Erlenmatt:Pilotversuch mit erster Basler Unterflursammelstelle
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Beim Erlentor auf dem Erlenmatt-Areal testet die Stadtreinigung des Tiefbauamtes die erste Unterflursammelstelle für Hauskehrichtabfälle in der Stadt Basel. Dabei handelt es sich um eine Anlage welche die Abgabe der blauen Bebbisäcke von der Anwohnerschaft rund um die Uhr in einem unter dem Boden befindlichen Behälter ermöglicht. Die Säcke liegen vor dem Einsammeln nicht mehr offen auf Allmend. Sie müssen von den Angestellten der Kehrichtabfuhr auch nicht mehr von Hand zum Kehrichtwagen getragen werden. Die Auswertung des Versuchs nach rund einem Jahr und eine Anwohnerbefragung sollen als Grundlage für die Entscheide über das weitere Vorgehen dienen. An der heutigen Medienpräsentation der neuen Anlage wies der anwesende Leiter der Abteilung Logistikprojekte von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich auf die positiven Erfahrungen mit den rund 130 Unterflursammelstellen in der Limmatstadt hin.
In der Neubausiedlung Erlenmatt im Norden der Stadt Basel wird der Pilotversuch mit der ersten Basler Unterflursammelstelle für Hauskehrichtabfälle im Bebbisack durchgeführt. Der Standort Erlenmatt wurde für diesen Pilotversuch ausgewählt, weil es sich um ein neues Quartier handelt und sich die Neuzuzüger - sofern sie nicht aus Basel kommen - ohnehin an ein neues Entsorgungssystem gewöhnen müssen. Kommt hinzu, dass sich die räumlichen Rahmenbedingungen auf der Erlenmatt, im südlichen "Ausgang" der Überbauung Erlentor, besonders für die Durchführung eines solchen Versuchs eignen.
Unterflursammelstellen oder Unterflurcontainer haben, wie sich bereits in anderen Schweizer Städten zeigt, zahlreiche Vorteile. Insbesondere können die blauen Bebbisäcke rund um die Uhr über eine Spezialöffnung in den Unterflursammelstellen "versenkt" werden. Dies entspricht einem Bedürfnis der betroffenen Bevölkerung. Heute dürfen die Bebbisäcke erst ab 19.00 Uhr am Vorabend auf die Strasse gestellt werden. Mit den Unterflursammelstellen beeinträchtigen die blauen Bebbisäcke das Stadtbild nicht mehr und dienen der Siedlungshygiene. Es kann nicht mehr vorkommen, dass bereitgestellte blaue Kehrichtsäcke durch Krähen, Füchse oder andere Tiere und auch Menschen beschädigt und der Inhalt breit auf Trottoirs und Strassen gestreut werden.
Sehr wichtig ist auch, dass die Gesundheit des Personals der Kehrichtabfuhr der Stadtreinigung geschont wird. Das Heben und Tragen von zum Teil schweren Bebbisäcken ist für das Personal der Stadtreinigung eine erhebliche Belastung und kann negative Auswirkungen auf den Bewegungsapparat haben.
Auf der Erlenmatt sind heute sechs Unterflurcontainer an zwei verschiedenen Standorten in Betrieb genommen worden. Zwei weitere Unterflurcontainer sind noch im Bau. Der Deckel der Stahlröhre eines Unterflurcontainers wird geöffnet und der blaue Bebbisack eingeworfen. Dieser fällt in den unterirdischen, 5 Kubikmeter grossen Unterflurcontainer. Darin haben rund 100 bis 110 35-Liter-Bebbisäcke Platz. Die Anlage wird einmal wöchentlich mit einem Hebekran der Stadtreinigung geleert. Die insgesamt acht Unterflurcontainer auf der Erlenmatt kosten - inklusive Bauarbeiten - rund 150'000 Franken, exklusive Baukosten rund 90'000 Franken.
Durchwegs gute Erfahrungen hat bisher die Stadt Zürich mit Unterflurcontainern gesammelt, wie Benjamin Wittwer, Leiter der Abteilung Logistikprojekte von ERZ Entsorgung + Recycling Zürich, an der heutigen Medienorientierung erklärte. In Betrieb stehen in der Limmatstadt bereits 128 Unterflurcontainer - 61 davon auf privatem Grund. Letztere werden zur Hauptsache auch von Privaten finanziert. Fünf weitere Unterflursammelstellen in Zürich stehen kurz vor der Inbetriebnahme.
Wie Kantonsingenieur Roger Reinauer, Leiter des Tiefbauamtes, zu welchem die Stadtreinigung gehört, und Alexander Isenburg, Leiter der Stadtreinigung, betonten, läuft der Pilotbetrieb mit den acht Unterflursammelstellen während rund eines Jahres. Danach sind eine Auswer¬tung und eine Anwohnerbefragung vorgesehen. Ziel ist, im nächsten Jahr über Zahlen und Fakten zu verfügen, die es ermöglichen, einen Richtungsentscheid über die zukünftige Art der Abfallentsorgung in Basel zu fällen.
Für den Bau einer Unterflursammelstelle braucht es eine gewisse Fläche, die nicht überall in der Stadt zur Verfügung steht. Zudem besteht das Problem der Leitungen im Boden. Um dem Aspekt des Gesundheitsschutzes der Angestellten der Stadtreinigung trotzdem gerecht zu werden, ist davon auszugehen, dass in absehbarer Zeit in der Stadt vielerorts - als zweitbeste Lösung - Rollcontainer eingesetzt werden dürften. Allerdings erfordert das Heranschieben von Rollcontainern auch Muskelkraft. Dennoch sind die Vorteile gegenüber dem heutigen Einsammeln der einzelnen Bebbisäcke auch bei den Rollcontainern unübersehbar.
Sowohl bei den Unterflurcontainern als auch bei den Rollcontainern stehen entsprechende politische Entscheide noch aus.
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