natur- und Landschaftsschutzkommission NLK hat der Regierungsrat beschlossen, ein neues kantonales Naturschutzgebiet zu schaffen und das Gebiet Eisweiher in das Inventar der geschützten Naturobjekte aufzunehmen. Nach den Unterschutzstellungen der Gebiete Weilmatten vom 7.4.2020 und Entenweiher vom 20.6.2023 werden so in den Langen Erlen die geschützten Lebensräume durch ein weiteres Schutzgebiet mit einer Fläche von über 20 Hektaren abgerundet. Dabei handelt es sich um eines der grössten Naturschutzgebiete im Kanton Basel-Stadt. Die Erholungsnutzung und die Freizeitaktivitäten sowie die Unterhalts- und Pflegemassnahmen werden so klarer definiert. Damit wird ein wichtiger Beitrag geleistet, die Biodiversität zu erhalten und die vielfältigen Naturwerte auch zukünftig erleben zu können. Die Eisweiherhütte mit der angrenzenden Rasenfläche ist vom Schutzgebiet ausgenommen und steht wie bisher für Freizeitnutzungen zur Verfügung.