Nachtragskredit für das Kunstmuseum Basel für 2024
MedienmitteilungRegierungsrat
Der Regierungsrat beantragt dem Grossen Rat einen Nachtragskredit in der Höhe von 2,55 Millionen Franken für das Kunstmuseum Basel. Dieser ist nötig, weil das Museum im laufenden Jahr gemäss Prognose sein Globalbudget überschreiten wird. Das Präsidialdepartement hat Massnahmen ergriffen, um die finanzielle Situation des Hauses zu stabilisieren.
Das Kunstmuseum Basel überschreitet gemäss seiner Prognose im laufenden Jahr seinen vom Parlament verabschiedeten Globalkredit. Der Regierungsrat sieht sich deshalb gezwungen, für das international bedeutende Museum dem Grossen Rat einen Nachtragskredit in der Höhe von 2,55 Millionen Franken zu beantragen.
Es zeichnet sich ab, dass das Museum im Jahr 2024 nicht genügend Drittmittel über Sponsoring, Beiträge von Privaten und von Stiftungen generieren kann. Über solche Beiträge finanziert das Haus im Wesentlichen seine Sonder- und Wechselausstellungen, begleitende Veranstaltungen, aber auch wissenschaftliche Projekte. Wegen langer Vorlaufzeiten im Ausstellungsbetrieb ist es dem Museum nicht möglich, ausreichende, kurzfristig umsetzbare Massnahmen zu ergreifen, um im Jahr 2024 eine ausgeglichene Jahresrechnung zu erzielen.
Steigende Kosten im internationalen Leihverkehr
Bei den Besucherzahlen ist die Entwicklung des Kunstmuseums Basel zwar positiv: Das Museum konnte die Zahl der Besucherinnen und Besucher seit 2022 stetig steigern. Trotzdem sind die Einnahmen aus den Eintritten unter den Erwartungen geblieben. Dies ist auch auf eine gestiegene Anzahl Gratiseintritte und Eintritte zu reduziertem Preis zurückzuführen, etwa bei Schulklassen.
Gleichzeitig kämpft das Museum mit stark gestiegenen Kosten im internationalen Ausstellungswesen, im Leihverkehr und bei den Versicherungen. Hinzu kommt, dass die Vorbereitungen zur geplanten Sanierung des Hauptbaus im Museum viele Ressourcen bindet und somit zusätzlichen Aufwand verursacht.
Drohendes Defizit erst im August 2024 erkannt
Noch im April 2024 hat das Kunstmuseum dem Präsidialdepartement eine ausgeglichene Hochrechnung für 2024 präsentiert. Im August sah sich die neue Direktorin Elena Filipovic, erst seit April im Amt, gezwungen, dem Präsidialdepartement eine voraussichtliche Überschreitung der Kosten um 2,55 Millionen Franken zu melden. Im Gegensatz zu 2023, als das Defizit durch Rücklagen aufgefangen werden konnte, ist dies nun nicht mehr möglich.
Damit sich die aktuelle Situation 2025 nicht wiederholt, hat die neue Direktorin in engem Austausch mit dem Präsidialdepartement einschneidende Massnahmen ergriffen. Sie hat das Budget fürs kommende Jahr im Hinblick auf realistische Drittmittelerträge und Kostenentwicklungen angepasst, so dass es eingehalten werden kann. Das Ausstellungsprogramm wird gestrafft. Zudem wird das Haus voraussichtlich seine Eintrittspreise anheben. Diese wurden seit 2016 nicht angepasst, während das Angebot – auch kostenlose Formate – stetig ausgebaut wurde. Mit externer Unterstützung werden die Finanzplanungs- und Controllingprozesse verbessert. Ausserdem soll der bisherige Bereich «Finanzen und Operations» neu organisiert werden. Dieser Prozess wird durch einen Steuerungsausschuss mit Vertreterinnen und Vertretern der Museumsdirektion, der Kunstkommission, der Stiftung für das Kunstmuseum und des Präsidialdepartements begleitet.