ETH-Studie: Basel-Stadt schneidet in der Freizeitmobilität gut ab
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Medienmitteilung des Hochbau- und Planungsamtes -- Eine Fallstudie der ETH hat sich mit möglichen Entwicklungen im Bereich der Freizeitmobilität in Basel-Stadt auseinandergesetzt. Erste vorläufige Resultate haben heute Abend die Studierenden an der Abschlussveranstaltung präsentiert.
Seit Oktober 2003 haben im Rahmen des Novatlantis Projekts «2000-Watt-Gesellschaft: Pilotregion Basel» 52 Studierende und 10 Dozierende der ETH Zürich Freizeit und Freizeitverkehr in Basel-Stadt untersucht. Ziel der Studie ist es, zu einer Standortaufwertung von Basel und einer nachhaltigen Gestaltung des wachsenden Freizeitverkehrs beizutragen. Diese Fallstudie wurde in enger Zusammenarbeit von Hochschule, Hochbau- und Planungsamt sowie weiteren Amtsstellen und Begleitgruppen aus den Quartieren (Matthäus, Bruderholz, Breite, Altstadt) durchgeführt. Erste vorläufigen Befunde und Thesen zu Qualität, Defiziten und Trends sind heute Abend an einer Schlusspräsentation den im Projekt mitarbeitenden Beteiligten und der interessierten Öffentlichkeit vorgestellt worden. Regierungsrätin Barbara Schneider konnte dazu mehr als 150 Personen aus Bevölkerung und Verwaltung von Basel-Stadt sowie die Studierenden und Dozierenden der ETH Zürich begrüssen.
Die aktuell vorliegenden Resultate zeigen, dass der heutige Zustand im Bereich Freizeit und Mobilität in Basel-Stadt in fast allen Bewertungen sehr gut abgeschnitten hat. Absehbare oder eingeleitete Trends, etwa eine Angebotsstraffung des öffentlichen Verkehrs wird in vielen Teilen der Bevölkerung negativ beurteilt. Wenn in jedem Quartier ein umfassendes Freizeitangebot bestehen würde, würden die Umweltauswirkungen des Freizeitverkehrs stark reduziert. Eine solche flächendeckend umgesetzte "Quartierstadt" wird allerdings nicht überall gewünscht und ist aus der Sicht des Gewerbes nicht realisierbar. Erwünscht und machbar erscheint eine "polyzentrische Stadt", in der in wenigen, ausgesuchten Quartieren ein gut erreichbares und attraktives Freizeitangebot besteht. Die Resultate werden in den kommenden Monaten kritisch geprüft, interpretiert und in einer Buchpublikation für die breite Öffentlichkeit aufbereitet.
Prof. Roland Scholz, Projektverantwortlicher der Fallstudie bei der ETH Zürich, hat das Vorgehen beschrieben: Fünf Teams haben je ein Quartier und je eine soziale Gruppe intensiv untersucht, mögliche zukünftige Entwicklungen abgeschätzt und wissenschaftlich bewertet. So wurden unter anderem 74 Tagebücher zum Freizeitverhalten erfasst. In verschiedenen Begleitgruppen mit mehr als 60 Personen aus der Bevölkerung und Verwaltung wurde ein intensiver Dialog angeregt. Insgesamt setzten sich 120 Personen mit den erarbeiteten Zukunftszuständen in Einzelbewertungen auseinander.
Die Fallstudie bestätigt, dass Basel kein akutes Problem bezüglich Freizeitmobilität hat, betonte Maria Lezzi, Leiterin der Hauptabteilung Planung und Projektverantwortliche seitens Kanton. Will die Stadt jedoch ihren ausserordentlich hohen Qualitätsstandard bezüglich Nachhaltigkeit in diesem Bereich beibehalten, bedarf es heute schon entsprechender Massnahmen. Nichts zu unternehmen, würde uns und kommende Generationen strafen. So wären beispielsweise massive Abbauten von öV-Erschliessungen in Randstunden und in eher peripheren Quartieren weder nachhaltig noch erwünscht. Ebenso kritisch bewertet werden zunehmende Konzentrationen von Freizeitanlagen und -parks in der Innenstadt oder am Stadtrand. Die ETH-Fallstudie liefert insgesamt wertvolle Grundlagen für kommende Planungsvorhaben wie die Richt- und Zonenplanrevision. Sie unterstützt nicht zuletzt auch den Ansatz, die "Human powerd mobility" als wichtigen Teil des urbanen Freizeitsportes zu betrachten.
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Hinweise
siehe auch: www.fallstudie.ethz.ch
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