Zonenplanrevision: Raum für 4'000 Einwohner und 10 Hektaren Grün- und Freiflächen
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Heute startet das Bau- und Verkehrsdepartement mit der Information über die anstehende Zonenplanrevision. Mit einem „Basisratschlag“ der in der 2. Jahreshälfte 2010 an den Grossen Rat überwiesen werden soll wird der im Januar vom Regierungsrat verabschiedete Richtplan so konkretisiert dass Raum entsteht für 4'000 Einwohner und ca. 10 Hektaren Grün- und Freiflächen.
Der Regierungsrat hat im Januar 2009 einen neuen Richtplan, der die Leitplanken für eine zukunftsfähige Stadtentwicklung setzt, beschlossen. Die aktuelle Zonenplanrevision schafft nun dazu die bau- und planungsrechtlichen Grundlagen. Ein Leitthema der Zonenplanrevision ist die Verbesserung des Wohnraumangebots – sowohl hinsichtlich der Menge als auch bezüglich der Qualität. Dazu gehört der Schutz wertvoller Stadtstrukturen sowie die Sicherung von Freiräumen, die unsere Stadt als grüne Lunge beleben und ein hochwertiges Wohnumfeld schaffen. Darüber hinaus sollen Grundsteine für neuen Wohnraum sowohl in bestehenden Quartieren als auch an den Stadträndern gelegt werden.
In einem „Basisratschlag“, der Anfang 2010 öffentlich aufgelegt und in der 2. Jahreshälfte 2010 dem Grossen Rat überwiesen werden soll, werden die Themen Siedlungserweiterungen, Ortsbildschutz und Freiraumnutzungen behandelt. Mit dem Thema „Siedlungswachstum an den Stadträndern“ einerseits und der Behandlung neuer Schutzgebiete in den Bereichen Ortsbild sowie Natur- und Landschaft andererseits wird der Rahmen der künftigen Entwicklung zwischen den Polen „Bewahren“ und „Entwickeln“ abgesteckt.
In weiteren Ratschlägen werden einzelne Areale behandelt werden, zum Beispiel im Bereich Universitäts- und Spitalplanung, und mit einem abschliessenden Ratschlag, voraussichtlich im Jahr 2013 oder 2014, werden abschliessend kleinere lokale Anpassungen im bestehenden Zonenplan-Gefüge vorgenommen.
Die öffentliche Information über diese länger dauernde Zonenplanrevision wird heute vom Bau- und Verkehrsdepartement begonnen. Im November werden der interessierten Öffentlichkeit in vier öffentlichen Veranstaltungen die quartierbezogen Veränderungen dargestellt. Dies in Vorbereitung der öffentlichen Planauflage im Frühjahr 2010. Die Behandlung im Grossen Rat ist für den Verlauf des Jahres 2010 vorgesehen.
Ein Schwerpunkt des Basisratschlags liegt in der Stadtrandentwicklung. In drei Stadtrandgebieten (Nordwest, Süd und Ost) haben Testplanungen gezeigt, dass eine qualitätvolle Entwicklung möglich ist, welche Wohnungsbau- und Freiraumansprüche integrieren kann. Es werden jeweils spezifische Angebote für unterschiedliche Zielgruppen geschaffen: Mit der Stadtrandentwicklung Ost entsteht ein neuer Stadtpark zwischen Wieseebene und Rhein mit Wohnhochhäusern, die in eine neue Freizeitlandschaft zwischen Rankhof und Hörnli integriert werden. Im Nordwesten der Stadt, an der Stadtgrenze südwestlich der Psychiatrischen Universitätsklinik, wird ein neues Quartier für kostengünstigen, verdichteten und ökologischen Einfamilienhausbau geschaffen. Und im Süden des Bruderholzquartiers entstehen in die Topografie eingepasste Siedlungsergänzungen und neue Naherholungsangebote. Gleichzeitig bleiben die wichtigen Grünvernetzungen frei von Überbauungen und das Angebot an öffentlich nutzbaren Freiräumen wird erweitert.
Neben diesen Siedlungserweiterungen wird im Basisratschlag grosser Wert auf den Ortsbildschutz gelegt. Mit Erweiterungen der Schutz- und Schonzonen wird der Anteil geschützter Liegenschaften in der Stadt Basel von 13 auf knappp 17 Prozent erhöht. Für die städtischen Erholungsräume und für wichtige ökologische Vernetzungskorridore sieht die Zonenplanrevision eine Stärkung des Landschafts- und Naturschutzes sowie mehr Spielräume für Naherholung und Aufenthaltsmöglichkeiten für die Bevölkerung vor. Besonders im Zusammenhang mit der Entwicklung an den Stadträndern sind neue öffentliche Naherholungsräume und Vorkehrungen zur Aufwertung der Freiraumverbindungen aus der Stadt in die offene Landschaft geplant.
Ein begrenzter Teil der Basler Familiengärten soll bis 2030 schrittweise in neue öffentliche Grünanlagen und Wohngebiete umgenutzt werden. Im Gegenzug wird der Grossteil der Gärten über den Zonenplan und langfristige Nutzungsverträge dauerhaft abgesichert. Allen von Umnutzungen betroffenen Gartenpächtern wird Ersatz angeboten werden.
In der Summe entstehen mit dem Basisratschlag ein Wohnbaupotenzial für ca. 4’000 Einwohner, mehr als 10 ha neue öffentliche Freiräume, Qualitätssicherung für Ortsbild und Landschaft sowie Sicherung von Ersatzmöglichkeiten für Familiengärtner.
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