Kanton treibt die Arbeiten an besseren Velo- und Fussgängerverbindungen rund um den Bahnhof SBB voran
MedienmitteilungRegierungsrat
Mit dem Bahnausbau in den kommenden Jahren und Jahrzehnten entwickelt sich auch die Stadt rund um den Knotenpunkt Bahnhof Basel SBB weiter. Die Baslerinnen und Basler sowie die Pendelnden sollen von neuen Velo- und Fussgängerverbindungen profitieren. Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat 11,36 Millionen Franken, um die entsprechenden Projekte weiter voranzutreiben. Dazu gehören unter anderem Velomassnahmen auf der Peter Merian-Brücke, die Gleisfeldquerung beim Güterbahnhof Wolf oder die «Zollibrücke».
Die Region erhält in den nächsten Jahren dringend benötigte Verbesserungen des Bahnangebots. Doch nicht nur am Bahnhof Basel SBB wird künftig entsprechend gebaut, auch das gesamte Gebiet rund um Bahnhof wird sich mit den Arealen Wolf, Walkeweg, Dreispitz Nord oder dem Projekt Nauentor weiterentwickeln. In diesem Zuge nutzt der Kanton die Chance, die Fuss- und Veloverbindungen grundlegend zu verbessern und auszubauen. Beispielsweise indem die Veloverbindungen über die bestehende Peter Merian-Brücke sowie über eine neue Margarethenbrücke sicherer und komfortabler werden.
Bis Ende 2024 saniert die SBB die Peter Merian-Brücke bei der Einfahrt in den Bahnhof Basel SBB. Danach will der Kanton die Verkehrsflächen bis Ende 2026 neu aufteilen. Auf der Westseite mit einem breiten Trottoir, auf der Ostseite statt mit einem Trottoir mit einem abgesetzten Veloweg in Richtung Nauenstrasse. Die etwas tiefer liegende Fahrbahnebene der Brücke wird aufgeteilt in zwei MIV-Fahrspuren und einen breiten Velostreifen in Richtung Hochstrasse. Eine baldige Verbesserung kann der Kanton auch bei der Querung der Veloroute Post-Passage über die Strasse umsetzen, indem diese leicht nach Norden verschoben und die Rampe im Postgebäude verbreitert wird. Dadurch werden das Abbiegen und die Sichtverhältnisse optimiert.
Etwas längerfristig plant der Kanton die Verbreiterung der Fahrbahn im Kurven- und Knotenbereichen Solothurnerstrasse – Hochstrasse – Peter Merian-Brücke sowie die Schaffung eines abgesetzten Veloweges bergauf in Richtung Brücke. Diese Planung muss jedoch mit dem Projekt Nauentor abgestimmt werden, der Ausführungszeitraum ist noch offen.
Neue Veloabstellplätze mit Leitsystem
Die Veloabstellanlage auf der Südseite des Bahnhofs SBB, im Gundeldinger-Quartier, muss nach dem zurzeit noch laufenden Ausbau der Perronanlage neu angeordnet werden. Die SBB haben die neue Umgebung Süd des Bahnhofs zusammen mit den Fachstellen des Kantons geplant. Die Veloabstellplätze werden neu entlang dem Bahnareal über einige hundert Meter Länge an der Meret-Oppenheimer-Strasse angeordnet und deren Kapazität wird gegenüber der Zeit vor den Bauarbeiten deutlich erweitert. Mit einem Leitsystem, welches die Belegung der Veloabstellplätze erfassen und anzeigen kann, soll der Nutzen dieser Plätze verbessert und das illegale Abstellen auf umliegenden Trottoirs reduziert werden. Durch das Leitsystem können die Veloabstellplätze besser ausgelastet und freie Plätze schneller gefunden werden. Ein entsprechendes System kann auch erkennen, wenn Velos längere Zeit nicht bewegt werden, was die Bewirtschaftung der Plätze erleichtert. Der Kanton möchte das Leitsystem 2027, nach Ende der Abschlussarbeiten der SBB, in Betrieb nehmen.
Weitere Fussgänger- und Veloprojekte rund um den Bahnhof in Planung
Nebst den Velomassnahmen, die rund um den Bahnhof Basel SBB zeitnah realisiert werden können, treibt der Kanton auch weitere Arbeiten zu Gunsten des Velo- und Fussverkehrs voran, die koordiniert mit dem Bahnausbau erst später umgesetzt werden können.
