Heute pflanzt die Stadtgärtnerei auf dem Barfüsserplatz einen besonders stattlichen Jung¬baum. Damit er trotz seiner Grösse (Stammumfang von 40 cm) und seinem Alter von rund 20 Jahren gut anwachsen kann, wurde er in der Baumschule während etwa 9 Monaten in Spezialfolien zu einer intensiven Entwicklung von Faserwurzeln angeregt. Ausserdem erhält er hochwertiges Substrat nach bewährtem Rezept aus Kies, Rheinsand, Humus und Kompost. In nächster Zeit wird der Baum gewässert, mit einem Stützgerüst verankert und mit Schnitt zur gewünschten Form gezogen.

Der neue Baum am Barfüsserplatz ist eine Gleditschie, auch Lederhülsenbaum genannt (Gleditsia triacanthos 'Skyline'). Diese Baumart wurde gewählt, weil sie mit den anspruchsvollen Wachstumsbedingungen wie gepflästerter Oberfläche, Streusalzeintrag und Trockenheit gut zurecht kommt. Im Gegensatz zur vorherigen Robinie wird diese Baumart kaum von Läusen befallen, was die Situation für das Gartenrestaurant wesentlich verbessern wird. Sein fein gefiedertes Blatt ist vor allem in der goldgelben Herbstfärbung eine Zierde. Die aus Selektion entstandene Sorte 'Skyline' bildet eine etwa 15 bis 20 Meter hohe Krone und im Gegensatz zur ursprünglichen Wildart keine Dornen am Stamm und kaum Früchte. Die Art stammt aus Nordamerika und gehört zur Pflanzenfamilie der Hülsenfrüchte, ist also verwandt mit Bohnen und Erbsen. Die Samen des Lederhülsenbaumes werden in der Heimat der Pflanze wie Linsen zubereitet. Daneben finden die gemahlenen Samen auch als Dickungsmittel für Suppen Verwendung.

280 neue Bäume für Basel
Ein vitaler, gesunder und stabiler Baumbestand ist das Ziel aller Arbeiten rund um die Stadtbäume. Neben den intensiven Schnitt- und Pflegearbeiten ersetzt die Stadtgärtnerei jährlich rund 1% der städtischen Bäume durch neue Jungbäume. Bei einem Baumbestand von etwa 25'000 Bäumen auf öffentlichen Flächen werden somit 200 bis 300 Bäume pro Jahr ersetzt. Durch die starke Bautätigkeit und die vielseitige Belastung der Baumstandorte, wie zum Beispiel durch Befahren, naheliegende Baustellen und Streusalzeinfluss geht die Stadtgärtnerei davon aus, dass die Notwendigkeit des Baumersatzes in nächster Zeit eher zunehmen wird.

Im Frühling ist Pflanzzeit. Jetzt werden die Lücken in den Alleen, die durch die Fällungen im Herbst entstanden, wieder bepflanzt. In diesem Frühling werden quer durch die Stadt rund 280 Jungbäume gepflanzt. Die Pflanzliste umfasst eine grosse Vielfalt von Arten und Sorten. Die Baumarten werden abgestimmt auf die jeweiligen Standortbedingungen ausgewählt. Da die städtischen Verhältnisse schwierige Wachstumsbedingungen bedeuten, werden vor allem robuste Arten und Sorten ausgewählt. Aber auch einheimische Bäume werden an passenden Orten gepflanzt, vor allem in Parkanlagen.