Schwieriger Kanalbau unter Campus Novartis vor dem Abschluss
MedienmitteilungBau- und Verkehrsdepartement
Trotz schwierigster Bedingungen bezüglich Baugrund stehen nach nur neun Monaten Bauzeit die Arbeiten für den unterirdisch unter dem Areal von Novartis Campus verlaufenden Entlastungskanal Allschwilerbach vor dem Abschluss. Bereits ab diesem Sommer werden der Allschwilerbach und Regenwasser aus Basel West in einem neuen, zentralen Kanal quer unter dem Areal Campus Novartis zum Rhein fliessen.
Die gewaltigen Bauvorhaben der Novartis für den neuen Campus im St. Johann haben eine Reihe weitreichender Baumassnahmen zur Neugestaltung der unterirdischen Infrastruktur der Stadt Basel ausgelöst. Insbesondere zeigte sich, dass die öffentliche Kanalisation sich nicht einfach mit den geplanten Bauten von Novartis in Einklang bringen liess. Nach komplizierten Verhandlungen haben sich die Vertragspartner Novartis und Kanton Basel-Stadt/Tiefbauamt für einen neuen Entwässerungskanal entschieden, welcher unter dem Areal durchführt und direkt in den Rhein mündet. Der Wasseranfall des eingedolten Allschwilerbachs und bei starken Niederschlägen auch ein Teil des Regenwassers aus Basel West werden durch diesen neuen Kanal zum Rhein geführt. Das Abflussvolumen ist beachtlich: Bei starken Niederschlägen fliessen im neuen Kanal in Zukunft bis zu 25 Kubikmeter Sauberwasser pro Sekunde in den Rhein.
Im Gegenzug zur Verlegung des Allschwilerbachs wird das Campus-Areal bis voraussichtlich 2014 frei von allen öffentlichen Schmutzwassersammlern sein. Dies wird ermöglicht, indem das Abwasser in Zukunft über die Elsässerstrasse, also rund um das Gelände von Novartis Campus, geleitet wird.
Vorgesehen war, beim Kanalbau auf dem Abschnitt zwischen Hafengleise und Rhein mit grossen, hydraulischen Pressen täglich bis zu zwei Betonrohre in den Boden Richtung Zielschacht zu pressen. Dies mit einem gewaltigen Druck von 1400 Tonnen. Bereits kurz nach Beginn dieser Arbeiten zeigte sich, dass trotz vertiefter vorgängiger Abklärungen die Baugrundverhältnisse nicht den Erwartungen entsprachen. Aus diesem Grund konnte nicht die Ganze Strecke von rund 300 Metern im grabenlosen Pressrohrverfahren ausgeführt werden. Erschwerend kam hinzu, dass im Untergrund auch verschiedene unbekannte Baufundamente gefunden wurden. Es wurde deshalb entschieden, die Bauarbeiten in einem offenen Graben auszuführen. Dennoch werden nun die geplanten Bauarbeiten der Novartis nicht behindert und damit nicht verzögert.
In den Monaten April und Mai stehen nochmals komplizierte Bauarbeiten zum Abschluss der Kanalisation an. Doch ab den kommenden Sommermonaten werden der Allschwilerbach und die entlastenden Regenwasserströme von Basel West im neuen Kanal unter dem Novartis Campus zum Rhein geführt.
Trotz der geschilderten Umstellung des Bauverfahrens wegen der schlechten Baugrundverhältnisse wird der Rahmen der vertraglich vereinbarten Kosten aller Voraussicht nach eingehalten. Die Gesamtkosten für die Kanal-Umlegungsarbeiten betragen für das gesamte Bauprogramm im Campus-Areal voraussichtlich rund CHF 22 Mio. Das beschriebene Teilstück allein verursacht Kosten von rund CHF 8,5 Mio. Der Kanton übernimmt rund die Hälfte der Kosten, da das Projekt auch im städtischen Interesse ist.
In den kommenden vier Jahren stehen noch weitere grössere Kanalumbaumassnahmen an. Es sind dies: Umlegung des Hauptsammlers im Bereich des neu gestalteten Hafens St. Johann (erster Abschnitt bereits im Bau), Erneuerung des Kanals in der Licht- und Kraftstrasse, Erneuerung des Kanals in der Elsässerstrasse im Abschnitt Kohlenstrasse bis Lichtstrasse.
Hinweise
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