- Fussgänger- und Velobrücke Zoo «Zollibrücke»: Eine Vorstudie des Bau- und Verkehrsdepartements hat ergeben, dass die neue Fussgänger- und Veloverbindung Bachletten – Gundeldingen («Zollibrücke») in einer Ebene über den Gleisen der «Elsässerbahn» geführt werden soll. In einem nachfolgenden Studienverfahren soll aufgezeigt werden, wo genau die Verbindung verlaufen wird und wie die Konstruktion aussehen könnte. Dabei sind Abhängigkeiten zu dem geplanten Ausbau der Bahnanlagen und den Ausbauplänen des Zoos zu berücksichtigen. Das Bau- und Verkehrsdepartement kann die nächste Bearbeitungsphase erst starten, wenn die Pläne für den Bahnausbau im Perimeter Zoo genügend konkret sind sowie deren Finanzierung gesichert ist. Der Regierungsrat geht davon aus, dass dies erst in einigen Jahren der Fall sein wird. Damit der Start der nächsten Projektphase dann erfolgen kann, werden die nötigen Finanzierungsmittel für die Planung, für die Vorbereitung und Durchführung des Studienverfahrens (Wettbewerb) sowie für die Projektierung bereits beantragt.
- «Gleisfeldquerung Ost» für Veloverkehr am Bahnhof Basel SBB: Der Kanton möchte die bereits in den Richtplänen eingetragene «Gleisfeldquerung Ost» zwischen der Solothurnerstrasse und der Centralbahnstrasse als unterirdische Veloquerung im Rahmen einer Machbarkeitsstudie näher betrachten, weil diese Verbindung sehr direkt ist und eine weitere attraktive Anbindung des Gundeldinger-Quartiers an den Bahnhof bieten könnte. Diese Querung kann aus heutiger Sicht nur zusammen oder allenfalls nach der Realisierung des Tiefbahnhofs Basel SBB erstellt werden.
- Provisorische Velopasserelle vom Gundeli über die Bahngeleise zum Elsässertor: Um die Möglichkeiten für eine mittelfristig realisierbare, provisorische Veloquerung besser einschätzen zu können, gibt der Regierungsrat auch eine zweite Machbarkeitsstudie in Auftrag, die eine oberirdische Überquerung der Gleise am Bahnhof SBB untersucht. Diese provisorische Brücke würde etwa parallel zur provisorischen Passerelle verlaufen, die die SBB aktuell im Auftrag des Bundes erstellen.
- Fuss- und Velobrücke «Güterbahnhof Wolf»: Die Verbindung der beiden Entwicklungs-gebiete Wolf und Dreispitz Nord für den Fuss- und Veloverkehr ist ein wichtiges Element zur besseren Anbindung der neuen Wohnquartiere sowie zur Förderung der aktiven Mobilität und einer Stadt der kurzen Wege. Gewichtige Herausforderungen für eine neue Brücke sind die Überwindung des Gleisfelds mit oder ohne Stützen, die Einbindung der langen Rampen an den Enden der Brücke sowie die Auswirkungen auf die benachbarten Areale wie beispielsweise den Wolfgottesacker. Dazu will das Bau- und Verkehrsdepartement mit einer Machbarkeitsstudie alle relevanten Grundlagen zusammengetragen und anschliessend ein Programm für einen Brückenwettbewerb erarbeiten. Basierend auf den Ergebnissen des Wettbewerbs können mit der Erarbeitung des Vorprojekts weitere Details und vor allem die Kosten berechnet werden.
- Fuss- und Velopasserelle Wolf – St. Alban: Das Entwicklungsareal Wolf benötigt für den Fuss- und Veloverkehr auch eine Verbindung zum benachbarten Quartier St. Alban. Die bestehenden Verbindungen über die Zeughausstrasse oder die St. Jakobs-Strasse sind für den Veloverkehr wenig attraktiv. Das Bau- und Verkehrsdepartement will deshalb die Rahmenbedingungen und mögliche Varianten für eine direkte Fuss- und Veloverbindung über die Bahngleise und die Autobahnausfahrt im Bereich Singerstrasse/Engelgasse untersuchen.
- Velounterführung Hexenweglein – Peter Merian-Weg: Die Veloverbindung zwischen Peter Merian-Weg und Hexenweglein hat als Teil der Velo-Achse zwischen Centralbahnstrasse in den letzten Jahren an Bedeutung gewonnen. Sie führt heute an der Oberfläche über die Münchensteinerstrasse, wo nur sehr begrenzt Potenzial für Verbesserungsmassnahmen vorhanden ist. Eine Velounterführung unter der Münchensteinerstrasse hindurch erachtet der Regierungsrat deshalb als grundsätzlich sinnvoll. In einer Machbarkeitsstudie hat das Bau- und Verkehrsdepartement eine passende Variante identifiziert, die in einem nächsten Schritt vertieft abgeklärt werden muss.
Für die aufgeführten Realisierungsmassnahmen und Planungen von Velo- und Fussgängerverbindungen beantragt der Regierungsrat beim Grossen Rat 11,36 Millionen Franken. Zeitgleich hat der Regierungsrat einen Ratschlag «betreffend Finanzierung der weiteren Arbeit im Zusammenhang mit dem Herzstück und dem Bahnknoten Basel» mit Zwischenbericht verabschiedet: Bahnhof Basel SBB: Der Kanton will den Stadtraum für den Bahnausbau fit machen | Kanton Basel-Stadt (bs.ch)