Im Herbst 2007 mussten in der kurzen Verbindungsstrasse Auf der Lyss zwischen dem City¬ring (Schützengraben) und dem Leonhardsgraben fünf Bäume aus Sicherheitsgründen gefällt werden. Diese Bäume standen laut Baumgesetz unter Schutz und müssen deshalb ersetzt werden. Bei einem reinen Baumersatz in den bestehenden Baumscheiben ohne gleichzeitige Verbesserung der Standortbedingungen hätten die neuen Bäume schlechte Voraussetzungen für ein Gedeihen. Auch der dortige Trottoirbelag ist sanierungs¬bedürftig. Zudem lässt die Verkehrssicherheit zu wünschen übrig. Dies insbesondere wegen der dorti¬gen Schrägparkplätze und der daraus resultierenden beschränkten Sicht beim rück¬wärts Ausparken der Fahrzeuge aus den Parkfeldern auf die Fahrbahn. Velos und Mofas sind bei diesen Verkehrsmanövern jeweils einer erhöhten Gefahr ausgesetzt.

Aufgrund dieser unbefriedigenden Situation wurde von Regierung und Grossem Rat beschlossen, eine Gesamtaufwertung dieser Verbindungsstrasse - Einbahnstrasse in Fahrt¬richtung Leonhardsgraben mit Velogegenverkehr - vorzunehmen. Neben dem Ersatz der Bäume und der notwendigen Sanierung des Belags werden die Geh- und Aufenthaltsberei¬che vergrössert und der ruhende Verkehr - bei gleichzeitiger Verbesserung der Verkehrssi¬cherheit - neu organisiert.

Als Massnahme wird die Fahrbahnbreite von heute 9,5 auf 6,5 Meter reduziert. Inskünftig gibt es eine 5 Meter breite Fahrspur für den motorisierten Verkehr und den Veloverkehr in Fahrtrichtung Leonhardsgraben sowie einen 1,5 Meter brei¬ten Radstreifen für den Veloge¬genverkehr aus dem Leonhardsgraben. Durch den Flächen¬gewinn im Trottoirbereich kön¬nen die heutigen Schrägparkfelder durch längs auf dem Trot¬toirniveau angeordnete Auto-, Mofa- und Veloparkfelder ersetzt werden. Dadurch können inskünftig gefährliche Situationen für Velofahrende und Fussgänger durch Ein- und Auspar¬kieren vermieden wer¬den. Zudem besteht ausreichend Platz, um in direkter Verlängerung der Wegbeziehung aus der Unter¬führung Richtung Holbeinplatz/Leimenstrasse ein rund 2,6 Meter breites Trottoir vor der Arkade des Hauses Auf der Lyss 16 anzubieten. Mit dieser Massnahme werden die Fuss¬gängerbeziehungen geklärt und die Vorzonen der Gebäude für die heute bereits ansässigen Boulevardrestaurants nutzbarer. Schliesslich wird durch Inseln, die den Veloge¬genverkehr von der Fahrspur des motorisierten Verkehrs trennen, in den Einmündungsbe¬reichen zum Leonhardsgraben und zum Holbeinplatz die Sicherheit für Velofahrende erhöht.

Das bisherige Verkehrsregime Auf der Lyss wird beibehalten. Vorgesehen sind Veloabstell¬plätze im Einmündungsbereich zum Leonhardsgraben sowie auf der Höhe der Arkade. Neu werden 12 statt wie bisher 14 Parkplätze zur Verfügung stehen, dafür gibt es ein 12 Meter langes Anlieferungsfeld für die dortigen Betriebe. Das vorhandene Veloparkfeld am Leon¬hardsgraben bleibt erhalten; zusätzlich gibt es auf einer Länge von rund 10 Metern zusätzli¬che, mit Ständern ausgerüstete Parkfelder für Velos und Motos.

Die Bauarbeiten werden in drei Etappen ausgeführt. Die bereits begonnenen Arbeiten der ersten Etappe dauern bis Mitte Juni 2010 und können unter Beibehaltung des öffentlichen und privaten Verkehrs ausgeführt werden. Für die Strassen- und Werkleitungsarbeiten der 2. und 3. Etappe ab Mitte Juni 2010 muss die Durchfahrt "Auf der Lyss" für den motorisierten Individualverkehr gesperrt werden; dieser wird über die Kornhausgasse umgeleitet. Die Durchfahrt für die Busse der Linien 30 und 34 ist hingegen immer gewährleistet. Die Zu- und Wegfahr¬ten zum den Liegenschaften sind während der gesamten Bauzeit sichergestellt.

Velo- und Mofafahrenden ist die Durchfahrt teilweise ebenfalls verwehrt - sie müssen in die¬sem Fall ihr Gefährt schieben und die Unterführung Auf der Lyss - Holbein¬platz/Leimenstrasse benutzen.

Bei guter Witterung sind die Bauarbeiten mit dem Einbau des Deckbelags im November 2010 abgeschlossen, ansonsten im Mai 2011. Im Februar/März 2011 ist die Ersatzpflanzung von vier neuen Bäumen (Hopfenbuchen) vorgesehen.

Die Gesamtkosten für dieses Projekt "Auf der Lyss" belaufen sich auf rund 1,5 Mio. Franken. Davon entfallen 882'000 Franken auf Erhaltungs- und Erneuerungsarbeiten (gebundene Ausgaben). Der Restbetrag über 620'000 Franken sind die Kosten für den Baumersatz, die Aufwertung und die Verbesserung der Verkehrssicherheit (Umgestaltung).