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Bald wieder Kastanienminiermotten

Medienmitteilung

Bau- und Verkehrsdepartement

Medienmitteilung der Stadtgärtnerei -- Der Frühling kommt und bald werden an den Bäumen die ersten Blätter erscheinen. Mit dem Ansteigen der Temperaturen werden mit grosser Sicherheit auch bald die ersten Kastanienminiermotten fliegen. Bei knapp 20 Grad ca. Ende April verlassen die kleinen Motten ihre Puppen und beginnen zu schwärmen. Nach der Paarung legen die Mottenweibchen Ihre Eier auf die Oberseite der jungen Kastanienblätter. Nach rund drei Wochen schlüpfen aus den Eiern die Raupen die sich ins Blatt fressen und sofort mit dem Verzehren der Zellschicht zwischen oberer- und unterer Blatthaut beginnen. Die Fresstätigkeit hinterlässt gut sichtbare Gänge sogenannte Mienen in den Blättern.

Unangenehm ist einerseits das sehr früh braun werdende und bald abfallende Laub, vor allem aber das Schwärmen der Motten. Die Motten gelangen durch offene Fenster in die Wohnräume. Nicht selten landen sie auch in Tassen und Tellern, vorausgesetzt in der näheren Umgebung befinden sich befallene Kastanienbäume. Auch wenn man sich im Freien, unter Kastanienbäumen aufhält, können die Motten schon mal unangenehm werden. Grundsätzlich aber bilden die Kastanienminiermotten für den Menschen keinerlei Gefahr.

Ein einfacher und zuverlässiger Schutz bietet das altbekannte Moskitonetz. Sauber montiert hält es die Motten und auch andere Insekten von Zimmern, Balkonen und Sitzplätzen fern. Die Bekämpfung der Motten ist aber äusserst schwierig. Geschützt zwischen den Blatthäuten sind sie kaum zu erreichen. Der Einsatz von chemischen Mitteln via Spritzung und Baumimpfung wurde verschiedentlich erprobt. Die Anwendung von chemischen Mitteln ist sehr umstritten, das Ausbringen in Wohngebieten nahezu unmöglich. Vielerorts lebt man daher mit der Miniermotte und ihren Schäden.

Zur Zeit kann eigentlich als einzige Massnahme das Zusammenkehren und Beseitigen des Falllaubes empfohlen werden. Bei Neupflanzungen sind die weniger anfälligen rotblühenden Kastanien zu bevorzugen.

Zur Zeit wird intensiv der Einsatz mit natürlichen Fressfeinden (Antagonisten) erforscht. Patrik Kehrli vom Zoologischen Institut Bern startet in den nächsten Tagen mit der Unterstützung der Stadtgärtnerei Basel einen Versuch mit Schlupfwespen. Im St. Galler- Ring, in der Strassburgerallee und im Egliseegebiet werden in diesen Tagen Massenschlupfanlagen (grüne Kunststofffässer) in die Rosskastanien gehängt. Aus dem in den Fässern befindlichen Laub schlüpfen kleine Wespen und verlassen die Fässer via Schleusen. Die für den Mensch völlig unproblematischen kleinen Wespen legen Ihre Eier nur in die Larven der Miniermotten ab. Die geschlüpften Wespenraupen ernähren sich dann von den Miniermottenlarven.

Die Dezimierung der Miniermotten durch den Versuch mit Schlupfwespen wird für die Bevölkerung kaum sicht- oder spürbar sein. Hingegen können wichtige Erkenntnisse zum Einsatz von natürlichen Gegenspieler zur Kontrolle der Motten gewonnen werden. Über den Verlauf und allfällige weitere Versuche und Erkenntnisse wird die Stadtgärtnerei informieren.

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Weitere Auskünfte

Martin Sonderegger, Stadtgärtnerei und Friedhöfe Tel. 061/377 89 82

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