Mit dem Wettbewerbsverfahren wollen der Kanton Basel Stadt, die Christoph Merian Stiftung und die Schweizerischen Bundesbahnen am Depot Dreispitz einen attraktiven Ort für den Zugang zum öffentlichen Verkehr schaffen. Der künftige Platz am Tram-Depot stellt für die Entwicklungsplanung Dreispitz ein wichtiges Initialprojekt dar. Hier haben Fussgänger, Velofahrer und der öffentliche Verkehr hohe Priorität. Mit Büro-, Wohn- und Dienstleistungsnutzungen soll der Platz künftig belebt werden.

Mit einem zusätzlichen Ideenteil des Wettbewerbs wurde der Frage nachgegangen, wie eine massvolle Entwicklung von Wohnungsbau und Gewerbe im sehr gut erschlossenen Bereich zwischen Wolfgottesacker, Walkeweg, der S-Bahn-Station und dem Gleisfeld der SBB aussehen kann. In dessen Teilbereichen befinden sich heute Familiengärten, die auf Flächen der Industriezone ein Nutzungsmoratorium bis Ende 2010 geniessen. Die Flächen der BVB-Werkstätten werden mittelfristig verlagert und damit frei. Auch auf den benachbarten Flächen der SBB hin zum Lokdepot am Walkeweg besteht heute schon Planungsbedarf.

37 Teams nahmen am offenen Wettbewerbsverfahren teil. Das Basler Büro Bachelard Wagner Architekten mit Berchtold Lenzin Landschaftsarchitekten aus Liestal konnte den Wettbewerb sowohl im Projekt- als auch im Ideenteil mit dem ersten Rang und einer Summe von 58'000.-CHF für sich entscheiden. Insgesamt vergab die Jury für beide Teile des Wettbewerb 15 Preise und Ankäufe und vergab eine Gesamtsumme von 260'000.-CHF. Zweitplatzierte für den Projektteil sind Morger + Dettli Architekten AG mit den Landschaftsarchitekten Beglinger + Bryan, sowie für den Ideenteil sabarchitekten mit Schmid Landschaftsarchitekten.

Mit dem erstprämierten Beitrag sehen die Auslober die grosse Chance, einen hohen Mehrwert für alle Nutzer des ÖV-Knotens am Depot Dreispitz zu schaffen. Zudem werden hochwertige Platzbereiche geschaffen, die als öffentlicher Raum genutzt werden können und dem Bernoulli-Depot bei allfälligen Umnutzungen ein angemessenes Entrée bieten. Das 40m hohe, zehn bis 11-geschossige Gebäude ist städtebaulich sehr sorgfältig gesetzt und kann nicht zuletzt als ein Zeichen für die grosse Bedeutung der Anbindung des Dreispitz’ an den öffentlichen Verkehr gelesen werden. Zur Belebung des Platzbereiches sind im Erdgeschoss publikumsorientierte Nutzungen vorgesehen. Neben mehreren, nach aussen ablesbaren Bürogeschossen bietet das Hochhaus in den oberen Geschossen in einer ausgezeichneten Wohnlage attraktive Wohnungen mit überhohen Räumen und einem Fernblick in Jura, Schwarzwald und Vogesen.

Für den Ideenperimeter hat das Preisgericht acht Ankäufe getätigt. Die Beiträge weisen eine grosse Spannbreite verschiedener Möglichkeiten auf, eine hochwertige Wohnnutzung zwischen S-Bahn-Station, Walkeweg, Wolfgottesacker und den Flächen der SBB zu ermöglichen. Der erste Ankauf schlägt Baufelder mit dreigeschossigem Wohnen in Reihen- oder Hofhäusern vor, deren Zwischenräume sich zum Walkeweg hin öffnen und Bezüge zum Gundeldinger Quartier schaffen. An kleinen Nachbarschaftsplätzen werden die Baufelder durch viergeschossige Mehrfamilienbauten sowie öffentlichen Nutzungen in ihren Erdgeschossen akzentuiert. Vor einer Weiterbearbeitung der Beiträge des Ideenteils soll ein Grundsatzentscheid über die Entwicklung der Flächen gefällt werden.

Der Entscheid der Wettbewerbsjury unter Vorsitz des Kantonsbaumeisters Fritz Schumacher sowie alle Wettbewerbsergebnisse werden der Öffentlichkeit vom 16. bis 28. Juni in einer Ausstellung im Dreispitz präsentiert, in jenen Räumen, die in den kommenden Jahren zur Hochschule für Gestaltung und Kunst umgebaut werden sollen: Kunstfreilager Dreispitz (Tor 13), „Durchgang 3“ im Freilagergebäude (Florenzstr. 1). Die Auslober laden am 15. Juni um 18:00 Uhr zur Vernissage.